03.03.2023 15:37:08

Wasserstoff-Index – Gute Auftragslage stützt den Sektor.

Kolumne

Paul Eremenko, CEO und Mitgründer von Universal Hydrogen zeigte sich gestern sichtlich zufrieden. Der 15-minütige Jungfernflug mit dem DASH-8-Jet ist gelungen. Das auf rund 50 Personen ausgelegte Regionalflugzeug war mit einem herkömmlichen und mit einem wasserstoffbetriebenen Triebwerk ausgestattet. „Während der zweiten Runde über den Flughafen waren wir mit der Leistung des Wasserstoffantriebs zufrieden, so dass wir das Turbinentriebwerk für fossile Brennstoffe drosseln konnten, um den Reiseflug hauptsächlich mit Wasserstoffantrieb zu demonstrieren. Das Flugzeug verhielt sich hervorragend, und die Geräusche und Vibrationen des Brennstoffzellenantriebs sind deutlich geringer als die des herkömmlichen Turbinentriebwerks,“ erklärte Testpilot Alex Kroll nach dem Flug. Nun beginnt eine zweijährige Test- und Entwicklungsphase. 2025 sollen die ersten wasserstoffbetriebenen ATR 72-Jets in den Linienbetrieb gehen.

Die Wasserstofftechnologie entwickelt sich. 2018 wurde der erste wasserstoffbetriebene Zug von Alstom in Dienst gestellt. Hydrogen-Busse werden längst in zahlreichen Komunen eingesetzt. BMW startete kürzlich die Produktion einer Kleinserie des iX 5 Hydrogen. Bis zu größeren Serienproduktionen und einem flächendeckenden Einsatz dauert es voraussichtlich noch eine Weile. Die Entwicklung des Global Hydrogen Index II zeigt, dass Investoren von dieser Technologie dennoch überzeugt sind. Seit Februar 2021 bewegt sich der Index in einer engen Bandbreite zwischen 1.500 und 2.000 Punkte und büßte 2022 nur geringfügig ein. Aktuell bewegt sich das Aktienbarometer in Richtung obere Begrenzung der Range.

Katalysator in den zurückliegenden Handelstagen waren die Aktien von Chart Industries, Linde, PowerCell und The Chemours. Chart Industries ist ein führender Anbieter von Technologien, Ausrüstungen und Dienstleistungen in den Bereichen Flüssigerdgas, Wasserstoff, Biogas, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. 2022 erwirtschaftete der Konzern einen Rekordumsatz und wies einen Auftragsbestand in Rekordhöhe aus. Der Industriegashersteller Linde hat die Notierung in Frankfurt aufgegeben und ist nur noch in den USA gelistet. Nach einem starken Quartal erhöhte Linde die Quartalsdividende. PowerCell konnte einen Großauftrag an Land ziehen. PowerCell wird demnach Wasserstoff-Aggregate des Typs Marine System 200 für zwei Schiffe liefern, die auf Norwegens längster Fährverbindung verkehren. The Chemours erreichte im abgelaufenen Quartal die Gewinnschwelle. Darauf folgten eine Reihe positiver Analystenkommentare.

Hohe Zinsen und schwache Infrastruktur bremsen noch

Historische Betrachtungen sind kein Indiz für künftige Entwicklungen. Dies gilt umso mehr für eine vergleichsweise junge Technologie wie der Wasserstofftechnologie. Ohne Forschung gibt es keine Entwicklung. Bestes Beispiel dafür sind die oben genannten Brennstoffzellenentwickler Ballard Power, FuelCell Energy und Plug Power. Zwar fahren die Unternehmen stetig neue Aufträge ein. Dies heißt jedoch, dass in den Ausbau von Kapazitäten investiert werden muss. Aus dem Gewinn beziehungsweise dem erwirtschafteten freien Cashflow ist dies in vielen Fällen jedoch schwer zu bewerkstelligen, denn zumeist werden noch rote Zahlen geschrieben. Mit dem Anstieg der Zinsen in den zurückliegenden Monaten wird darüberhinaus die Finanzierung von Kapazitätserweiterungen oder neuer Projekte teurer. Dies belastete zuletzt den Aktienkurs.

