Adidas – DAX-Aktie weiter im freien Fall

Eine weitere Senkung der Jahresprognose war beim Sportartikelhersteller Adidas bereits erwartet worden. Dass es dann doch so schlecht laufen würden, wie gestern Abend gemeldet, damit hatten Analysten aber nicht gerechnet. Die katastrophale Kursentwicklung des DAX®-Titels im Jahr 2022 setzt sich fort.

Nach vorläufigen Ergebnissen erzielte Adidas im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzanstieg um 11 % auf 6,41 Mrd. EUR. Analysten hatten Erlöse von 6,57 Mrd. EUR erwartet. Beim Ergebnis enttäuschte das Management den Markt noch mehr und verfehlte die Ziele deutlich. Die operative Marge sank von 11,7 % auf 8,8 %. Hier waren die Experten von 9,9 % ausgegangen. Beim Ergebnis vor Steuern standern gar nur 179 Mio. EUR zu Buche, während die Prognose der Analysten auf 469 Mio. EUR lautete.

Eine nachlassende Nachfrage aus China, ein verstärkter Abbau der hohen Lagerbestände sowie Einmalaufwendungen in einer Höhe von 500 Mio. EUR, darunter das Schließen der Geschäfte in Russland, dürften dazu führen, dass Adidas 2022 nur mehr eine Bruttomarge von 47,5 anstelle von 49,0 % erzielen wird. Bei der operativen Marge streicht das Management das Ziel sogar von 7 auf 4 % zusammen. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen wird nur mehr bei rund 500 Mio. EUR erwartet (zuvor 1,3 Mrd. EUR).

Da kommt es nicht überraschend, dass sich zahlreiche Analysten heute negativ gegenüber der Aktie äußern. JPMorgan-Analystin Chiara Battistini zufolge bedeuten die neuen Ziele von Adidas eine 40-prozentige Kürzung ihrer diesjährigen operativen Gewinnschätzung. Beim Überschuss hat Battistini ihre Prognose sogar um 60 % senken müssen. Ihr Kursziel für die Aktie senkt die Expertin von 215 auf 185 EUR. Damit zählt Battistini immer noch zu den Bullen. Hauck Aufhäuser Investment Banking beispielweise beließ die Einstufung für den Wert auf „Sell“ und senkte das Kursziel von 92 auf 87 EUR. Die SocGen strich ihr Ziel von 128 auf 121 EUR zusammen. Sie ist sogar der Meinung, ein neuer Kapitän am Ruder bei Adidas sei dringend nötig.

Chart: Adidas

Widerstandsmarken: 121,30 + 163,45  EUR

Unterstützungsmarken: 93,22 + 70,00 EUR

Aus charttechnischer Sicht liefert die Adidas-Aktie in diesem Jahr ein katastrophales Bild. Das Unterschreiten der wichtigen Kreuzunterstützung bei 163,45 EUR löst im Sommer starke Verkaufssignale aus. Das Tempo des Abverkaufs nimmt stetig zu, nun droht sogar die Zweistelligkeit. Ein horizontales Ausbruchslevel notiert bei 93,22 EUR. Dort kann das nächste Abwärtsziel veranschlagt werden. Wiederum darunter dürfte der Wert wohl erst um 70 EUR Halt finden, wo eine weitere langfristige Aufwärtstrendlinie, in diesem Fall seit dem Jahr 2001, notiert.

Trigger auf der Oberseite sind nach dem Absturz aktuell meilenweit entfernt. Um den laufenden Abwärtstrend zumindest zu unterbrechen, wären Kurse über 121,30 EUR nötig. Stark gedeckelt ist die DAX-Aktie nun zwischen 151,64 und 163,45 EUR.

Anleger, die bei der Aktie von Adidas nach Erreichen der Abwärtsziele in den kommenden Wochen investieren wollen, können dies beispielsweise mit dem Discount Zertifikat WKN HB46X9 tun. Trader, die auf eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung in Richtung der benannten Supports setzen wollen, können dagegen auf WKN HC06DF oder HC0RW7 zurückgreifen.

Adidas in EUR; Monatschart (1 Kerze = 1 Monat)

Betrachtungszeitraum: 01.02.2013 – 21.10.2022. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: stock3 Terminal

Adidas in EUR; Monatschart (1 Kerze = 1 Monat)

Betrachtungszeitraum: 01.10.2017 – 21.10.2022. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: stock3 Terminal

Investmentmöglichkeiten auf die Aktie von Adidas

Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 21.10.2022; 13:34 Uhr

Faktor Optionsscheine Long auf Adidas für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 21.10.2022; 14:30 Uhr

Faktor Optionsscheine Short auf Adidas für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 21.10.2022; 14:30 Uhr

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Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.

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