09.10.2023 16:00:44
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MÄRKTE EUROPA/Risk-Off belastet Aktien - Gold und Anleihen gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren nach einem schwachen Start am Montagnachmittag noch etwas leichter. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 15.147 Punkte, nachdem er im Tief bei 15.078 Punkten gelegen hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 4.119 Punkte nach unten. Der Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sorgt für Entsetzen auch an den Börsen. Es handelt sich um eine der schwersten Krisen des Landes Israel seit der Staatsgründung. An den Börsen herrscht vor allem die Sorge vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten. Vor diesem Hintergrund sind vor allem "sichere Häfen" wie Dollar, Gold und Anleihen gesucht.
In einem ersten Reflex schoss der Ölpreis um 5 Prozent nach oben, aktuell handelt Brent noch 3,6 Prozent höher bei 87,82 Dollar. Mit der Ungewissheit über die weitere Entwicklung im nahen Osten sind die Anleger erst einmal in den "Risk-Off-Modus" gewechselt, Gold legt um 0,7 Prozent auf 1.846 Dollar zu, zudem sind die Anleihen gesucht. Am Devisenmarkt profitiert der Dollar, der Euro fiel im Gegenzug auf 1,0520 Dollar, erholt sich im Verlauf jedoch wieder etwas.
Die Börsen blicken auf den steigenden Ölpreis als konkreten Belastungsfaktor für die Märkte. Die Branche der Ölwerte legt europaweit um 3,0 Prozent zu und ist damit Tagesgewinner. Der Zwischenbericht von OMV (+0,4%) zeigt derweil, dass der Konzern im dritten Quartal weniger Öl und Gas gefördert hat als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund der im Jahresvergleich rückläufigen Preise ging die Raffineriemarge für Europa ebenfalls zurück.
Zu den Gewinnern gehören auch die Aktien der europäischen Rüstungskonzerne. Rheinmetall springen um 5,7 Prozent an, für Hensoldt geht es um 9,8 Prozent nach oben, aber auch Saab (+8,7%), Leonardo (+4,9%), Dassault Aviation (+4,2%) oder BAE Systems (+4,1%) steigen deutlich.
Schaeffler greift nach Vitesco
Mit kräftigen Aufschlägen von 20,7 Prozent auf 90,95 Euro reagieren Vitesco auf ein Übernahmegebot von Schaeffler. Der Konzern, der bereits 49,9 Prozent an dem Automobilzulieferer hält, bietet 91 Euro je Aktie. Für die Aktien von Schaeffler geht es um 1,9 Prozent nach oben, Continental fallen um 2,0 Prozent. Von industrieller Logik spricht Warburg mit Blick auf die geplante Kombination des Elektronik-Knowhow von Vitesco mit dem Mechanik-Knowhow von Schaeffler. Der geplante Erwerb des rund 30 Milliarden Euro schweren E-Mobilitäts-Auftragsbuchs von Vitesco schaffe die Grundlage für solide Wachstumsaussichten in diesem wichtigen Zukunftsgeschäft. Die gebotene Prämie von 20 Prozent entspreche 720 Millionen Euro, was angesichts der angestrebten Synergien von 600 Millionen Euro nicht viel sei, auch wenn diese erst 2029 voll zum Tragen kämen.
Mit einem Kauf würde Schaeffler den Bereich Elektromobilität stärken, so die Analysten weiter. Schaeffler sieht Synergiepotenziale mit einem EBIT-Effekt bis zu 600 Millionen Euro pro Jahr. Angesichts der hohen bereits bestehenden Beteiligung von Schaeffler erscheint ein Gegengebot für Vitesco als unwahrscheinlich.
Gegen den Markt steigen Sanofi in Paris um 1,1 Prozent. Hier zeigt sich Erleichterung, nachdem Mirati nicht gekauft wird und stattdessen an Bristol Myers für bis zu 5,8 Milliarden Dollar geht. Auch Sanofi wurde Interesse an Mirati nachgesagt.
Bei Adidas (+4,5%) läuft es nach Meinung der RBC derzeit gut. Vor allem die Linie Terrace verzeichne eine ermutigende Entwicklung, heißt es. Die Analysten erwarten, dass der Sportartikelhersteller im dritten Quartal bei der Bereinigung von Lagerbeständen weiter vorangekommen ist, besonders in der Region Europa, Nahost und Afrika, aber auch in China. Organisch dürfte der Umsatz allerdings stagniert haben, obwohl das Unternehmen beim Verkauf an den Großhandel Disziplin geübt habe.
An der Wall Street findet wegen des "Columbus Day" kein Anleihehandel statt. Derweil rückt die Berichtssaison langsam in den Fokus. Die US-Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo eröffnen am Freitag die US-Berichtssaison für das dritte Quartal. Die Zinserträge könnten im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent gestiegen sein.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.118,51 -0,6% -25,92 +8,6%
Stoxx-50 3.894,15 +0,1% 5,41 +6,6%
DAX 15.146,75 -0,5% -83,02 +8,8%
MDAX 25.267,98 -0,5% -135,16 +0,6%
TecDAX 2.991,71 -0,3% -7,76 +2,4%
SDAX 12.606,80 -0,6% -71,70 +5,7%
FTSE 7.510,73 +0,2% 16,15 +0,6%
CAC 7.031,69 -0,4% -28,46 +8,6%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,84 -0,04 +0,27
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:00 Uhr Fr, 17:21 % YTD
EUR/USD 1,0551 -0,0% 1,0555 1,0563 -1,4%
EUR/JPY 157,10 -0,2% 157,48 157,65 +11,9%
EUR/CHF 0,9576 -0,3% 0,9605 0,9628 -3,3%
EUR/GBP 0,8641 -0,1% 0,8648 0,8650 -2,4%
USD/JPY 148,89 -0,1% 149,21 149,24 +13,6%
GBP/USD 1,2210 +0,1% 1,2200 1,2214 +1,0%
USD/CNH (Offshore) 7,2971 -0,2% 7,2977 7,3058 +5,3%
Bitcoin
BTC/USD 27.492,28 -1,6% 27.888,98 27.669,43 +65,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,46 82,79 +3,2% +2,67 +9,8%
Brent/ICE 87,62 84,58 +3,6% +3,04 +7,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.846,02 1.833,08 +0,7% +12,95 +1,2%
Silber (Spot) 21,67 21,61 +0,3% +0,06 -9,6%
Platin (Spot) 878,75 881,10 -0,3% -2,35 -17,7%
Kupfer-Future 3,65 3,63 +0,7% +0,03 -4,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 09, 2023 10:00 ET (14:00 GMT)
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Goldpreis | 2 634,05 | 22,99 | 0,88 |
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adidas | 213,00 | -0,61% | |
adidas ADRs | 105,00 | -0,94% | |
BAE Systems PLC (spons. ADRs) | 62,00 | 1,64% | |
BAE Systems plc | 15,69 | 1,36% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,00 | -2,44% | |
Continental AG | 61,34 | -1,41% | |
Dassault Aviation SA | 194,40 | 1,57% | |
HENSOLDT | 35,64 | 0,96% | |
Leonardo S.p.a. | 25,59 | 2,52% | |
OMV AG (spons. ADRs) | 10,22 | -2,71% | |
OMV AG | 38,28 | -1,64% | |
Rheinmetall AG | 608,80 | 4,43% | |
Sanofi S.A. (spons. ADRs) | 44,80 | -0,44% | |
Sanofi S.A. | 90,40 | -1,00% |