11.02.2014 10:42:33

MÄRKTE EUROPA/Vor Yellen-Premiere steigen Aktien und Gold

   Von Benjamin Krieger

   Anleger setzen am Dienstag auf eine "taubenhafte" Janet Yellen. Die neue Präsidentin der US-Notenbank hat am Nachmittag ihren ersten offiziellen Auftritt vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Angesichts zuletzt eher schwacher Konjunkturdaten aus den USA schließen Beobachter nicht aus, dass die Federal Reserve ein wenig den Fuß von der Bremse bei der Drosslung der Anleihekäufe nimmt. 'Dovish' (zu deutsch: taubenhaft) heißt diese Haltung an den Finanzmärkten. Profitieren würden davon risikoreiche Anlagen wie Aktien. Der Dax steigt um 1,1 Prozent auf 9.389 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 0,9 Prozent auf 3.060 Punkte.

   Für den US-Dollar wäre dieses Szenario belastend. Der Greenback ist folglich im frühen europäischen Devisengeschäft zum Euro auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen. In der Spitze wurde der Euro mit 1,3685 Dollar bezahlt. Im Tagestief kostete der Euro 1,3643 Dollar. Auch der Goldpreis steigt, der Preis für die Feinunze zur Lieferung im April ist mit 1.287,10 US-Dollar auf den höchsten Stand seit fast drei Monaten gestiegen.

   "Die Rede von Yellen dürfte die Richtung an den Finanzmärkten in den kommenden Tagen vorgeben", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Er rechnet jedoch nicht mit Überraschungen. Yellen werde nicht von der Linie ihres Vorgängers Ben Bernanke abweichen. Sie dürfte vielmehr den Nutzen der lockeren Geldpolitik hervorheben und auf die bessere Lage am Arbeitsmarkt hinweisen, die ein Auslaufen der Wertpapierkäufe rechtfertige. Zugleich dürfte sie klar machen, dass die Geldpolitik der US-Notenbank auch in Zukunft extrem unterstützend für die Wirtschaft bleiben werde.

   "Nach gerade einer Woche im Amt ist es unwahrscheinlich, dass Yellen heute dem Markt neue Erkenntnisse auftischt", sagt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Daher dürften sich die Auswirkungen auf den Dollar in Grenzen halten.

   Neben der neuen Fed-Chefin geben Unternehmenszahlen den Takt an den Börsen vor. Die METRO blickt nach einem schwachen Jahresauftakt etwas vorsichtiger auf das Geschäftsjahr 2013/2014, das drückt die Aktie um 1,6 Prozent. Aktien von Bilfinger verlieren 2,2 Prozent. Der Baukonzern hat im vierten Quartal 2013 eine geringere Bauleistung erbracht als Analysten erwartet hatten.

   Der Kosmetikkonzern L'Oreal kauft 48,5 Millionen eigene Aktien vom Großaktionär Nestle zurück. Bereits am Vortag wurde an der Börse über einen solchen Schritt spekuliert. Für das Aktienpaket erhält Nestle 6,5 Milliarden Euro. Der Anteil des Schweizer Lebensmittelkonzerns an L'Oreal sinkt von 29,3 auf 23,3 Prozent. Nach den Kursgewinnen beider Aktien am Montag geben diese nun nach.

   Aktien von BMW legen um 1,8 Prozent zu, gestützt von einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs. Die US-Bank hat zudem VW von "Kaufen" auf "Neutral" gesenkt. Gleichwohl können VW-Aktien um 0,9 Prozent zulegen. Der Daimler-Kurs zieht um 1,9 Prozent an, nachdem gleich mehrere Banken ihre Kursziele für die Aktie erhöht haben.

   Die Papiere von Thomas Cook fallen um 1,8 Prozent. Der britische Reiseveranstalter hat im Schlussquartal 2013 weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Vor allem der Urlaub in Ägypten war bei den Briten nicht mehr so angesagt.

   Papiere der britischen Barclays Bank geben um 1,2 Prozent nach. Im Wertpapierhandel hat die Bank im vergangenen Jahr mit 6,55 Milliarden Pfund Sterling fast eine Milliarde Pfund weniger verdient als Analysten erwartet hatten.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3674 +0,2% 1,3645 1,3645 EUR/JPY 139,8903 +0,3% 139,5194 139,2956 EUR/CHF 1,2242 +0,1% 1,2234 1,2237 USD/JPY 102,3010 +0,1% 102,2170 102,0790 GBP/USD 1,6411 +0,0% 1,6405 1,6398 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

   DJG/bek/flf

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   February 11, 2014 04:12 ET (09:12 GMT)

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