Gold, Öl und Co. |
20.07.2023 22:21:00
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Portfolio-Manager: Anleger sollten im derzeitigen Umfeld auf unterbewertete Assets setzen
• Anleger sollten auf unterbewertete Assets setzen
• Unter anderem Öl- und Gold-Anlagen empfohlen
"Es fällt heute sehr schwer, strukturell optimistisch für die Wirtschaft zu sein, besonders angesichts dessen, was wir in den Kreditmärkten gesehen haben, die sich trotz der Tatsache, dass die langfristigen und kurzfristigen Renditen steigen, so invertiert verhalten wie sie es tun", erklärte Tavi Costa laut "MarketWatch" in einem Interview mit der Finanzplattform Real Vision. Dies schaffe ein stagflationäres Umfeld, so der Portfolio-Manager bei Crescat Capital.
Blick auf Rohstoffsektor
All dies geschehe vor dem Hintergrund einer "chronischen Unterinvestition in natürliche Ressourcen" und einer Inflation, die die Preise für fast alles weiter steigen lassen wird, sagte Costa und rät Anlegern deshalb dazu, ihr Kapital in diese Vermögenswerte zu investieren, die lange Zeit gegenüber Aktien und festverzinslichen Wertpapieren unterbewertet waren. "Dies ist eine bedeutende Möglichkeit beim Versuch von etwas zu profitieren, was meiner Meinung nach für viele Investoren ein wahrer Generationen-Wohlstandszeitraum werden wird", gab sich Costa optimistisch für den eher vernachlässigten Rohstoffsektor und zählte auch gleich mehrere Möglichkeiten auf, wie Anleger nun vorgehen könnten.
Brasilien-Investment
Der erste Weg führe über Brasilien, die Aktien des südamerikanischen Landes seien nämlich seit der globalen Finanzkrise "drastisch" hinter denen der USA zurückgeblieben. "Denken Sie an Brasilien selbst. Es steht mit nahezu jeder Rohstoffart in Verbindung, die Sie sich vorstellen können - von landwirtschaftlichen Rohstoffen über Bergbau und Metall bis hin zu Energie... es ist also sicherlich eine der rohstoffabhängigsten Volkswirtschaften, die Sie heute finden können", erklärte Costa.
Er selbst habe eine kleine Position im iShares MSCI Brazil ETF (EWZ), sehe aber mehr Möglichkeiten bei der Auswahl von Einzelaktien. So wies er darauf hin, dass Banken immer profitabel waren und jetzt sehr günstig seien. Seine größte Einzelposition in Brasilien ist der Stahlhersteller Gerdau, aber er empfiehlt Anlegern auch, sich kleinere brasilianische Unternehmen anzusehen.
Energiesektor mit Aufwärtspotenzial
Als zweite Möglichkeit verweist Tavi Costa auf den Energiesektor. So sieht der Stratege ein "enormes" Aufwärtspotenzial für die Ölpreise, die seiner Meinung nach von den USA nicht niedrig gehalten werden könnten. Die involvierten Unternehmen seien "äußerst profitabel", und viele würden auch hohe Dividenden bieten. Auch mittelgroße Unternehmen sollten die Anleger dabei nicht vergessen. Wer lieber in ETFs investiere könne etwa den SPDR S&P Oil and Gas Exploration & Production ETF (XOP) oder den Vanguard Energy ETF (VDE) in Betracht ziehen.
Chancen mit Gold
Schließlich rät Costa zu einer bullischen Investition in Gold. "Ich denke, Gold wird nicht nur als Vermögenswert der Zentralbank wieder auftauchen, was in letzter Zeit der Fall war, sondern auch als Schutz vor Inflation", argumentiert der Stratege.
Angetrieben würde der Goldpreis seiner Meinung nach von Käufen der Zentralbanken, während die Produktion des Edelmetalls jedoch gleichzeitig zurückgehe. Außerdem rechnet Costa angesichts einer steigenden Verschuldung von Ländern und Unternehmen, in Kombination mit einer hohen Inflation mit politischen Einschränkungen. Dies werde greifbare Vermögenswerte wie Gold steigen lassen, gab sich der Experte überzeugt. Als eine der vielen Einstiegsmöglichkeiten in Gold nannte er den SPDR Gold Shares ETF (GLD).
Redaktion finanzen.at
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