28.08.2015 22:44:46

MÄRKTE USA/Anleger werden vorsichtiger - außer beim Öl

   NEW YORK (Dow Jones)--Die dynamische Aufwärtsbewegung an der Wall Street vom Vortag ist am Freitag erst einmal ins Stottern geraten. Unerwartet starke Wachstumsdaten aus Amerika hatten am Donnerstag Käufer an den Aktienmarkt gelockt, doch die Stimmung bleibt laut Händlern gezeichnet von Unsicherheit und Nervosität. Daher agierten die Anleger zurückhaltend. Nur beim Öl griffen sie erneut eifrig zu.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 16.643 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent. Das Umsatzvolumen sank auf 1,03 (Donnerstag: 1,26) Milliarden Aktien, war damit aber immer noch recht hoch. Auf 2.091 Kursgewinner kamen 1.096 -verlierer. Unverändert gingen 73 Titel aus dem Handel.

   Während die China-Krise eher im Hintergrund schwelte, rückte die US-Zinspolitik wieder stärker ins Rampenlicht. Bis zur Zinsentscheidung der US-Notenbank Mitte September sind es nur noch wenige Wochen. An den Finanzmärkten wird nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent erwartet, dass die Leitzinsen im September erhöht werden.

   Allerdings brachte Fed-Vizepräsident Stanley Fischer am Rande des Notenbankertreffens in Jackson Hole nun doch wieder eine Zinserhöhung schon im kommenden Monat ins Spiel. Zwar schränkte er im Gespräch mit dem Fernsehsender CNBC ein, dass es zu früh sei, um schon zu sagen, was die Fed im September tun werde, doch sagte er auch, dass viel für eine Zinserhöhung im September spreche.

   Fed-Präsidentin Loretta Mester aus Cleveland hält ebenfalls trotz der jüngsten Marktverwerfungen daran fest, dass die US-Wirtschaft einen Zinsschritt verkraften kann. "Das war jedenfalls ein eher bearisher Auftakt von Jackson Hole", sagte ein Händler.

   Der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Dennis Lockhart, dämpfte wiederum Erwartungen einer Zinserhöhung im September. Er sagte, dass die Fed bei ihrer Zinssitzung im kommenden Monat besorgniserregende Signale aus Übersee ebenso berücksichtigen müsse wie die Verwerfungen an den Finanzmärkten. Er deutete an, dass es vermutlich keine Probleme verursachen würde, wenn sich die Fed etwas mehr Zeit ließe.

   Indessen räumte eine vorbörslich mitgeteilte unerwartet niedrige Kern-Teuerung der Fed mehr Spielraum in Richtung einer weiter lockeren Geldpolitik ein.

   Nach der Rally vom Donnerstag mit einem Preisanstieg um über 10 Prozent machte der Ölmarkt abermals Furore. Obwohl Analysten an der Nachhaltigkeit des Anstiegs zweifelten legten die Preise erneut kräftig zu und überwanden dabei die wichtigen Marken von 45 Dollar für WTI und 50 Dollar für Brent. Das Barrel WTI kostete zum Settlement 45,22 Dollar und damit 6,3 Prozent bzw 2,66 Dollar mehr als am Donnerstag. Für Brent ging es um 5,2 Prozent bzw 2,49 Dollar auf 50,05 Dollar nach oben. Die Erholungsbewegung nach dem langen Niedergang des Preises wurde am Vortag unter anderem von den starken US-Konjunkturdaten und den festen Aktienmärkten ausgelöst. Zudem hatte Venezuela eine Krisensitzung der Opec gefordert. Dass der Öldienstleister Baker Hughes am Freitag schon die sechste Woche in Folge eine Zunahme der in Betrieb befindlichen US-Ölförderanlagen meldete, schien die Marktteilnehmer nicht zu stören. Seit Oktober 2014, dem Höhepunkt der Ölförderung, ist die Zahl der Bohrlöcher in den USA, an denen tatsächlich Öl gefördert wird, nämlich um 60 Prozent zurückgegangen.

   An der Börse legte die Amgen-Aktie 0,1 Prozent zu. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte einem Cholesterinsenker des Unternehmens die Zulassung erteilt. Ein angehobener Ausblick von Smith & Wesson trieb den Aktienkurs des Waffenherstellers um 11,2 Prozent nach oben.

   Eine veränderte Zusammensetzung des S&P-500 beeinflusste ebenfalls die Kurse. Im September werden United Continental und Activision Blizzard in den Index aufsteigen, den Index verlassen müssen die Titel von Pall und von Hospira. Die Aufsteiger gewannen 7 bzw 4,6 Prozent, die Werte der beiden Absteiger tendierten wenig verändert.

   Zinsspekulationen nach den Aussagen Fischers brachten Bewegung in den Devisen- und Anleihemarkt. Der Euro fiel unter die Marke von 1,12 Dollar. Im späten US-Handel kostete die Einheitswährung 1,1185 Dollar.

   Am Rentenmarkt fielen die Kurse ebenfalls. Eine Zinserhöhung würde die schon im Umlauf befindlichen Anleihen unattraktiv machen, weil Neuemissionen mit höheren Kupons ausgestattet würden. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um zwei Basispunkte auf 2,19 Prozent. Renditen bewegen sich gegenläufig zu den Kursen von Anleihen.

   Der Goldpreis erholte sich etwas von den Verlusten der vergangenen Tage. Die Aussagen Fischers dämpften das Interesse an Gold nicht, obwohl das zinslose Edelmetall im Fall steigender Zinsen an Attraktivität verlieren würde. Die Feinunze stieg um 1,0 Prozent bzw 11,40 Dollar auf 1.134 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.642,94 -0,07 -11,83 S&P-500 1.988,85 0,06 1,19 Nasdaq-Comp. 4.828,32 0,32 15,62 Nasdaq-100 4.329,12 0,10 4,30

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 26/32 dn 2/32 0,727% +4,0BP 1% 3-year 99 29/32 dn 5/32 1,032% +5,3BP 1 5/8% 5-year 99 9/32 dn 6/32 1,523% +3,9BP 2% 7-year 99 24/32 dn 4/32 1,915% +2,2BP 2 1/8% 10-year 98 11/32 dn 5/32 2,188% +1,8BP 2 1/2% 30-year 99 9/32 dn 6/32 2,911% +0,9BP

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.03 Uhr Do, 17.25 Uhr EUR/USD 1,1185 -0,64% 1,1257 1,1236 EUR/JPY 135,80 -0,37% 136,30 135,63 EUR/CHF 1,0763 -0,72% 1,0841 1,0810 USD/JPY 121,40 0,25% 121,11 120,70 GBP/USD 1,5401 -0,22% 1,5435 1,5394 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   August 28, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)

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