Niedrigere Fördermenge |
06.12.2018 09:46:00
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OPEC-Mitglieder sprechen sich für Drosselung der Produktion aus
Iran, drittgrößter Produzent, forderte wegen der US-Sanktionen eine Ausnahme.
Die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) und weitere wichtige Förderländer wie Russland beraten am Donnerstag und Freitag über die Fördermengen im kommenden Jahr. Sie könnten das Fördervolumen auf dem aktuellen Niveau halten oder noch weiter drosseln. Der Ölpreis ist in den vergangenen zwei Monaten um mehr als 30 Prozent gesunken.
Die unter dem Begriff "OPEC+" zusammengefassten Förderländer hätten in der Frage der Produktionskürzung eine grundsätzliche Einigung erzielt, sagte der Ölminister des Oman, Mohammed Al Rumhi, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Bloomberg. In der Diskussion sei, eine Million Barrel pro Tag weniger zu fördern.
US-Präsident Donald Trump hatte die OPEC am Mittwoch aufgefordert, keine Drosselung zu beschließen. Vor allem Saudi-Arabien steht damit vor einem Dilemma: Riad will nicht den Zorn Trumps auf sich ziehen, da die bilateralen Beziehungen nach der Tötung des regierungskritischen saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi ohnehin schon belastet sind.
Der Ölpreis ist seit Anfang Oktober eingebrochen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Rohölsorte Brent fiel von mehr als 85 Dollar auf aktuell knapp über 60 Dollar (rund 53 Euro). "Es ist wahrscheinlich, dass es eine Ankündigung von weiteren Produktionskürzungen gibt. Das sollte helfen, den Markt zu stabilisieren, aber ich würde bezweifeln, dass die Ankündigung deutlich und substanziell genug sein wird, um eine klar positive Preisdynamik zu verursachen", sagte David Welch vom Energieanalysten JBC der dpa. Erst wenn die Ölstaaten rund zwei Millionen Barrel täglich aus dem Markt nähmen, könne das wirklich etwas bewirken.
Die 15 OPEC-Staaten produzieren derzeit gemeinsam fast 33 Millionen Barrel Öl am Tag - das entspricht rund einem Drittel der weltweiten Ölproduktion. Der Bedarf liegt laut der Internationalen Energieagentur für 2019 aber nur bei 31,3 Millionen Barrel OPEC-Öl täglich. Die OPEC-Staaten arbeiten bereits jetzt mit einem Förderlimit, dass sie sich bei ihrer Sitzung im Dezember 2016 auferlegt hatten. Seit dem 1. Jänner 2017 wollen die Staaten auf dieser Grundlage nicht mehr als 32,5 Millionen Barrel Öl täglich aus dem Boden pumpen. Bei ihrem vorangegangen Ministertreffen im Juni hatten die Staaten diese Vereinbarung bis zum Jahresende 2018 verlängert und sich gleichzeitig dafür ausgesprochen, das Limit auch voll auszuschöpfen.
(Schluss) itz/cs
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