Ölpreise stoppen vorerst Talfahrt

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Talfahrt der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt und sich etwas erholt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 105,36 US-Dollar. Das waren 75 Cent mehr als am Dienstag, als der Preis zeitweise den tiefsten Stand seit neun Monaten erreicht hatte. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg zuletzt um 60 Cent auf 97,98 Dollar.

Händler begründeten die Gewinne zum einen mit einer Gegenbewegung zu den spürbaren Verlusten vom Vortag. Außerdem habe ein erneuter Rückgang der Ölreserven in den USA die Preise gestützt. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl zuletzt um 1,8 Millionen Barrel gesunken und damit etwas stärker als erwartet. Ein Rückgang der Ölvorräte kann auf eine höhere Nachfrage hindeuten.

Rohstoffexperten der Commerzbank rechnen mit einem dauerhaften Ende der Talfahrt der Ölpreise. Sie gehen in den nächsten Wochen und Monaten eher von steigenden Notierungen aus. "Wir sind der Ansicht, dass der Markt die Angebotsrisiken unterschätzt. Die wichtigen Förderländer Irak und Libyen versinken im Chaos, was nicht ohne Auswirkungen auf das Ölangebot dieser beiden Staaten bleiben wird", so die Einschätzung der Commerzbank.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 102,23 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/he