Swatch Group: Zeit für Entspannung

Der Schweizer Franken hat gegenüber dem US-Dollar an Wert eingebüßt. Das sorgt bei den Konzernen, die in der Alpen­republik produzieren, ihre Waren aber im Dollarraum verkaufen, für Entlastung. Einer der Profiteure ist die Swatch Group.

Wie sehr sich ein günstigerer Wechselkurs auswirken könnte, zeigt ein Blick auf die Ende Juli vorgelegten Halbjahreszahlen. Zwar hat der Uhrenhersteller einen Umsatzanstieg von vier Prozent auf 4,35 Milliarden Schweizer Franken verzeichnet. Allerdings hätte die Wachstumsrate bei konstanten Wechselkursen bei 8,5 Prozent gelegen. Der operative Gewinn gab um 8,8 Prozent auf 830 Millionen Franken nach.

Für die zweite Jahreshälfte seien die Aussichten "in allen Regionen und Segmenten weiterhin hervorragend", teilte Swatch mit. Insbesondere in den USA und Japan würden sich die Verkäufe "weiterhin sehr gut" entwickeln. An der Währungsfront rechnet der Konzern mit einer deutlichen Entspannung. Schon allein wegen der niedrigeren Vergleichsbasis der Wechselkurse zum Franken dürften die negativen De­viseneffekte im zweiten Halbjahr "weniger dramatisch ausfallen". Die jüngste Abwertung des Franken zum Dollar war in dieser Aussage noch gar nicht berücksichtigt.

Dennoch bleiben Risiken: Einer Analyse der National-Bank AG zufolge besteht die Befürchtung, dass die politischen Unruhen in Hongkong die Konsumlust und damit auch den Uhrenabsatz dort dämpfen. Hinzu kommen mögliche Ergebniseinbußen durch die von Apple angekündigte Smart Watch. Allerdings seien die negativen Faktoren schon im Aktienkurs enthalten.

Nur für mutige Anleger
Alles in allem dürften die Vorteile durch die Entspannung beim Wechselkurs künftig überwiegen. Ein bis März 2015 laufender Stay-High-­Optionsschein der Société Générale (ISIN: DE000SG50118) deckt dieses Szenario optimal ab. Bei der mög­lichen Maximalrendite von 39 Prozent beträgt der Abstand zum Knock-out-Level von 410 Franken beim aktuellen Kurs von 449 Franken zwar nur knapp neun Prozent, da die Aktie gerade zu einer Gegenbewegung angesetzt hat und steigt, wächst der Sicherheitspuffer jedoch. Sollte die Swatch-Aktie die Barriere auch nur ein einziges Mal berühren, verfällt der Schein allerdings wertlos. Daher ist er nur für risikobereite Anleger geeignet.