Vorboten der Zinserhöhung 22.07.2015 11:03:43

Britische Notenbank sieht Inflationsgefahren aufziehen

Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung hervorgeht, wird das Risiko stärkerer Preissteigerungen im geldpolitischen Ausschuss MPC höher bewertet. "Für einige Mitglieder deuten die mittelfristigen Inflationsrisiken mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel bei dem gegenwärtigen Leitzins zunehmend nach oben", heißt es in der Mitschrift. Mit anderen Worten: Die Verbraucherpreise könnten bald wieder kräftiger steigen.

Zurzeit ist davon allerdings noch nichts zu sehen. Die Inflationsrate bewegt sich, auch infolge stark gefallener Ölpreise, an der Nulllinie. Auf der anderen Seite beginnen die lange Zeit schwach gestiegenen Löhne und Gehälter wieder anzuziehen. Das dürfte sich nach Einschätzung von Bankvolkswirten früher oder später auch in der allgemeinen Inflationsrate widerspiegeln.

In dem Protokoll wird auch Bezug auf die Griechenlandkrise genommen. Sie hat für die Entscheidungen der britischen Notenbanker offenbar eine große Rolle gespielt. Ohne die Unsicherheit ausgehend von Griechenland hätte mehr für eine leichte Anhebung des Leitzinses gesprochen. Dennoch glaubt immer noch eine Mehrheit im MPC, dass die aktuelle Ausrichtung der Geldpolitik angebracht ist.

Aus der Mitschrift geht auch hervor, dass sich die neun Notenbanker im MPC im Juli einig in ihren Entscheidungen waren. Alle Beschlüsse wurden einstimmig getroffen - also auch die Entscheidung, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent zu belassen. Dort liegt er seit mittlerweile mehr als sechs Jahren.

/bgf/tos

LONDON (dpa-AFX)

Weitere Links: