RCB-Kolumne 27.09.2016 09:33:45

Bonus- und Express-Zertifikate - ein absoluter Mehrwert für ein ausgewogenes Portfolio

Kolumne

Immer mehr Investoren befassen sich mit der Frage, wie ihr Portfolio optimal auf eine noch länger anhaltende Zinsflaute ausgerichtet werden kann.
Anleihen, insbesondere solche mit langer Laufzeit, werden aufgrund der aktuellen Konditionen kaum eine große Rolle spielen wenn es darum geht dringend notwendige Renditen zu erzielen. Niedrigen Zinserträgen steht ein hohes Kurs- und - je nach Schuldner - auch ein erhöhtes Ausfallsrisiko gegenüber.
Aktien können ein Portfolio sowohl mit laufenden Erträgen (Dividenden) als auch mit Kursgewinnen bereichern. Allerdings sind gerade risikoaverse Anleger selten bereit das volle Marktrisiko zu tragen.

In solchen Marktphasen können Teilschutz-Zertifikate einen absoluten Mehrwert in viele Portfolios bringen, indem sie eine Brücke zwischen Sicherheitsbedürfnis des Anlegers und attraktiver Ertragschance bauen - und das abgestimmt auf den individuellen Anlagehorizont und die Risikobereitschaft des Kunden.

Wie der Name schon sagt bieten Teilschutz-Zertifikate keinen vollständigen Kapitalschutz, und sind somit vermeintlich risikoreicher als klassische Anleihen oder Garantie-Zertifikate. Im Gegenzug ermöglichen sie aber entsprechend höhere Ertragschancen.
Das Marktrisiko wird bei Teilschutz-Zertifikaten, zu dieser Gattung gehören unter anderem Bonus- und Express-Zertifikate, durch sogenannte "Sicherheitspuffer" deutlich reduziert.
Konkret verfügen Bonus- und Express-Zertifikate über eine Barriere, die vom zugrundeliegenden Basiswert nicht berührt werden sollte. Der Abstand zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswertes und der Barriere, der sogenannte "Sicherheitspuffer", ist somit entscheidend für das Risikoprofil des Zertifikates.
Um eine Veranlagungsalternative für risikoaverse Kunden darzustellen muss dieser Sicherheitspuffer ausreichend hoch sein.
Die RCB hat untersucht welche Barrieren bzw. Sicherheitspuffer in der Vergangenheit notwendig gewesen wären um auch bei Investments in Bonus- bzw.- Express -Zertifikate jedes Verlustrisiko durch Barrieren-Berührungen auszuschließen.

Dazu wurde jeweils für Bonus- und Express-Zertifikate folgende Analyse durchgeführt:
Als Basiswert wurde der EuroStoxx 50® herangezogen, der aufgrund seiner Zusammensetzung aus den 50 größten Unternehmen der Eurozone als Benchmark für den europäischen Aktienmarkt gilt. Der betrachtete Zeitraum erstreckt sich vom 1. Januar 1990 bis zum 1. August 2016, wobei angenommen wurde, dass während dieser Zeitspanne täglich ein Bonus-Zertifikat sowie ein Express-Zertifikat emittiert worden wäre. Die zentrale Frage ist nun, wo sich - abhängig vom Stand des Basiswertes (Startwert des simulierten Zertifikates) - die Barriere hätte befinden müssen um über die typische Laufzeit von 5 Jahren nie berührt zu werden. Hierbei spielt natürlich der Startwert eine wichtige Rolle: Je höher dieser liegt, desto höher muss auch der Sicherheitspuffer sein um bei starken Kurskorrekturen weiter ruhig schlafen zu können.

Ergebnis "Bonus-Zertifikate"

Bei Bonus-Zertifikaten, wo die Barriere während der Laufzeit kontinuierlich beobachtet wird, hätte bei einem Startwert von weniger als 3.533 Index-Punkten (EuroStoxx 50 aktuell: 2.993 Index-Punkte) ein Sicherheitspuffer von 50 % ausgereicht um eine Tilgung in Höhe des Bonuslevels in allen Fällen sicher zu stellen.
Bei höheren Startwerten wären - intuitiv naheliegend - höhere Sicherheitspuffer nötig gewesen:
Wäre man am Allzeit-Hoch des EuroStoxx50 eingestiegen (5.464,43 Index-Schlusskurs am 3. Juni 2000) hätte der Sicherheitspuffer 66,19 % betragen müssen (Barriere bei 33,81 % des Startwertes).

Ergebnis Express-Zertifikate:

Bei Express-Zertifikaten, wo die Barriere nur am Laufzeitende beobachtet wird, hätte ein Sicherheitspuffer von 50 % gar bis zu einem Startwert von 4.316 Index-Punkten ausgereicht um Verluste zu vermeiden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass bewusst defensiv ausgestattete Teilschutz-Zertifikate für risikoaverse Anleger in Zukunft eine wichtige Portfolio-Komponente darstellen könnten und sollten. Durch sorgfältig gewählte, hohe Sicherheitspuffer lässt sich - historisch betrachtet - das Verlustrisiko ausschließen, ohne auf Erträge verzichten zu müssen.

Gerade in Zeiten wo Aktienindizes nicht auf historischen Höchstständen notieren weisen Teilschutz-Zertifikate attraktive Chance/Risiko-Profile auf, und stellen eine ernstzunehmende Alternative zum Garantie-Zertifikat dar.


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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