Alles dreht sich um Fiscal Cliff
US-Präsident Barack Obama hatte kürzlich angekündigt bis Weihnachten einen Deal mit den Republikanern unter Dach und Fach zu bringen, damit zum Jahreswechsel keine Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen im Volumen von 607 Mrd. USD in Kraft treten und die Wirtschaftsleistung erheblich schwächen. Im ersten Halbjahr 2013 wäre laut dem Congressional Budget Office eine Rezession wahrscheinlich. Zuletzt signalisierten die beiden Parteien eine leichte Kompromissbereitschaft. Die Republikaner würden wohl höhere Steuern für Einkommen über einer Million US-Dollar mittragen. Obama hob seine Schwelle auf rund 400.000 USD an und legte weitere Kosteneinsparungen von 200 Mio. USD vor.
Industrieproduktion zieht an, aber NY Empire State Index trübt sich ein!
Im November hat die Industrieproduktion deutlich stärker zugenommen, als erwartet. Sie kletterte um 1,1% und wies damit das höchste Wachstumstempo seit Dezember 2010 auf. Im Oktober war sie noch um 0,7% gesunken. Verbesserungen am heimischen Häusermarkt und den Autoverkäufen trug positiv bei.
Nicht ganz so positiv waren die Daten des NY Empire State Index, welcher die Geschäftsaktivität des produzierenden Gewerbes in der Region New York misst. Dieser sank im Dezember von -5,22 Punkten auf -8,1 Zähler. Notierungen unter der Nulllinie deuten auf eine Kontraktion hin.
Stewart Information Services (US-Kürzel: STC): Highflyer vor Trendfortsetzung?
Das Unternehmen ist ein weltweit führender Versicherer für Eigentum, der die Produkte direkt und über Vermittler vertreibt. Adressiert werden Käufer und Verkäufer von Häusern, Fachleute, Hypothekengeber, Bauunternehmen und sogar Regierungen. Damit gehört der Versicherer zu einem Profiteur der laufenden Häusermarkterholung, weil die Versicherungsumsätze in Beziehung zum Aktivitätslevel auf dem Häusermarkt stehen. Ziehen die Hauspreise an, so steigen auch die Versicherungsprämien. Bei Stewart Information wird bei einem 5%igen Zuwachs beim Hauspreis von einer 3%igen Steigerung bei den Prämien ausgegangen.
Seit 2008 stagnierten die Erlöse in einer Range von 1,707 und 1,555 Mrd. USD, nachdem sie in 2006 schon über 2,47 Mrd. USD betrugen. Das Nettoergebnis drehte von -237,5 Mio. USD in 2008 auf 2,3 Mio. USD in 2011. Damit wurde im letzten Jahr der Turnaround erfolgreich eingeleitet. Nun setzt sich die positive Entwicklung fort. In den ersten neun Monaten 2012 stiegen die Erlöse um 13,3% auf 1,389 Mrd. USD und das Nettoergebnis vervielfachte sich von 0,2 Mio. USD auf 47,4 Mio. USD. Analysten erwarten im laufenden Jahr einen Ertrag von 2,83 USD/Aktie. Für 2013 liegen die Prognosen bei 2,67 – 3,21 USD/Aktie.
Stewart Information gehörte in den letzten Wochen zu den besten Aktien. Der Titel bildete einen starken Aufwärtstrend und markierte bei 28,5 USD ein neues Mehrjahreshoch. In den letzten Tagen fand eine Gegentrendbewegung und die Bildung eines Rivalland Swing Trading Kaufsignals statt. Dieses wird am heutigen Mittwoch aktiv, wenn der Wert über 26,77 USD steigt. Zur Absicherung dient der Stoppkurs bei 26,27 USD.
Aktie: Stewart Information
Kürzel / WKN: STC / 887667
Signal: Rivalland Swing Trading Long
Stopp-Buy: 26,78 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 26,27 USD
Zielbereich: 28,50 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage
Sears Holdings (US-Kürzel: SHLD): Relative Schwäche – Q3-Zahlen überzeugten nicht!
