Kolumne

Gleichzeitig ist der Anteil an den gesamten Ausgaben für Informationstechnologie erst rund drei Prozent. Die Penetration wird den Anteil über die nächsten Jahre steigern. Zur Realisierung des Cloud Computing wird u.a. zwischen Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service sowie Software-as-a-Service (SaaS) differenziert.

Bieten Unternehmen ihre Lösungen als SaaS an, dann werden die dafür notwendige IT-Infrastruktur und Software beim Anbieter gehostet. Kunden greifen in diesem Fall über eine webbasierte Oberfläche über das Internet darauf zu. Dieses Modell kann für beide Seiten Vorteile haben. Der Kunde spart Zeit und die teure Anschaffung, Aufbau und Wartung der Hardware. Gleichzeitig muss er keine hohen Lizenzgebühren für die Software zahlen. Damit ist eine signifikante Kosteneinsparung verbunden, die Ressourcen freisetzt (z.B. wird Liquidität nicht in teurer IT gebunden) und eine bessere Fokussierung auf das Kerngeschäft zulässt. Zudem wird nur für die tatsächliche Nutzung ein monatlicher Betrag gezahlt. Dieser variiert in Abhängigkeit vom gebuchten Funktionsumfang oder der angemeldeten Benutzer. Das erleichtert auch die Expansion, weil bei Bedarf einfach mehr Kapazitäten hinzu gebucht werden. Der Anbieter kann durch neue Services leichter Umsätze generieren und verfügt vor allem über eine größere Planungssicherheit. Die monatlichen Einnahmen glätten die Umsatzentwicklung. Sie sind planbarer als der Abschluss von Lizenzerlösen, die zwar als Einmalbetrag größer sind, aber auch zu einer Verzerrung der Umsatz- und Ertragsentwicklung führen können, wenn sich Lizenz-Deals verzögern. Diese Stabilität ist auch einer der Gründe, weshalb die Cloud-Aktien höher bewertet sind.

Den Vorteilen stehen auch Nachteile wie hohe IT-Investitionen seitens des Anbieters, Abhängigkeit, Datensicherheit und ein Muss zur Akzeptanz des SaaS-Modells gegenüber. Die Beratungsgesellschaft McKinsey hat ermittelt, dass die Implementierung eines CRM über ein SaaS-Modell bis zu 30% an Kosten sparen kann, weil beispielsweise die Aufwendungen für den Einsatz und das Testen der Basisinfrastruktur und Applikationen, Rechencenterkapazitäten und das laufende Monitoring entfallen und Ausfallzeiten vermieden werden. Sodann dürfte sich der Markt für SaaS und cloudbasierten Business Applikationen Services auf 32,8 Mrd. USD in 2016 erhöhen und ausgehend von 2011 um 19,1% im Durchschnitt pro Jahr wachsen. Alleine bis 2020 dürfte der SaaS-Markt laut Forrester auf 132,5 Mrd. USD anwachsen.

Netsuite (US-Kürzel: N) ist nach eigenen Angaben der führende Anbieter von integrierter On-Demand-Business Management-Software. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden über die cloudbasierte Business Suite alle Geschäftsprozesse wie das Customer Relationship Management (Kundenverwaltung, Abwicklung Auftragseingang bis hin zum Service, Vertrieb, Marketing), Finanzmanagement, Rechnungswesen- und Warenwirtschaft (Bestandsführung, Auftragsabwicklung, Projektmanagement, Fakturierung) sowie eCommerce (Website- und Online Shop-Funktionen) über ein gehostetes System abzubilden. Zudem ist es möglich in Echtzeit die Erfolge zu messen und konsolidierte Finanzreporte über mehrere Unternehmensebenen abzurufen. Das Angebot basiert auf dem Software-as-a-Service-Prinzip, sodass Kunden über das Internet auf die Software zugreifen, wodurch die Komplexität und Kosten sinken sowie die Wartung auf Kundenseite entfällt. Die verschiedenen Module können einzeln gebucht oder im Ganzen bezogen werden. Mittlerweile vertrauen über 16.000 wachstumsstarke und mittelständische Unternehmen sowie Divisionen von großen Konzernen auf die Lösung von Netsuite.

