Kolumne

Der Do-It-Yourself-Automarkt für Ersatzteile, d.h. Privatpersonen nehmen die Reparaturen selbst vor und lassen diese nicht durch professionelle Arbeiter durchführen, ist in der letzten Dekade pro Jahr um durchschnittlich 2,6% gewachsen. Das jährliche Umsatzvolumen stieg von 30 Mrd. USD auf über 45 Mrd. USD in 2012. In einem ähnlichen Tempo hat sich der Do-It-For-Me-Markt entwickelt, wo Fachkräfte die Fahrzeugreparatur vornehmen. Das Umsatzvolumen stieg über die vergangenen zehn Jahre im Durchschnitt um 2,1% von rund 45 Mrd. USD auf 57 Mrd. USD. Die Branche profitiert vor allem vom gestiegenen Alter der Fahrzeuge, denn nach Angaben von AAIA und dem US Dept. Energy wuchs das durchschnittliche Alter von leichten Fahrzeugen von 9,8 Jahren in 2007 auf 10,8 Jahre in 2011. Die hohe Arbeitslosigkeit und eine moderate Wirtschaftsentwicklung waren weitere Bremsklötze, welche die Nachfrage nach Ersatzteilen ankurbelten. Denn ein Fahrzeug reparieren zu lassen, ist u.a. günstiger als ein kompletter Neukauf. Die großen Einzelhändler und Werkstätten wie Autozone, O´Reilly und Advance Auto Parts expandierten und dehnten ihr Vertriebsnetz aus.

Die Frage ist, ob sich diese positive Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzt, oder eine Stagnation eintritt. Schließlich hat die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen signifikant angezogen und diese benötigen i.d.R. innerhalb der ersten Jahre keine Ersatzteile. In 2012 wuchs der US-Autoabsatz nach Angaben von Reuters um 13,5% auf 14,5 Millionen Autos, was der besten Performance seit 2007 entspricht. Dafür verantwortlich sind die günstigen Kreditbedingungen, das hohe Alter der Autos sowie ein gestiegenes Konsumentenvertrauen aufgrund der wirtschaftlichen Erholung und leichten Arbeitsmarktverbesserung. Sodann prognostiziert das Research- und Consulting-Unternehmen Polk für 2013 eine erneute Zunahme des Absatzes auf über 15,3 Mio. Fahrzeuge, während Ford und General Motors von einem Niveau von über 15 Mio. Einheiten ausgehen.

Von einer weiteren positiven Entwicklung des Ersatzteil- und Reparaturmarktes würde Dorman Products profitieren. Das Unternehmen ist ein Zulieferer von Ersatzteilen und Verbindungselementen für PKWs und Nutzfahrzeuge. Zuletzt begann der Konzern sein Produktprogramm auf schwerere Fahrzeuge auszudehnen. Rund 128.000 verschiedene Artikel umfasst das Sortiment, wobei auch Originalteile enthalten sind, die sonst nur bei OEMs (Original Equipment Manufacturer) erhältlich sind. Ein zentraler Bestandteil des Geschäfts ist die Entwicklung einer breiten Palette an Produkten, die bisher nicht in geeigneter Weise oder aus ökonomischen Gründen verfügbar waren. Beispielsweise entwickelte Dorman Products eine innovative Ölablassschraube, die nicht nur bei Modellen von Chevrolet, Ford und Chrysler passend ist, sondern auch bei ausländischen Fahrzeugherstellern. Gleiches gilt für einen Fensterheber, der bei GM, Toyota und sogar Suzuki einsetzbar ist. Mit solchen innovativen Produkten versucht sich der Konzern von der allgemeinen Branchenentwicklung zu diversifizieren und das zukünftige Wachstum zu sichern.

Seine Produkte vertreibt das Unternehmen über Einzelhändler wie Autozone und O´Reilly (Umsatzanteil: ~42%), traditionelle Distributor wie Parts Plus und CarQuest (Umsatzanteil: ~43%) sowie Gemischtwarenläden alla Walmart und Home Depot (Umsatzanteil: ~15). Die entwickelten Fabrikate fertigt Dorman Products nicht selbst, sondern lässt diese Arbeiten durch Dritte ausführen. Alleine in den vergangenen Jahren schuf das Unternehmen 60 neue Produktkategorien und 1058 Ersatzobjekte. Neuentwicklungen sind wichtig. Alleine 20% der Erlöse resultieren aus Produkten, welche innerhalb der letzten zwei Jahre eingeführt wurden.

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C, A: Seit dem Geschäftsjahr 2009 ziehen die Erträge an. 2011 gelang eine Gewinnsteigerung um 22% und in der vergangenen Periode dürfte der Nettogewinn um weitere 20% gewachsen sein. Für 2013 gehen die Schätzungen von einer konstanten Zunahme um 19% aus.

Auf Quartalsbasis haben die Steigerungsraten von 17% und 26% auf 32% zugenommen. Zuletzt fiel auch das Umsatzwachstum mit 20% auf 156,4 Mio. USD höher aus, als in den vorangegangenen Quartalen, wo die Raten nur 13%, 12% und 14% betrugen.

N: Dorman Products bewegt sich in keiner neuen Industrie. Aber das Unternehmen entwickelt innovative Ersatzteile, welche beispielsweise in vielen Automarken eingesetzt werden könne, und die es bisher nicht gab. Aus charttechnischer Sicht brach die Aktie auf ein neues Allzeithoch aus.

S: Der 2010 begonnene Kursanstieg wurde von einer signifikanten Volumenzunahme begleitet. Rund 21% der Aktien besitzt das Management.

L: Drew Industries bewegt sich in einem intakten Aufwärtstrend und notiert auf Allzeithochniveau. Das RS-Rating von 88 signalisiert, dass die historische Kursentwicklung besser war als bei 88% aller anderen Titel. Damit ist die Leader-Eigenschaft erfüllt.

I: 176 institutionelle Anleger besitzen Positionen. Die Anzahl an Fonds stieg in den letzten drei Quartalen um 7% an. Dafür weist das A/D-Rating von „D„ auf eine leichte Distribution der Aktie hin.

M: Der Markt befindet sich in einem Aufwärtstrend.

2012 beendete Dorman Products eine mehrjährige Seitwärtsbewegung und startete einen neuen Aufwärtstrend. Der letzte Ausbruch erfolgte im September 2012 aus einer flachen Basis. Dabei zog das Handelsvolumen um 65% an, was ein erhöhtes institutionelles Kaufinteresse signalisierte. Seither setzte sich der Trend fort und ein neues Allzeithoch bei 37,19 USD bildete sich heraus. Aktuell konsolidiert Dorman Products, aber hat noch keine Chartformation geformt. Daher kann zurzeit keine Aussage zu mögliche Kauflevels gemacht werden. Deshalb ist es ratsam eine passive Haltung einzunehmen und die Aktie auf der Watchlist zu lassen.

Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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