09.03.2023 13:36:08

European Biotech-Index – weit mehr als BioNTech

Kolumne

Der European Biotech Index setzt den volatilen Kurs des Vorjahres im laufenden Jahr fort. Nach einer starken Entwicklung in den ersten sechs Wochen des Jahres drehte der Index nach unten und setzt aktuell auf dem Dezembertief auf. Der Biotechnologiesektor wird mittelfristig volatil bleiben. Diese Unternehmen sind vor allem von ihren Forschungsergebnissen abhängig. Zeigen sie Erfolg, steigt ein Papier. Ergeben Studien enttäuschende Ergebnisse oder muss gar die Entwicklung eines Medikaments abgebrochen werden, kann es zum Kurseinbruch bei der Aktie kommen. Biotechnologieunternehmen wie BioNTech haben gezeigt, wie schnell mit ihrem Forschungsansatz neue Medikamente auf den Markt kommen können. Im European Biotech Index steckt allerdings weit mehr als der Coronaimpfstoff von BioNTech.

Bavarian Nordic machte vergangenes Jahr auf sich aufmerksam, weil der Konzern einer der wenigen weltweiten Anbieter von Impfstoffen gegen Affenpocken ist. Derweil ist ein Covid-19-Impfstoff und eine Impftherapie gegen den RSV-Virus jeweils in Phase III. Ergebnisse werden noch in diesem Jahr erwartet. Evotec ist in der Wirkstoffforschung- und -entwicklung tätig. Im Dezember meldete der Konzern Fortschritte in der Neurologie-Kooperation mit Bristol Myers Squibb und hat dadurch Meilensteinzahlungen von insgesamt 26 Millionen US-Dollar ausgelöst. Im Januar diesen Jahres gab Evotec bekannt, dass sie gemeinsam mit Sernova auf einem guten Weg zur klinischen Erprobung einer Therapie gegen Typ-1-Diabetes ist. Galapagos hat mit Filgotinib ein Medikament gegen Gelenkrheumatismus auf dem Markt. Mit dem Blutkrebsmedikament Monjuvi hat MorphoSys bisher ebenfalls nur ein Medikament auf dem Markt. Kürzlich präsentierte das Unternehmen auf einer Branchenkonferenz, Zwischenergebnisse zum Knockenmarkmedikament Pelabresib. Die finalen Ergebnisse könnten Anfang 2024 verfügbar sein. Eine Zulassung wird im Erfolgsfall für 2025 erwartet. Derweil gaben die Münchener kürzlich bekannt, die präklinischen Forschungsprogramme zu beenden und die Finanzmittel auf fortgeschrittene Produktkandidaten zu konzentrieren. Oxford Biomedica entwickelte gemeinsam mit Novartis das Krebsmedikament Kymriah und in Kooperation mit AstraZeneca den Covid-19-Impfstoff AZD1222.

Im European Biotech Index sind darüberhinaus auch Laborausrüster wie Eurofins Scientific und Verpackungshersteller wie Gerresheimer. Dieser Sektor profitierte zuletzt ebenfalls von der Corona-Pandemie. Der Blick ins Zahlenwerk für 2022 zeigt allerdings, dass der Umsatzrückgang bei Coronaprodukten zum (großen) Teil durch Wachstum in anderen Segmenten kompensiert werden konnte.

Einer im Dezember veröffentlichten Studie von Precedence Research zufolge lag das globale Marktvolumen im Biotechnologiesektor 2022 bei rund 1,2 Billionen US-Dollar. Ein großer Teil wurde in den USA erwirtschaftet. Allerdings spielen europäische Konzerne eine immer größerer Rolle. Etwa 352,3 Milliarden beziehungsweise 28,8 Prozent steuerte Europa bei. Die Experten des Analystenhauses erwarten, dass das Marktvolumen in Europa bis 2030 um rund 13 Prozent pro Jahr auf 934,3 Milliarden wächst.

Trotz teils vielversprechender Aussichten ist in diesem Sektor zeitweise mit Kursrücksetzern zu rechnen. Konzerne wie Morphosys haben erst ein Medikament auf dem Markt und die Entwicklung neuer Medikamente ist kostspielig. BioNTech ist dank der hohen Erlöse in der Lage die Forschung „problemlos“ zu finanzieren. Allerdings notiert auch diese Aktie rund 2/3 unter dem Allzeithoch. Anleger warten also auf den nächsten Blockbuster. Der Hersteller von Zellzählmaschinen Chemometec verbuchte im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 ein Umsatz- und Gewinnplus. Dennoch hat das Papier seit Dezember über die Hälfte an Wert verloren. Der Grund: In einigen Bereichen verbuchte der Konzern einen deutlichen Auftragsrückgang. Dies deutet auf schwächeres Wachstum hin.

Die 30 größten in einem Index

Mit einem HVB Open End Index Zertifikat auf den European Biotech Index können Anleger an der Kursentwicklung der 30 größten europäischen Biotechnologieunternehmen teilnehmen und damit das Risiko diversifizieren. Zum Index zählen aktuell neben den genannten Titeln unter anderem Argenx, Formycon (Entwickler von Biosimilars) und Genmab (Entwickler von Antikörpern für die onkologische Therapie). Der European Biotech Index wird in Euro berechnet. Die ausgewählten Unternehmen sind entweder in der Entwicklung und/oder der biotechnolo­gischen Herstellung von Medikamenten tätig. Zum Zeitpunkt der Aufnahme in den Index muss die Aktie eine Markt­kapitalisierung von mindestens 100 Millionen Euro aufweisen. Außerdem muss das tägliche durchschnittliche Handelsvolumen über eine Periode von drei Monaten mindestens 100.000 Euro betragen. Die Nettodividenden werden im Index reinvestiert.

Investmentmöglichkeiten

Basiswert Produkttp WKN Emissions-/Verkaufspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung 
BioNTech Bonus Cap-Zertifikat (Quanto) HB8652 133,22 EUR 15.12.2023 Barriere: 100 USD; Bonuslevel/cap: 170 USD
Evotec Aktienanleihe Protect HVB7KN* 100%** 26.03.2024 Barriere: 70 %**; Zinssatz: 11,0 5 p.a.
MorphoSys Bonus Cap-Zertifikat HC4GDS 13,53 EUR 15.12.2023 Barriere: 12 EUR; Bonuslevel/cap: 19 EUR
Indizes
European Biotech Index Indexzertifikat HX28ET 109,65**** Open End
* Zeichnungsfrist bis 30.3.2023 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); **des Nennwerts; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Bewertungstag; **** Verwaltungsentgelt 1,5% p.a.; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 09.03.2023; 13:00 Uhr; 

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Funktionsweisen der HVB Produkte

Der Beitrag European Biotech-Index – weit mehr als BioNTech erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.



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