Virus-Angst 12.02.2020 14:01:49

OPEC senkt Prognose für Ölnachfrage kräftig

OPEC senkt Prognose für Ölnachfrage kräftig

Im ersten Quartal dürfte die Nachfrage um durchschnittlich 440 000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag niedriger ausfallen als bisher prognostiziert, wie aus dem Monatsbericht der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hervorgeht, der am Mittwoch in Wien veröffentlicht wurde. In dem Bericht wird ausdrücklich auf die Folgen der Virus-Krise verwiesen. Der Ausbruch des Coronavirus werde sich auf die Nachfrage in Asien auswirken, hieß es.

Laut der aktuellen Prognose rechnet das Ölkartell in den Monaten Januar bis März mit einer weltweiten Nachfrage von 99,51 Millionen Barrel pro Tag, nach bisher 99,95 Millionen Barrel. Das volle Ausmaß der Auswirkungen der Viruskrise dürfte erst in den kommenden Monaten deutlich werden, hieß es weiter.

In den vergangenen Wochen hatte die Corona-Krise die Ölpreise stark belastet. Am Montag war der Preis für Rohöl aus der Nordsee noch bis auf 53,11 Dollar je Barrel gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit etwa einem Jahr.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, haben die OPEC-Staaten im Januar im Schnitt 28,86 Millionen Barrel Rohöl pro Tag gefördert. Wegen der niedrigeren Prognose für die Nachfrage geht das Ölkartell davon aus, dass auf dem Weltmarkt im zweiten Quartal ein Überangebot von 570 000 Barrel pro Tag herrschen werde.

In der vergangenen Woche hatte eine Expertengruppe der OPEC+ eine weitere Reduzierung der Fördermenge um 600 000 Barrel pro Tag empfohlen, um die Ölpreise nach der jüngsten Talfahrt im Januar zu stützen. In der OPEC+ sind die Mitgliedsstaaten des Kartells und verbündete Ölstaaten wie Russland zusammengefasst.

Nachdem sich das führende OPEC-Land Saudi-Arabien zustimmend zur Empfehlung geäußert hatte, zeigte sich Russland bisher zögerlich. Zuletzt hatte der russische Energieminister Alexander Nowak gesagt, dass die Regierung in Moskau den jüngsten Ratschlag einer Expertengruppe der OPEC+ "studieren" werde./jkr/bgf/fba

WIEN (dpa-AFX)

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Bildquelle: ALEXANDER KLEIN/AFP/Getty Images

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