DAX
Börse Frankfurt-News |
17.06.2015 16:10:40
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Wetten auf fallenden Euro-Bund-Future
"Das vorherrschende Thema ist die Griechenlandkrise", berichtet Simon Görich. Die mit dem unsicheren Ausgang einhergehenden Schwankungen an den Aktienbörsen locke kurzfristig orientierte Anleger auf den Plan. Die Themen beschreibt der Händler der Baader Bank als vielfältig. Zwar gehöre der DAX wie gewohnt zu den beliebtesten Basisprodukten. "Gold, Öl und die Veränderungen zwischen dem Währungspaar Euro und US-Dollar stehen ebenfalls im Anlegerfokus."
"Die üblichen guten Umsätze mit DAX-Produkten werden derzeit nochmals übertroffen", registriert Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Bei den Einzelwerten interessierten sich Investoren besonders für Gerry Weber und Daimler.
Euro-Bund-Future weiter im Abwärtssog?
Der Euro-Bund-Future belegt mit Platz zwei einen ungewöhnlichen Spitzenplatz in der Zertifikate-Umsatzbestenliste der Commerzbank, wie Wilhelms schildert. "Das liegt an dem Absturz der Anleihepreise." Anleger setzten dabei fast ausschließlich auf einen bearischen Verlauf bzw. einen Anstieg der Zinsen. Etwa lande ein Turbozertifikat (WKN CR98QH) mit einer Knock-Out-Schwelle von 163,82 Prozent verstärkt in den Anlegerdepots. Das Papier wird wertlos, falls der zugrundeliegende Basiswert während der Laufzeit zu irgendeinem Zeitpunkt diese berührt oder überschreitet. Risikofreudiger gäben sich die Käufer eines Turbo-Zertifikats (WKN CN1NEB) mit einer niedrigeren Knock-Out-Schwelle von 156,75 Prozent. Derzeit notiert das hiesige Rentenbarometer bei 151,42 Prozent.
Kein Trend beim DAX
Die Seitwärtsbewegung beim deutschen Bluechip-Index führt laut Wilhelms zu einem Nachfrageschub bei Discount-Produkten (WKN CR1CXT). Görich meldet überwiegende Verkäufe von einem vierfach gehebelten DAX-Produkt (WKNCZ24ZM). Einen Trend könne der Händler daraus aber nicht ableiten. Denn gleichzeitig setzten Investoren mit dem Kauf eines zehnfach gehebelten DAX-Wertes (WKN CR468T) auf steigende Kurse beim deutschen Aktienbarometer.
Gemischte Erwartungen beim Öl
Uneinheitlich geht es Wilhelms zufolge auch im Handel mit Ölprodukten zu. Sechsfache Faktor-Zertifikate (WKN CR5JL9), die von anziehenden Ölpreisen profitierten, kämen bei Anlegern ebenso gut an wie sechsfache Short-Produkte (WKN CZ6LL0) mit überdurchschnittlichen Erträgen bei sinkenden Ölnotierungen. "Zum Jahresbeginn waren Anleger überwiegend Long investiert, in der Pendelbewegung ist der Anlagehorizont kürzer."
Mögliche Kehrtwende bei Gerry Weber
Drei Gewinnwarnungen in Folge quittierten Anteilseigner von Gerry Weber mit einer Verkaufswelle, die den Aktienkurs nach der dritten Meldung um rund 30 Prozent einbrechen ließ. Statt mit 17 Prozent mehr Umsatz rechne das Bekleidungsunternehmen nun mit lediglich einem einstelligen Absatzplus. So mancher Anleger sieht in der aktuellen Schwächephase den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg. Bei Wilhelm und Görich wird ein Faktor-Zertifikat auf Gerry Weber mit vierfachem Hebel (WKN CZ6TZG) stark nachgefragt. "Investoren erwarten offenbar eine Turnaround", meint der Commerzbank-Händler.
Daimler beliebt
Daimler-Produkte belegten sowohl bei Commerzbank - als auch bei BNP Paribas - einen vorderen Rang in der Zertifikate-Umsatzbestenliste. Etwa wird ein Discount-Zertifikat auf den Autobauer (WKN PA0NB2) laut Glaser rege gekauft. Der bis 18. Dezember 2015 laufende Wert ist aktuell für etwas über 72 Euro zu haben, während die Daimler-Aktie bei 82,20 Euro notiert. Im Gegenzug partizipieren Anleger nur bis zu einem Kurs von 75 Euro. Bleibt die Daimler-Aktie zum Rückzahlungstermin oberhalb von 75 Euro entspricht das nach Glasers Berechnungen einer aktuellen Rendite von 8 Prozent. "Discount-Zertifikate funktionieren besonders gut, wenn die Märkte sich in einem Seitwärtsband bewegen." Anleger erhalten diese Gattung zu einem Preis unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes, der mögliche Gewinn nach oben ist durch den sogenannten Cap begrenzt.
Fresenius gefragt
Ein bis 18. Dezember laufendes Discount-Zertifikat von Fresenius Medical Care (WKN PA8V4T) gehört bei Glaser zu den umsatzstärksten Werten. Anleger bezahlen aktuell 66,60 Euro und partizipieren an der Aktienkursentwicklung. Das entspreche derzeit einem jährlichen Ertrag von 10,65 Prozent. "Diese Rendite wird solange erzielt, wie die Fresenius-Aktie sich oberhalb von 70 Euro bewegt."
von Iris Merker, Deutsche Börse AG
Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.
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