Gewinnmitnahmen? 14.12.2024 23:41:00

Saxo Bank: So stehen die Chancen auf eine Weihnachts-Rally bei Gold

Saxo Bank: So stehen die Chancen auf eine Weihnachts-Rally bei Gold

• Goldpreis mit zweistelligem Kursplus in 2024
• Kursrückgang im November
• Verzeichnet der Goldpreis die achte Weihnachtsrally in Folge?

Das Jahr 2024 ließ für Goldanleger bisher keine Wünsche offen. Zahlreiche Faktoren haben dabei zu dem satten Anstieg des Goldpreises geführt und sogar neue Rekordhöhen ermöglicht. So zieht sich der Ukraine-Krieg weiter hin, wobei jüngst eine neue Eskalationsstufe dadurch erreicht wurde, dass Russlands Präsident Putin neue Mittelstreckenraketen einsetzt und die Doktrin zum Einsatz nuklearer Waffen herabsetzte. Gleichzeitig sind auch geopolitische Konflikte im Nahen Osten wieder aufgeflammt. Die Unsicherheit rund um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen Anfang November, aus denen Donald Trump siegreich hervorging, tat ihr Übriges. Hinzu kommen anhaltende Faktoren wie die Entdollarisierung sowie die starken Goldkäufe durch Zentralbanken.

Großes Plus in 2024

So stieg der Goldpreis im Jahr 2024 bisher um rund 28,41 Prozent (Stand: 14. Dezember 2024). Ende Oktober konnte zudem bei 2.787,29 US-Dollar ein neues Rekordhoch markiert werden. Im November setzte derweil eine Korrektur ein. So kam der Goldpreis im letzten Monat um 3,1 Prozent zurück. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Anleger in diesem Jahr noch mit einer Weihnachtsrally bei dem Edelmetall rechnen können.

Saxo Bank gibt Ausblick

Hierzu kann die Goldpreis-Analyse von Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei der Saxo Bank, herangezogen werden, die auf der eigenen Webseite veröffentlicht wurde. Dabei schaut der Experte insbesondere in Richtung der USA und des designierten Präsidenten Donald Trump, der bereits in Teilen verkündete, wie er verschiedene Regierungsposten besetzen wolle. So habe schon in den letzten Wochen der Goldpreis "mit diesen Ankündigungen hin und her" geschwankt. Trump verfolge "radikale Pläne in Bezug auf Zölle, Steuersenkungen und Abschiebung", so Hansen, die wiederum das Risiko für ein erneutes Aufflackern der Inflation sowie einen raschen Anstieg der Verschuldung deutlich vergrößern würde. Dies seien jedoch genau die Risiken, vor denen sich Anleger mithilfe von Gold schützen wollen würden.

Stehen die Zeichen also auf grün für eine Jahresendrally? Nicht unbedingt, warnt Hansen. Angesichts des deutlichen Gewinns, den der Goldpreis in 2024 bereits verzeichnen konnte, sollten Anleger darauf gefasst sein, dass es zu Gewinnmitnahmen kommen könne: "Obwohl sich die fundamental unterstützenden Aussichten bis 2025 nicht geändert haben, könnte ein Anstieg dieses Ausmaßes vor Jahresende zu Gewinnmitnahmen und Positionsauflösungen führen".

Doch könne ein Blick in die Vergangenheit optimistisch stimmen, denn der Dezember sei in den letzten sieben Jahren stets stark für das Edelmetall ausgefallen. Angesichts der jüngsten Korrektur des Goldpreises hätten sich laut dem Saxo Bank-Experten zudem "die Chancen auf eine Wiederholung verbessert, da Händler und Anleger nicht mehr einen Rekordpreis zahlen müssen, um sich zu engagieren".

Makroökonomische Faktoren bleiben bestehen

Auch für 2025 bleibt Hansen weiter optimistisch, was den Goldpreis betrifft - insbesondere da die bereits genannten makroökonomischen Faktoren auch 2025 weiterhin relevant bleiben würden. So würden sich Zentralbanken auch weiterhin mit Gold eindecken, um sich von US-Dollar und Staatsanleihen unabhängiger zu machen. Die bereits durchgeführten Zinssenkungen würden das Halten von Gold zudem wieder attraktiver machen im Vergleich zu Investments in kurzfristige Bonds. Die Goldnachfrage werde zudem durch China befeuert, da sich mehr chinesische Anleger "angesichts rekordniedriger Sparzinsen und Sorgen um den Immobilienmarkt" Goldinvestments zuwenden würden.

Nicht nur in den USA, sondern überall auf der Welt würden vermehrt Schulden angehäuft, was Sorgen bezüglich fiskalischer Instabilität größer machen würde. "Anhaltende globale Unsicherheiten treiben die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen weiter an. In der Zwischenzeit dürften die ungedeckten Ausgabenpläne der Trump-Administration, die Inflationsrisiken durch Zölle und die Bemühungen der Zentralbanken zum Abbau der Dollarreserven für längerfristige Unterstützung sorgen", fasste Hansen dementsprechend zusammen. Ob die Saxo Bank mit ihrer Einschätzung Recht behält, wird sich zeigen.

Redaktion finanzen.at

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