18.12.2013 12:45:30
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Bank of England demonstriert Einstimmigkeit
Von Paul Hannon, Jason Douglas und Ilona Billington
LONDON--Der geldpolitische Rat der britischen Notenbank hat bei seiner jüngsten Sitzung große Einstimmigkeit demonstriert. Alle neun Mitglieder des Gremiums stimmten dafür, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent und das Volumen des Wertpapierkaufprogramms bei 375 Milliarden Pfund Sterling zu belassen. Auch für einen unveränderten Ausblick des Zinspfads (forward guidance) der Bank of England (BoE) votierten die Mitglieder einstimmig, wie aus dem Protokoll der Sitzung vom 4. und 5. Dezember hervorgeht. Die ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten neuen britischen Arbeitsmarktdaten lassen es nun aber möglich erscheinen, dass die im Zinspfad als Schwelle für den eventuellen Beginn einer geldpolitischen Straffung genannte Quote früher erreicht wird als bisher von der BoE erwartet.
Im August hatte der geldpolitische Rat angekündigt, eine Anhebung des Leitzinses frühestens dann zu prüfen, wenn die Arbeitslosenquote auf 7 Prozent gesunken sei. Allerdings hatte das Gremium diese Ankündigung unter den Vorbehalt gestellt, dass es keine Anzeichen für eine starke Beschleunigung der Inflation oder der Inflationserwartungen gebe. Die Ratsmitglieder sahen Anfang Dezember keine Zunahme des Inflationsdrucks. Die Bemühungen der Regierung, den Anstieg der Energiepreise für die Haushalte zu dämpfen, dürfte nach ihrer Einschätzung die Inflationsrate im ersten Jahresviertel 2014 nahe am Inflationsziel der BoE von 2,0 Prozent halten. Im November hatte die britische Jahresteuerung mit 2,1 Prozent ein Vierjahrestief erreicht.
In den drei Monaten per Ende Oktober ist die nach den Standards der International Labor Organization berechnete Arbeitslosenquote überraschend auf 7,4 Prozent zurückgegangen und hat damit das niedrigste Niveau seit April 2009 erreicht. Ökonomen hatten eine gegenüber September unveränderte ILO-Quote von 7,6 Prozent erwartet. Damit könnte die Quote die von der BoE angepeilte Rate von 7 Prozent rascher erreichen als bisher angenommen. BoE-Gouverneur Mark Carney hatte im November im Rahmen des vierteljährlichen Inflationsausblicks die Ansicht geäußert, eine Arbeitslosenquote von 7 Prozent könne Mitte 2015 erreicht werden.
Der geldpolitische Rat der BoE beurteilte die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien optimistisch. Im vierten Quartal sei ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent zu erwarten, heißt es. Doch äußerte der Rat gleichzeitig Besorgnis über die Aufwertung der Landeswährung. Das Pfund habe seit März 9 Prozent an Wert gewonnen und ein weiterer starker Kursanstieg könne die wirtschaftliche Erholung gefährden.
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