Rekordtief von 0,50 Prozent 08.05.2014 13:09:31

Bank of England hält vorerst Kurs

Der Leitzins blieb auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent. Auch der 375 Milliarden Pfund schwere Bestand an Staatsanleihen wurde nicht angetastet. Die Beschlüsse entsprachen den Erwartungen an den Märkten. Angesichts der robusten Konjunktur wird es allerdings zunehmend fraglich, ob die Notenbank eine Straffung der Geldpolitik noch lange aufschieben kann.

   Im ersten Quartal ist die britische Wirtschaft mit der stärksten Rate seit sechs Jahren gewachsen. Zudem läuft der Immobiliensektor heiß. Damit steigen die Sorgen vor einer Preisblase. Die Finanzkrise in den USA hatte damit begonnen, dass die Häuserpreise über Jahre hinweg rasant gestiegen waren, bis ein plötzlicher Einbruch viele Kredite zum Platzen brachte, was das Bankensystem in eine Existenzkrise stürzte.

   Für BoE-Gouverneur Mark Carney wird es somit zunehmend schwieriger, an seinem Versprechen festzuhalten, die Zinsen für einen längeren Zeitraum niedrig zu halten. Bislang wurde damit gerechnet, dass die Notenbank frühestens im Frühjahr 2015 die Zinsschraube erstmals nach der Finanzkrise wieder anziehen wird. Nun rückt langsam eine Erhöhung noch in diesem Jahr in den Bereich des Möglichen.

   Der genaue Zeitpunkt und das Tempo der Straffung dürfte davon abhängen, wie stark die Kapazitäten der britischen Wirtschaft ausgelastet sind. Im Februar hatte Carney die Koppelung des Leitzinses an den Arbeitsmarkt kassiert. Da die britische Wirtschaft überraschend stark zulegte, war die Arbeitslosenquote viel schneller als erwartet gefallen. Die neue Richtschnur, an der die Notenbank den Schlüsselzins nun ausrichtet, ist der Auslastungsgrad der Wirtschaft.

   DJG/apo/hab

   Dow Jones Newswires

Von Andreas Plecko

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