Das Unternehmen ist ein führender integrierter Einzelhändler mit über 2600 Stores in den USA und Kanada. Die zwei wichtigsten Marken sind Sears und Kmart. Sears weist eine breite Produktpalette auf und verkauft u.a. Babybekleidung, Sportsachen, Haushaltsartikel, Schmuck bis hin zum Werkzeug. Das Sortiment unter der Marke Kmart ist ähnlich, aber um Autoartikel, Drogerieprodukte und Sachen für Haustiere ergänzt.
Während andere Einzelhändler auf einer Erfolgswelle reiten, enttäuschte Sears mit seiner kürzlichen Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Die Umsätze sanken um -6% auf 8,857 Mrd. USD und der Nettoverlust weitete sich von -421 Mio. USD auf -498 Mio. USD aus. Selbst auf vergleichbarer Fläche gelang es Sears nicht ein Wachstum zu generieren. Im Inland sanken die Umsätze um -3,1%. Zwar spürte das Unternehmen gestiegene Umsätze bei Kleidung und Haushaltswaren, aber eine schwächere Entwicklung im Bereich Elektronik und Verschiebungen bei den Verbrauchertrends von MP3-Playern und Kameras hin zu Smartphones wirkten negativ. Damit dürfte ein zeitnaher Turnaround bei Sears schwierig werden. Analysten taxieren den Verlust in 2012 auf -3,04 USD/Aktie und nehmen für das Folgejahr sogar eine Zunahme auf -3,25 USD/Aktie an.
Sears Holding ging nach den Q3-Zahlen in einen Abwärtstrend über. Die letzten Tage waren von einer leichten Gegentrendbewegung auf 45 USD geprägt. Daher entstand ein Rivalland Swing Trading Short-Signal. Die Aktie könnte weiter fallen, wenn sie am heutigen Mittwoch unter 44 USD sinkt und das Verkaufssignal triggert. Der Stoppkurs notiert bei 45,44 USD.
Aktie: Sears Holdings
Kürzel / WKN: SHLD / A0D9H0
Signal: Rivalland Swing Trading Short
Stopp-Sell: 43,99 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 45,44 USD
Zielbereich: 42 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage
Darden Restaurants (US-Kürzel: DRI) Neue Jahresprognose enttäuscht!
Das Unternehmen ist die weltweit größte Full-Service Restaurantkette mit rund 1994 Läden in den USA und Kanada. Das Erfolgsgeheimnis ist die Konzentration auf verschiedene Marken, die unterschiedliche Speisegewohnheiten und Atmosphären abdecken. Zum Portfolio gehören Red Lobster, Olive Garden, LongHorn Steakhouse, The Capital Grille, Bahama Breeze, Seasons 52 und Eddi V´s. So betreibt Darden unter „Red Lobster“ Restaurants mit dem Fokus auf frische Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Im Gegensatz dazu wird dem Kunden in den „LongHorn Steakhouse“ frische Fleischspeisen angeboten. Entsprechend sind die Restaurants auch gestaltet, sodass beispielsweise in den „Bahama Breeze“-Läden ein Karibikfeeling entsteht. Darden konzentriert sich auf Full-Service-Restaurants und nicht Quick-Service-Restaurants, weil der Markt stark gesplittet und durch viele unabhängige und kleinere Ladenketten gekennzeichnet ist. Durch die Multi-Marken-Strategie erhofft sich Darden eine bessere Marktdurchdringungen und Gewinnung von Marktanteilen.
Kürzlich musste das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten anpassen. Die 585 Mio. USD schwere Übernahme von Yard House wirkt sich negativ aus, genauso wie Hurrikan „Sandy“. Sodann werden die Umsätze auf bestehender Fläche im zweiten Quartal um -0,8 bis -2,7% fallen. Auf Jahressicht dürfte der Ertrag bei 3,29 – 3,49 USD/Aktie landen. Bisher gingen Analysten von über 3,85 USD/Aktie aus. Die langfristige Prognose bleibt unberührt. Innerhalb von fünf Jahren sollen die Erlöse um 4 Mrd. USD und das EpS um 3-3,65 USD steigen.
