23.03.2023 14:00:43

BASF – mit Kostensenkungen und Investitionen in Wachstumsmärkte zurück auf Kurs.

Kolumne

Beim Chemieriesen BASF hagelt es seit Monaten schlechte Nachrichten. So sorgten die 2022 gestiegenen Energiepreise 2022 für Mehrkosten von rund 3,2 Milliarden Euro. Dabei wurde bereits ein Drittel weniger Gas als im Vorjahr verbraucht. Statt eines geplanten Börsengangs des Joint Ventures Wintershall Dea musste der Chemieriese aufgrund des Rückzugs aus Russland 2022 Wertberichtigungen in Höhe von 7,3 Milliarden Euro vornehmen. Damit nicht genug. Kürzlich wurde gemeldet, dass das ursprünglich bis Ende des Jahres ausgelegte Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beendet wurde. Statt der geplanten bis zu drei Milliarden Euro wurden lediglich Anteile für 1,4 Milliarden Euro aufgekauft. Konzernchef Martin Brudermüller hat reagiert und drückt auf die Kostenbremse. Dabei sollen vor allem in Europa Stellen abgebaut und energieintensive Anlagen stillgelegt werden, darunter eine Ammoniak-Anlage sowie die damit verbundene Düngemittelproduktion. Bei den Ammoniak-Anlagen war die Produktion bereits zurückgefahren worden, da diese große Mengen Erdgas benötigen. Zudem soll die Anlage für das Kunststoffvorprodukt TDI, die erst 2015 den Betrieb aufgenommen hatte, geschlossen werden. Für das laufende Jahr ist das Management weiterhin vorsichtig und rechnet mit einem deutlichen Rückgang des Ergebnisses vor Sondereinflüssen.

Die Flut an schlechten Nachrichten schlägt sich im Kursverlauf wider. Seit dem Allzeithoch von Ende 2017 hat das Papier rund die Hälfte des Wertes verloren. Dennoch stuft nach Angaben von Refinitiv ein Großteil der Analysten die Aktie mittelfristig als haltens- oder gar kaufenswert ein.

BASF ist nach eigenen Angaben der größte Chemiekonzern der Welt. Allein der Standort in Ludwigshafen misst eine Fläche von 10 Quadratkilometern. Über 106 km Straße, 230 km Schiene und einem Zugang zum Rhein werden täglich 2.100 Lkws, 400 Eisenbahnwaggons und 20 Binnenschiffe bewegt. Das Geschäft der einstigen Badischen Anilin & Soda-Fabrik gliedert sich in sechs Bereiche: Chemie (u.a. Lacke und Kunststoffe), Materials (Performance Materials), Industrie Solutions, Surface Technologies (u.a. Coatings für die Automobilindustrie, Batteriematerial), Nutrition & Care (u.a. Omega-3 für eine gesündere Ernährung und Nutrilan für die Haarpflege) sowie Agriculture Solutions (u.a. Pflanzenschutz).

Fokus auf Wachstum

In den zurückliegenden sieben Jahren haben sich die Renditebringer des Konzerns stark verschoben. 2015 steuerte Europa rund 2/3 des EBIT vor Sondereinflüssen bei. Vor der Energiekrise, im Jahr 2021 waren es nur noch rund 30,8 Prozent. 2022 steuerte Europa zwar rund 41 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Im zweiten Halbjahr 2022 brach der Anteil am EBIT vor Sondereinflüssen jedoch auf 11,8 Prozent ein. USA und Asien haben Europa längst den Rang abgelaufen. Brudermüller fokusiert sich auf wachstumsstarke Segmente und Regionen. Daher ist geplant, die Kapazitäten in Asien weiter auszubauen. Der Fokus richtet sich dabei auf den neuen Verbundstandort in Zhanjiang. Dort sollen bis 2030 rund 10 Milliarden Euro investiert werden. Das zweite Großprojekt ist der Ausbau von Produktionskapazitäten für Batteriematerialien und Recyclingkapazitäten für E-Autobatterien, um von der steigenden Nachfrage nach E-Autos zu profitieren.

Der Chemiesektor zählt zu den konjunktursensiblen Sektor. Die Experten von UniCredit erwarten, dass die weltweite Konjunktur im Laufe des zweiten Halbjahres 2022 wieder an Fahrt gewinnt. Mit einem KGV von 9,7 und einer Dividendenrendite von 7,3 Prozent (Quelle: Refinitiv) ist die Aktie aktuell moderat bewertet. Ein schwacher Aktienmarkt oder schlechte Nachrichten aus dem Sektor könnten allerdings die Aktie von BASF weiter unter Druck setzen.

