Exklusiv-Interview 03.05.2016 13:10:00

HSBC-Experte Hüppe: Im Nullzinsumfeld haben Zertifikate großes Potential



finanzen.at: Herr Hüppe, Sie sind Derivate-Experte bei HSBC. Was macht Zertifikate so spannend für Sie? Wie machen Sie Ihre Produkte dem Anleger schmackhaft?

Matthias Hüppe:
Zertifikate bieten für jede Marktmeinung eine passende Lösung - egal ob steigende, fallende oder seitwärts laufende Märkte. Um Geschmack an Zertifikaten zu finden, muss man Zertifikate verstehen; und genau da setzen wir an. Was auf den ersten Blick kompliziert wirkt, läßt sich mit etwas gutem Willen leicht verstehen. Unsere Webinare, Newsletter, Bücher und Seminare machen ganz bestimmt Geschmack auf Zertifikate.

finanzen.at: HSBC räumt beim deutschen Zertifikate Award regelmäßig den Preis für den besten Kundenservice ab - das ist auch Ihr Verdienst. Beim diesjährigen Zertifikate Award Austria hingegen konnte Ihr Haus in keiner Kategorie einen Titel holen. Ist die österreichische Konkurrenz stärker oder wo sehen Sie die Gründe für das Abschneiden von HSBC beim Zertifikate Award Austria?

Matthias Hüppe:
Nach vielen Jahren waren wir zum ersten Mal wieder in Österreich beim Award mit von der Partie. Da erwarten wir keine Wunder, zudem ist unser Service-Angebot in Österreich aus rechtlichen Gründen noch nicht auf dem deutschen Stand. Da wir nun aber einen Großteil unsere Produktpalette auch in Österreich öffentlich anbieten, werden wir unsere Services in den kommenden Monaten sukzessive in Österreich ausbauen. Hinter den Angeboten der Mitbewerber müssen wir uns dann sicherlich nicht mehr verstecken.

finanzen.at: In Zukunft will HSBC in Österreich eine größere Rolle spielen. Wie lautet die Strategie? Welche Ziele verfolgen Sie in Österreich?

Matthias Hüppe:
Die Strategie könnte lauten "Tue Gutes und rede darüber". Wir werden weder den Preiskampf suchen, noch die Marketingbudgets strapazieren. Unsere Stärke liegt in einer transparenten Produktpalette mit fairen Konditionen gepaart mit einem umfangreichen Serviceangebot. So möchten wir langfristig überzeugen und unseren treuen Kundenstamm weiter ausbauen.

finanzen.at: Wie schätzen Sie die Chancen für HSBC ein, in den kommenden Monaten eine gewichtige Rolle auf dem österreichischen Zertifikatemarkt spielen zu können?

Matthias Hüppe:
Wir werden nicht über Nacht mehr Marktanteile gewinnen können. Wir sind in Deutschland seit 27 Jahren ohne Unterbrechung im Zertifikatemarkt aktiv. Diese Konstanz schätzen unsere Kunden. Eine vertrauensvolle Kundenverbindung bildet sich nicht über Nacht. Doch Qualität setzt sich auf Dauer durch, davon sind wir überzeugt.

finanzen.at: In welchen Bereichen können Sie die österreichische Konkurrenz am ehesten "angreifen"? Wo sehen Sie die größten Schwierigkeiten?

Matthias Hüppe:
Wir sind nicht auf Angriff aus. Unsere Produkte, die Publikationen und der Service überzeugen durch ihren Inhalt, nicht durch ihr Äußeres. Je mehr die Branche für die Aufklärung tut, desto größer ist der Kuchen. Gerade im Nullzinsumfeld hätten Zertifikate ein weitaus größeres Potential. Die größten Schwierigkeiten sehen wir nicht beim Wettbewerb sondern bei den Anforderungen der Regulierung. Der mündige und selbstentscheidende Anleger gehört nach den Wünschen einiger Politiker und Verbraucherschützer wegreguliert.

finanzen.at: Der zehnte Zertifikate Award Austria wurde - wie bereits erwähnt - gerade verliehen. Bis zur Preisverleihung 2017 ist noch ein wenig Zeit. Was kann HSBC bis dahin bewegen? Der Preis für den besten Kundenservice in Österreich 2017 sollte doch möglich sein oder?

Matthias Hüppe:
Ob oder welchen Preis wir 2017 gewinnen könnten, ist zweitrangig. Wir arbeiten jeden Tag hart und voller Überzeugung daran, unseren Kunden eine breite Produktpalette mit attraktiven Konditionen in Kombination mit einem hervorragendem Service und dem höchsten Maß an Transparenz zu bieten. Getreu dem Motto "Qualität setzt sich langfristig durch" werden wir sehen, was zukünftig alles möglich ist.

finanzen.at: Herr Hüppe, ich danke Ihnen sehr für das Gespräch und wünsche Ihnen und HSBC viel Glück bei zukünftigen Projekten.



Das Interview führte finanzen.at-Redakteur Markus Gentner



Matthias Hüppe studierte Betriebswirtschaftslehre in Münster und Granada. Er arbeitete schon während des Studiums für verschiedene Investmentbanken und ist nun seit 2004 im Hause HSBC Trinkaus & Burkhardt tätig. Nach Stationen im Produktmarketing und Structured Product Sales verantwortet Matthias Hüppe seit November 2010 als Direktor die Abteilung Derivatives Public Distribution bei HSBC in Düsseldorf.

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