Bremsklotz der Entwicklung ist unter anderem die Versorgung mit grünem Wasserstoff. „Grüner Wasserstoff ist knapp“, sagte MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp im vergangenen Herbst auf der Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover. Reiner Wasserstoff sollte idealerweise mit Ökostrom gewonnen werden. Der von der EU ausgearbeitete REPowerEU plan sieht vor, bis 2030 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff in der EU zu produzieren und 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu importieren. Kürzlich gab der Hydrogenkonzern HH2E bekannt, eine zweite Wasserstoff-Produktionsanlage mit einer Leistung von bis zu einer Million GW in Deutschland zu bauen. Im Januar wurde vereinbart, dass die von Frankreich und Spanien geplante Wasserstoff-Pipeline bis Deutschland ausgebaut werden soll. Bis 2030 werden jährlich drei Millionen und bis 2040 bis zu vier Millionen Tonnen grüner Wasserstoff durch die Pipeline nach Frankreich und Deutschland geliefert.  

Risiko streuen

Investments in einzelne Wasserstoffaktien bergen hohe Gewinnchancen, aber auch Risiken. Das Index-Zertifikat auf den Global Hydrogen II Index bietet Anlegern die Möglichkeit, breit diversifiziert in diesen wachstumsstarken Sektor zu investieren. Der Global Hydrogen II Index (Net Return) bildet die Kursentwicklung von bis zu 20 Unternehmen ab, welche in der Entwicklung und Produktion von Wasserstoff, Wasserstoffantrieben und Brennstoffzellen tätig sind. Der Index wird halbjährlich überprüft und die Zusammensetzung sowie Gewichtung angepasst. Die Nettodividenden werden jeweils reinvestiert. Ein schwacher Aktienmarkt oder ein Kursrückgang von einem oder mehreren Indexmitgliedern kann jedoch zu einem Rückgang des Indexkurses und damit zu Verlusten im entsprechenden Zertifikat führen.

Neben dem global diversifizierten Wasserstoff bietet HypoVereinsbank onemarkets ein Indexzertifikat auf den Hydrogen Select Index (Net Return) (EUR). Dieser Index umfasst bis zu 25 Unternehmen außerhalb der USA, die im Bereich der Entwicklung und Produktion von (grünem) Wasserstoff, Wasserstoffantrieben, Brennstoffzellen sowie Fahrzeugbatterien tätig sind.

Chart: Global Hydrogen II Index

Widerstandsmarken: 1.880/1.970/2.060 Punkte

Unterstützungsmarken: 1.515/1.620/1.790 Punkte

Der Global Hydrogen II Index pendelt seit November 2021 zwischen 1.500 und 2.060 Punkten. Nach dem Doppel-Top im August bei 1.970 Punkten drehte der Index im September nach Süden und stabilisiert sich in der ersten Oktoberhälfte bei rund 1.600 Punkten. Nach einer Erholung auf 1.850 Punkte folgte im Dezember erneut ein Rücksetzer auf 1.600 Punkte. Seit Jahresbeginn hat der Aktienindex jedoch Boden gutmachen können und schob sich diese Woche in den Bereich von 1.830 Punkte. Die nächste Hürde liegt bei 1.880 Punkte. Gelingt der Ausbruch über das Novemberhoch besteht die Chance auf eine Erholung bis knapp 2.000 Punkte. Bis dahin muss jedoch mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden.

Global Hydrogen II Index in Punkten; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 14.09.2020 (Indexstart) – 03.03.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: Refinitiv

Investment-Zertifikate für Spekulationen auf eine Aufwärtsentwicklung des Index

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Gebühr Finaler Bewertungstag weitere Information zu dem Index finden sie …
Global Hydrogen II Index HVB5H2* 185,78 1,3 % p.a. Open End hier
Hydrogen Select Index HR80EJ* 11,37 1,3 % p.a. Open End hier
*Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rück­zahlungsbetrag zurückzuzahlen; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 03.03.2023; 15:00 Uhr

Informationen rund um die Funktionsweise von Index-Zertifikaten und zahlreichen anderen Produkten finden Sie hier bei onemarkets Wissen.

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Funktionsweisen der HVB Produkte

Der Beitrag Wasserstoff-Index – Gute Auftragslage stützt den Sektor. erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.



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