Alternativen mit Schutz oder gehebelt

Für weniger risikofreudige Anleger könnten strukturierte Produkte wie ein Garant Cap Zertifikat und Bonus Pro Zertifikat interessante Alternativen zum Direkteinstieg sein. Das Garant Gap bietet 100 Prozent Kapitalschutz. Gleichzeitig haben Investoren die Chance an einer Aufwärtsentwicklung – bis zu einem festgelegten Cap – teilzunehmen. Der Cap liegt bei 175 Prozent des Nennwerts. Aktuell notiert die Aktie bei rund EUR 47. Anleger würden somit bis zu einem Kurs von EUR 82,25 (47 * 175% = 82,25) vollständig teilnehmen. Beim Bonus Cap Zertifikat ist eine Barriere bei 60 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Bewertungstag eingebaut. Wäre dies der Referenzpreis würde die Barriere somit bei EUR 28,20 festgelegt. In dieser Region lag das Papier zuletzt im Juli 2009. Notiert die Aktie am finalen Beobachtungstag im April 2028 oberhalb der Barriere, erhalten Investoren mindestens den Bonusbetrag von EUR 1.338 pro Zertifikat. Andernfalls droht jedoch ein Verlust. Risikofreudige Anleger bieten Fakor Optionsscheine mit einem täglich angepassten Hebel von beispielsweise 5 oder 15 die Möglichkeit an einer Auf- oder Abwärtsbewegung zu partizipieren. Allerdings stehen den hohen Gewinnchancen auch hohe Verlustrisiken gegenüber, wenn sich die Aktie in die entgegengesetzte Richtung entwickelt.

Chart: BASF

Widerstandsmarken: 46,40/48,20/49,35/54,00 EUR

Unterstützungsmarken: 38,80/44,10/44,60 EUR

Die Aktie von BASF bildet einen langfristigen Abwärtstrend. Von Oktober 2022 bis Februar 2023 profitierte die Aktie von der besseren Stimmung an den Aktienmärkten und verbesserte sich von EUR 38,80 auf EUR 54,00. In der zweiten Februarhälfte drehte die Aktie jedoch wieder nach Süden und setzte in der laufenden Woche bei EUR 44,60 auf der 38,2%-Retracementlinie auf. Aktuell klopft der DAX®-Titel an die Widerstandsmarke bei EUR 46,40. Gelingt der Ausbruch über das Level eröffnet sich aus technischer Sicht Aufwärtspotenzial bis EUR 48,20/49,35. Bei einer Verletzung der Unterstützung bei EUR 44,60 droht hingegen eine weitere Verkaufswelle bis EUR 38,80.

BASF in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 26.11.2021–23.03.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

BASF in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)

Betrachtungszeitraum: 28.09.2017– 23.03.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Investmentmöglichkeiten

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
BASF Garant Cap HVB7LR* 102 %** 12.04.2027 Min. betrag 100%**; Max. Betrag 175%**
BASF Bonus Pro HVB7NZ*** 1.010,00 EUR 18.04.2028 Barriere: 60%****; Basispreis: 100%****; Bonusbetrag 1.338,00 EUR
* Zeichnungsfrist bis 13.04.2023 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; ***Zeichnungsfrist bis 20.04.2023 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); **** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 23.03.2023; 12:00 Uhr; weitere Produkte auf  BASF finden Sie hier.

Faktor Optionsscheine Long auf BASF für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
BASF HB99BV 5,82 37,255631 41,912585 5 Open End
BASF HC53FK 13,52 43,464053 45,637256 15 Open End
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 23.03.2023; 12:00 Uhr

Faktor Optionsscheine Short auf BASF für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
BASF HC3041 15,79 55,870691 51,216662 -5 Open End
BASF HC4L4F 8,30 49,662269 47,487062 -15 Open End
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 23.03.2023; 12:00 Uhr

Weitere Produkte auf die Aktie der BASF finden Sie unter www.onemarkets.de oder emittieren Sie einfach Ihr eigenes Hebelprodukt. Mit my.one direct bei stock3 Terminal können Sie in wenigen Schritten Ihr persönliches HVB Hebelprodukt konfigurieren und emittieren!

 

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Funktionsweisen der HVB Produkte

Der Beitrag BASF – mit Kostensenkungen und Investitionen in Wachstumsmärkte zurück auf Kurs. erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.



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