Nach EZB-Entscheid |
25.01.2018 14:48:45
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Draghi: Euro-Volatilität ist Quelle der Unsicherheit
Draghi sagte, der starke konjunkturelle Schwung und die deutliche bessere Ausnutzung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten gäben Zuversicht, dass sich die Inflation in Richtung des Zielbereichs bewegen werde. Allerdings bleibe der binnenwirtschaftliche Preisdruck insgesamt gedämpft und zeige bisher keine überzeugenden Anzeichen eines anhaltenden Aufwärtstrends. "Deshalb bleibt eine reichliche geldpolitische Unterstützung notwendig, damit sich grundlegender Inflationsdruck aufbauen und die Gesamtinflation mittelfristig stützen kann", sagte Draghi.
Laut Draghi deuten Indikatoren darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum robust bleiben wird. "Abwärtsrisiken kommen weiterhin überwiegend von globalen Faktoren und von Entwicklungen am Devisenmarkt", sagte er.
Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, sowohl Zinsen und Anleihekaufvolumen als auch den Ausblick für diese beiden geldpolitischen Steuergrößen unverändert zu lassen.
Die EZB geht demnach weiterhin davon aus, dass die Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden. Dieser Nettoerwerb von Anleihen läuft zunächst bis Ende September dieses Jahres weiter, und zwar mit einem Monatsvolumen von 30 Milliarden Euro.
Die EZB bekräftigte aber ihre Aussage, dass die Ankäufe falls nötig über diesen Zeitpunkt hinaus verlängert werden könnten - "so lange, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht". Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten Finanzierungsbedingungen "nicht mehr mit einem weiteren Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Korrektur der Inflationsentwicklung im Einklang stehen", wäre der EZB-Rat bereit, Dauer und/oder Volumen der Anleihekäufe zu erhöhen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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