Überraschende Zinsanhebung 13.08.2018 18:36:41

Argentiniens Notenbank stemmt sich gegen Peso-Schwäche

Argentiniens Notenbank stemmt sich gegen Peso-Schwäche

Der Leitzins für einwöchiges Zentralbankgeld steige um 5 Prozentpunkte auf 45 Prozent, teilte die Notenbank am Montag mit. Auf diesem Niveau werde der Zins mindestens bis Oktober bleiben, hieß es weiter.

Mit der überraschenden Zinsanhebung versuchen die Währungshüter, gegen den jüngsten Sinkflug des Peso anzukämpfen. Dieser wurde zuletzt - wie andere Schwellenländerwährungen auch - vom Abwärtssog der Lira-Krise in der Türkei erfasst. Allein am Montag hatte der Peso um 2,65 Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Für einen Dollar mussten erstmals über 30 Peso hingeblättert werden.

Zudem kündigten die Notenbanker an, am Dienstag ein Volumen von 500 Millionen Dollar am Devisenmarkt anbieten zu wollen. Das ist zehnmal so viel wie bei den jüngsten Auktionen. Das Kalkül dahinter: Durch den Verkauf von Devisen gegen Peso verknappen die Währungshüter die im Umlauf befindliche heimische Währung und stützen dadurch deren Wert. Weder durch die Leitzinsanhebung noch durch die angekündigte Aktion am Devisenmarkt konnten sie jedoch einen schnellen Erfolg erzielen: Der Peso erholte sich im Anschluss nur leicht.

Argentiniens Währung steht bereits seit längerem unter Druck und hat im Verhältnis zum Dollar im Laufe des Jahres gut ein Drittel seines Werts verloren - unter anderem, weil Anleger wegen steigender Zinsen in den USA Geld aus Schwellenländern abziehen. Nun verschärft die Krise in der Türkei den Druck zusätzlich. Denn die Abwertung der türkischen Lira macht nach Einschätzung von Experten die starke Abhängigkeit der Schwellenländer von ausländischem Kapital und damit die Verletzbarkeit der Volkswirtschaften deutlich./tos/stk

BUENOS AIRES (dpa-AFX)

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