Nach Unternehmensangaben verlagern Firmen sämtlicher Größen ihren Fokus auf die Cloud und dieser Prozess beschleunigt sich. Davon profitiert ein reiner SaaS-Anbieter wie Netsuite. Im mittleren Marktsegment gewinnt Netsuite nach eigenen Aussagen sogar Marktanteile, während die Konkurrenz, wie z.B. Microsoft, nur „herumkrebst“. Alleine im vierten Quartal konnten 400 neue Kunden akquiriert werden und gleichzeitig stieg der Verkaufspreis je Kunde um 38% gegenüber dem Vorjahr. Neue Deals im Volumen von über 100.000 USD erreichten im letzten Quartal einen Rekordwert. Laut Netsuite haben in 2012 einige der Großkunden der Konkurrenz bei ihren schnellwachsenden Tochtergesellschaften auf die Netsuite-Lösungen gesetzt. Insgesamt sind die Kunden bereit mehr für Netsuites-Applikationen zu zahlen, weil sich damit die Kosten dramatisch verringern und die Produktivität steigern lässt. Für 2013 stellt Netsuite einen Umsatz von 397 – 402 Mio. USD, einen Ertrag von 0,26 – 0,27 USD/Aktie und einen operativen Cash Flow von 55 – 60 Mio. USD in Aussicht. Investitionen werden vor allem in das Produktportfolio und den Vertrieb fließen, was die Gewinnentwicklung dämpft, aber zur Sicherung der Marktposition notwendig ist.

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C, A: Seit dem Geschäftsjahr 2009 ziehen die Erträge an. 2012 gelang eine Gewinnsteigerung um 73%. Für 2013 gehen die Unternehmensschätzungen von einer Gewinnstagnation aus. Die hohen Investitionen bremsen. Jedoch implizieren die Prognosen der Analysten in 2014 einen Ertragssprung um 60% auf 0,43 USD/Aktie. Auf Quartalsbasis haben sich die jüngsten Steigerungsraten mit 100%, 200%, 60% und 20% verlangsamt. Eine leicht dynamischere Entwicklung zeigten die Erlöse mit 29%, 31% und 33%.

N: Der Cloud Computing-Trend und die Softwarenutzung via SaaS wachsen rasant. Das traditionelle Lizenzgeschäft wird abgelöst. Mit „Netsuite One World“ bietet das Unternehmen die weltweit führende ERP-Lösung an, deren Produktzyklus erst am Anfang steht. Größen wie Microsoft, Sage und SAP hängt Netsuite mit seiner überlegenen Lösung ab.

S: Der 2010 begonnene Kursanstieg wird von einer Volumenzunahme begleitet. Rund 9% der Aktien besitzen die Insider. L: Netsuite fluktuiert seit mehreren Jahren in einem intakten Aufwärtstrend und notiert auf Allzeithochniveau. Das RS-Rating von aktuell 87 signalisiert, dass die historische Kursentwicklung besser war als bei 87% aller anderen Titel. Damit ist die Leader-Eigenschaft erfüllt.

I: 303 institutionelle Anleger besitzen Positionen. Die Anzahl an investierten Fonds nahm in den letzten drei Quartalen um 15% zu. Das A/D-Rating von „B-“ weist auf eine starke Akkumulation der Aktie hin.

M: Der Markt befindet sich in einem Aufwärtstrend.

Schon Ende 2010 startete die Aktie ihren Aufwärtstrend, der von einer leichten Volumenzunahme begleitet ist. Vergangene Woche markierte Netsuite bei 75,75 USD ein neues Allzeithoch. Dieses konnte die Aktie nicht verteidigen, sondern eine Korrektur wurde eingeleitet. Diese führte Netsuite zurück in die Pivot-Zone bei 67,02 – 70,37 USD, welche aus einer Tassen-Formation resultiert, die im Februar nach oben hin aufgelöst wurde. Aktuell bewegt sich die Aktie auf einem Einstiegslevel. Zur Absicherung dient ein Stoppkurs bei 63,45 USD.

Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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