10.09.2014 14:10:00

OPEC sieht trotz Konjunkturschwäche Ölbedarfsplus 2015 unverändert

Trotz der in Eurozone, Japan, Russland und Lateinamerika schwächelnden Wirtschaft lässt die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ihre Ölverbrauchsprognose für 2015 unverändert: Dann soll die Ölnachfrage um 1,3 Prozent oder knapp 1,2 Millionen Fass täglich auf 92,4 Millionen Barrel im Tagesschnitt klettern, erklärte die OPEC am Mittwoch im neuen Monatsbericht.

Für 2014 jedoch senkte die OPEC die Verbrauchsprognose marginal und geht für heuer nur noch von einem Bedarfsanstieg von weniger als 1,2 Prozent oder 1,05 Mio. auf 91,2 Mio. Fass täglich aus, womit das Plus durchschnittlich 50.000 Fass pro Tag geringer geschätzt wird als vor einem Monat.

Die Abwärtsrevision der Prognose für 2014 sei vor allem ein Ergebnis der unerwartet schwachen Konjunktur im OECD-Raum im 1. Halbjahr, erklärte die Ölorganisation. Das Verbrauchsplus für 2015 schätze man gegenüber dem letzten Bericht unverändert, aber von einer etwas geringeren Ausgangsbasis. Die geringere Nachfrage der OECD-Staaten werde teilweise durch kleinere Mehrverbräuche in Teilen Asiens sowie Afrika ausgeglichen.

In Europa kenne der Abwärtstrend beim Ölbedarf offenbar kein Ende, so die OPEC. Ihren Zahlen zufolge ist allein in den "Big 4" (Deutschland, Frankreich, Italien, UK) von Juli 2013 bis Juli 2014 der Verbrauch um 1,6 Prozent auf 6,93 (7,04) Mio. Fass täglich gesunken. Der OECD-Raum insgesamt dürfte heuer doch wieder ein Minus aufweisen, zuletzt ging die OPEC für die Industriestaaten noch vom ersten kleinen Verbrauchsplus seit dem Jahr 2010 aus.

Ein nach wie vor kräftiges Nachfrageplus erwartet die OPEC wie 2014 auch für 2015 aus dem Nahen Osten und Lateinamerika mit jeweils mehr als 3 Prozent. In China soll der Zuwachs knapp 3 Prozent ausmachen. Damit würden Nahost, Lateinamerika und China nächstes Jahr aber nicht an die für 2014 erwarteten Bedarfszuwächse herankommen.

Heuer im August dürften die OPEC-Mitglieder 33,0 Prozent des Weltölverbrauchs (von geschätzten 92,03 Mio. Fass/Tag) gedeckt haben. Im Schnitt produzierten die Länder nach Sekundärquellen im Schnitt 30,35 mb/d, ein Anstieg von 230.000 Barrel/Tag gegenüber dem Monat davor - ohne den Irak waren es 27,34 mb/d, um 290.000 b/d mehr als im Juli.

Die führende OPEC-Fördernation Saudi-Arabien brachte es im August (laut Sekundärquellen) auf 9,86 Mio. Fass im Tagesschnitt; damit bestritten die Saudis wie üblich rund ein Drittel der OPEC-Gesamtmenge. Der Irak förderte trotz der Kämpfe mit den IS-Jihadisten mit 3,01 mb/d fast ebenso viel wie im Monat davor, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) mit 2,81 mb/d, Kuwait mit 2,79 mb/d und dem Iran mit 2,77 mb/d.

Aus Libyen, wo auch die OMV tätig ist, wurde für August mit 538.000 Fass/Tag zum zweiten Mal in Folge nochmals eine etwas höhere Menge als im Vormonat gemeldet. Im Gesamtjahr 2013 hatte es Libyen noch auf 928.000 Fass im Tagesschnitt gebracht, 2012 auf 1,39 Mio. Fass.

(Schluss) sp/ivn

Neu: Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) handeln
Werbung
Handeln Sie Rohstoffe mit Hebel und kleinen Spreads. Sie können mit nur 100 € mit dem Handeln beginnen, um von der Wirkung von 2.000 Euro Kapital zu profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.