Kurzfristig belastet der schwächere Ausblick. Die Aktie markierte unter 46 USD ein lokales Tief und vollzog in den vergangenen drei Tagen eine 1-2-3-Erholung. Aus dieser resultiert ein 1234er Short nach Jeff Cooper. Sinkt Darden Restaurants am heutigen Mittwoch unter 46,65 USD, dann wird das Short-Signal aktiv. Zur Absicherung dient der Stoppkurs bei 47,49 USD.
Aktie: Darden Restaurants
Kürzel / WKN: DRI / 895738
Signal: 1234er Short
Stopp-Sell: 46,64 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 47,49 USD
Zielbereich: 44 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage
Tradingliste
Long-Trade:
Keiner
Short-Trade:
Keiner
Offene Positionen:
Keine
Abgeschlossene Transaktionen:
Brookdale Senior: Kauf zu 24,51 USD; Verkauf zu 21,80 USD
OSI Systems: Kauf zu 76,60 USD, Verkauf zu 78,18 USD
Amazon.com: Kauf zu 255,4 USD, Verkauf zu 235 USD
Wolverine World Wide: Kauf zu 45,18 USD, Verkauf zu 45,60 USD
Cirrus Logic: Kauf zu 39,69 USD, Verkauf zu 40,94 USD
W.W.Grainger: Kauf zu 204,39 USD, Verkauf zu 206,47 USD
Omnicom Group: Leerverkauf zu 48,55 USD, Eindeckungskauf zu 48,06 USD
Quanta Serivces: Kauf zu 23,60 USD, Verkauf zu 22,47 USD
Align Technology: Kauf zu 34,9 USD, Verkauf zu 33,99 USD
Salesforce.com: Leerverkauf zu 136,52 USD, Eindeckungskauf zu 142,48 USD
Tiffany & Co.: Leerverkauf zu 56,04 USD, Eindeckungskauf zu 53,09 USD
Ross Stores: Kauf zu 66,24 USD, Verkauf zu 65,15 USD
Under Armour: Kauf zu 102,99 USD, Verkauf zu 100,10 USD
Procter&Gamble: Leerverkauf zu 62,56 USD, Eindeckungskauf zu 63,20 USD
Stratasys: Kauf zu 44,72 USD, Verkauf zu 44,88 USD
Kansas City Southern: Leerverkauf zu 66,54 USD, Eindeckungskauf zu 65,76 USD
ICU Medical: Kauf zu 52,03 USD, Verkauf zu 50,94 USD
Church & Dwight: Kauf zu 53,05 USD, Verkauf zu 53,11 USD
Air Methods: Kauf zu 92,56 USD, Verkauf zu 90,51 USD
BJS Restaurants: Leerverkauf zu 45,29 USD, Eindeckungskauf zu 44,17 USD
Thor Industries: Leerverkauf zu 29,18 USD, Eindeckungskauf zu 30,51 USD
Cameron: Leerverkauf zu 47,73 USD, Eindeckungskauf zu 45,76 USD
Cerner: Kauf zu 80,58 USD, Verkauf zu 77,99 USD
Harley-Davidson: Kauf zu 50,94 USD, Verkauf zu 49,42 USD
Foot Locker: Kauf zu 30,48 USD, Verkauf zu 30,56 USD
Fossil: Kauf zu 132,08 USD, Verkauf zu 126,8 USD
Jörg Meyer ist ein Urgestein der deutschen Trader Szene mittlerweile seit über 10 Jahren als Trader aktiv und in den Trader-Foren bekannt. Nach seinem VWL-Studium widmet er sich nun hauptberuflich als professioneller Trader dem Trading-Geschäft und schreibt exklusiv für finanzen.net diesen Swing Trading Service.
Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.
In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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