07.10.2015 13:10:26

Norwegen will wegen Ölpreisverfall von Erspartem leben

   Von Kjetil Malkenes Hovland

   OSLO (Dow Jones)-- Wegen des Ölpreisverfalls will die norwegische Regierung ihre Ersparnisse anzapfen und zur Ankurbelung der Konjunktur Steuern senken. Der Haushaltsvorschlag 2016 der Minderheitsregierung aus Konservativen und der rechtspopulistischen Fortschrittspartei sieht Steuerkürzungen in Höhe von 9,1 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 970 Millionen Euro) für das kommende Jahr vor, unter anderem die Senkung der Unternehmens- und Einkommenssteuer auf 25 bis 27 Prozent. Bis 2018 soll die Unternehmenssteuer auf 22 Prozent zurückgehen, wie es am Mittwoch hieß. Mit dem Schritt will das Land seine Wettbewerbsfähigkeit mit seinen Handelspartnern in Zeiten niedriger Ölpreise steigern.

   Auch was den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angeht, ist die norwegische Regierung für das kommende Jahr pessimistischer. Im Mai hatte sie noch für 2016 ein Wachstum des Festland-BIPs von 2,0 Prozent prognostiziert, nun rechnet sie lediglich mit einem Anstieg von 1,8 Prozent. Für 2015 hielt die Regierung an ihrer Erwartung von einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent fest.

   Norwegen sitzt auf einem gewaltigen Staatsfonds mit Geldern aus den Öl- und Gaseinnahmen. Angesichts der niedrigen Ölpreise will das Land nun von seinem Ersparten leben und kommendes Jahr 194 Milliarden Kronen aus dem Ölfonds abziehen, das entspricht 7,1 Prozent des BIPs oder etwa 37.000 Kronen pro Kopf. Die Gesamtausgaben der Regierung 2016 belaufen sich auf 1,25 Billionen Kronen. Die Regierung wird einige Änderungen an ihrem Budgetvorschlag hinnehmen müssen, da sich zwei Parteien der Mitte in der Haushaltsdebatte gegen einige Punkte im Haushaltsentwurf ausgesprochen hatten.

   Die Regierung hatte erklärt, sie brauche mehr Zeit, um die benötigten Ausgaben zur Bearbeitung der gestiegenen Asylgesuche dieses Jahr abzuschätzen, und werde im Verlauf des Herbsts darauf zurückkommen.

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   October 07, 2015 06:38 ET (10:38 GMT)

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