Überangebot befürchtet 03.01.2022 06:17:00

Nach Omikron-Einbruch: Morgan Stanley nimmt Ölpreis-Prognose für das erste Quartal 2022 deutlich zurück

Nach Omikron-Einbruch: Morgan Stanley nimmt Ölpreis-Prognose für das erste Quartal 2022 deutlich zurück

• Omikron sorgt für Ausverkauf an Aktien- und Ölmärkten
• Morgan Stanley sieht Überangebot im ersten Quartal 2022 und verringert Ausblick
• Überangebot dürfte Mitte bis Ende 2022 zu Angebotsdefizit werden

Wie ein Paukenschlag schlug die Meldung an den internationalen Börsen ein, im südlichen Afrika sei eine neue möglicherweise gefährlichere Corona-Mutation entdeckt worden. Prompt flammten alte Sorgen wieder auf, es könnten angesichts der aktuell ohnehin wieder brenzliger werdenden Corona-Lage erneute Lockdowns drohen und die bewährten Impfstoffe gegen die mittlerweile auf die Namen Omikron getaufte Variante weniger wirksam sein. In der Folge verließen Anleger scharenweise das Börsenparkett und sorgten somit für tiefrote Vorzeichen an den Aktienmärkten.

Ölpreise im Zuge der Omikron-Entdeckung unter großem Druck

Doch nicht nur dort hagelte es Abschläge. Auch an den Ölmärkten ging es tief abwärts: Sowohl die Nordseesorte Brent als auch das US-Öl aus Texas, WTI, verloren zeitweise zweistellig. Schon während der ersten Corona-Welle Anfang 2020 waren die Ölpreise aufgrund aufkommender Nachfragesorgen dramatisch abgestürzt. Hinzu kommt, dass das Auftauchen der neuen Corona-Variante zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt kommt, da sich die USA und weitere Verbraucherländer kurz zuvor entschieden hatten, aufgrund hoher Energiepreise auf die eigenen strategischen Öl-Reserven zuzugreifen.

Morgan Stanley senkt Brent-Preis-Ausblick für erstes Jahresviertel 2022

So hat sich denn auch die US-Investmentbank Morgan Stanley dazu entschieden, ihre Prognose für den Ölpreis im ersten Quartal 2022 drastisch zu kürzen. Wie Reuters berichtet, hat die Bank den Ausblick für den Brent-Preis nun von zuvor 95 US-Dollar je Barrel auf nunmehr 82,50 US-Dollar zusammengestrichen.

Dabei dürfte laut dem Finanzinstitut noch ein weiterer Faktor auf den Ölpreis drücken, nämlich die Entscheidung der OPEC+-Allianz trotz Auftreten der Omikron-Variante weiter an ihrer Produktionserhöhung festzuhalten. So entschied sich der Öl-Verbund ab Januar 2022 seine tägliche Fördermenge um 400.000 Barrel auszuweiten. Im Zuge dessen steigt die Sorge vor einem Überangebot an den Märkten.

Mitte bis Ende 2022 dürfte jedoch Angebotsdefizit dominieren

Dieses dürfte sich im Laufe des Jahres 2022 jedoch wieder in ein Angebotsdefizit entwickeln, gibt Morgan Stanley in dem Bericht Entwarnung. So hob die Kreditanstalt ihren Ausblick für den Brent-Preis für das dritte Quartal 2022 sogar von 85 US-Dollar auf 90 US-Dollar an. "Dass der Brent-Preis sich zu jüngsten Höhen aufschwingt, dürfte wahrscheinlich Mitte 2022 oder danach passieren", zitiert Reuters das Finanzhaus. Für 2023 geht die Bank davon aus, dass sich das Defizit noch ausweiten dürfte.

Redaktion finanzen.at

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Rohstoffe in diesem Artikel

Ölpreis (Brent) 74,34 0,93 1,27
Ölpreis (WTI) 71,10 1,09 1,56