Im Jahresverlauf 18.01.2016 16:00:00

Opec glaubt an besseres Gleichgewicht am Ölmarkt

Den Optimismus zieht die Organisation aus der Erwartung, dass sich die Preisschwäche auf die Fördermengen außerhalb des Kartells auswirken wird.

   "Nach sieben Jahren mit einem kräftigen Wachstum des Angebots von Nicht-Opec-Staaten, teilweise von mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag, dürfte 2016 das Jahr eines Förderrückgangs sein, da sich jetzt die Folgen deutlicher Investitionskürzungen bemerkbar machen werden", heißt es in dem am Montag vorgelegten Monatsbericht Januar des Kartells.

   Obwohl die Opec einräumt, dass für dieses Jahr neue Projekte mit einer Förderung von mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag geplant seien, rechnet sie mit einem Rückgang der durchschnittlichen Nicht-Opec-Produktion um 700.000 Barrel pro Tag.

   In den USA dürfte dabei der deutlichste Einbruch mit 400.000 Barrel pro Tag sichtbar werden. Aber auch andere Förderregionen wie Kanada, die Nordsee, Lateinamerika und Teile Asiens sieht die Opec als besonders anfällig an. In Kanada förderten derzeit alle Projekte zu Preisen unterhalb der Kosten, heißt es.

   Die Opec-Förderung wird nach den Prognosen weiter hoch bleiben, auch wenn sie im Dezember um 200.000 Barrel auf im Durchschnitt 32,2 Millionen Barrel pro Tag gesunken sein dürfte. Dabei seien die Fördermengen von Indonesien, das sich zwischenzeitlich aus der Opec zurückgezogen hatte, mit eingerechnet. Die geringe Dezember-Produktion resultierte aus Rückgängen in Nigeria, Saudi-Arabien und dem Irak. Für Saudi-Arabien alleine wurde eine um 60.000 Barrel/Tag auf 10,1 Millionen Barrel pro Tag gesunkene Produktion genannt.

   Die jüngsten Fördermengen liegen damit weiter über der erwarteten Nachfrage nach Opec-Öl, die die Organisation im Jahresdurchschnitt um 1,7 auf 31,6 Millionen Barrel pro Tag steigen sieht.

   Zusätzlich könnte nach der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran an diesem Wochenende in den kommenden Monaten von dort zusätzliches Angebot auf den Markt kommen.

   Am Morgen wurde bekannt, dass sich der Oman für Förderkürzungen einsetzt. Das Land, das nicht der Opec angehört, wäre bereit, den Ausstoß in Absprache mit anderen Ländern um 5 bis 10 Prozent zurückzunehmen, wie Ölminister Mohammad bin Hamad Al Rumhy sagte. Nach jüngsten Schätzungen förderte das Land 2015 im Durchschnitt 980.000 Barrel pro Tag.

   DJG/DJN/smh/hab

Von Sarah Kent

LONDON (Dow Jones)

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