29.03.2016 18:44:48

MÄRKTE EUROPA/Fallende Ölpreise bremsen - Brent klar unter 40 USD

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Am ersten Handelstag nach dem Osterwochenende haben die Börsen in Europa nach einer Berg- und Talfahrt im Plus geschlossen. Für etwas Verunsicherung unter den Investoren sorgte, dass die Preise für Öl aber auch andere Rohstoffe erneut nachgaben. Davon profitierte unter anderem das als sicherer Hafen geltende Gold. Der Preis für die Unze stieg um 6 auf 1.227 Dollar. Einige Akteure verwiesen dazu auch auf den Anstieg der Immobilienpreise in den USA. Sollten die Preise auf auch breiterer Front anziehen, könnte das Gold als Inflationsschutz attraktiv werden, hieß es.

   Der Dax schloss 0,4 Prozent im Plus bei 9.888 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,5 Prozent auf 3.003 Punkte zu. Für Zurückhaltung sorgte auch, dass sich US-Notenbankchefin Janet Yellen nach dem Handelsende in Europa zur weiteren US-Geldpolitik äußern wollte.

   Das Barrel der Ölsorte Brent kostete zuletzt nur noch 39,03 Dollar, 3 Prozent weniger als zum US-Settlement am Vortag. Marktteilnehmern zufolge schwinden die Hoffnungen mehr und mehr, dass es im April zu einem Treffen der wichtigen Ölförderer kommen wird, bei dem Förderbegrenzungen beschlossen werden.

   Der Sektor der europäischen Ölwerte gab in der Folge um 1,1 Prozent nach, für den Index der Minenwerte ging es um 2,3 Prozent nach unten. In London gaben die der Bergwerksgesellschaften Rio Tinto, Anglo American, BHP Billiton und Glencore zwischen 3 und 5 Prozent nach.

Eon-Aktie mit kurzem Freudenhüpfer Für einen kurzen aber kräftigen Freudenhüpfer um rund 3 Prozent sorgte am Nachmittag die Eon-Nachricht, wonach sich der Energiekonzern mit dem russischen Gazprom-Konzern auf eine Anpassung der Preiskonditionen bei langfristigen Gaslieferverträgen geeinigt hat. Dank der Einigung können Rückstellungen aus den Vorjahren zum Teil ergebniswirksam aufgelöst werden, was im ersten Quartal einen positiven Einmaleffekt beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von rund 380 Millionen Euro zur Folge hat. EON schlossen 0,3 Prozent im Plus.

   VW gaben um 1,6 Prozent nach. Der Kursrückgang ging auf das Konto eines Agenturberichtes, demzufolge die Wolfsburger für 2015 womöglich keine Dividende zahlen werden. Händler bemerkten hierzu, die Dividendenfantasie sei bei VW ohnehin nur noch schwach ausgeprägt nach dem Abgasskandal. Die Analysten von Morgan Stanley beispielsweise rechneten überhaupt nicht mehr mit einer Dividende.

   K+S kamen im MDAX um 2,9 Prozent zurück. Der Düngemittel- und Salzkonzern muss die Kaliproduktion an zwei Standorten vorübergehend einstellen. Grund sind die geringen Niederschläge in den vergangenen Wochen, denn bei niedrigem Wasserstand dürfen Salzabwässer nicht in die Werra geleitet werden. In Zürich verloren Novartis um knapp 1,5 Prozent. Die Citigroup hatte die Aktie auf "Neutral" abgestuft. Credit Suisse verloren nach einem negativen Analystenkommetar sogar 2,7 Prozent.

Konsolidierungsfantasie bei den Fluglinien Hoffnungen auf Konsolidierungen in der Fluglinienbranche nach US-Vorbild stützten einige Aktien aus dem Sektor. Europas Billigflieger könnten in zwei Lager aufgeteilt werden, hieß es. Auf der einen Seite stünden Ryanair und Easyjet, die groß und profitabel seien, auf der anderen kleinere Rivalen mit stark unterschiedlichen Strategien. Rynair legten 1,8 Prozent zu, Easyjet handelten 1,6 Prozent im Plus. Easyjet profitierten zudem von einer Kaufempfehlung durch die Bank of America - Merrill Lynch. Der Sektor stellte mit einem Plus von 1,2 Prozent den zweitgrößten Gewinner in Europa und dürfte auch von den weiter gefallenen Ölpreisen profitiert haben.

   Für die Banca-Carige-Aktie ging es um fast 5 Prozent nach oben. Wie die mit Problemen kämpfende italienische Bank mitteilte, hat der US-Fonds Apollo Global Management ein unverbindliches Angebot zum Kauf des Portfolios notleidender Kredite der Bank und einer Kapitalspritze über 500 Millionen Euro abgegeben, verglichen mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung des Instituts von 478 Millionen Euro.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.004,87 +18,14 +0,6% -8,0% Stoxx-50 2.792,61 +10,70 +0,4% -9,9% Stoxx-600 336,79 +1,69 +0,5% -7,9% XETRA-DAX 9.887,94 +36,59 +0,4% -8,0% FTSE-100 London 6.105,90 -0,58 -0,0% -2,2% CAC-40 Paris 4.366,67 +36,99 +0,9% -5,8% AEX Amsterdam 440,37 +2,88 +0,7% -0,3% ATHEX-20 Athen 156,44 +3,71 +2,4% -14,7% BEL-20 Bruessel 3.382,32 +13,42 +0,4% -8,6% BUX Budapest 25.737,40 +291,33 +1,1% +7,6% OMXH-25 Helsinki 3.165,09 +16,05 +0,5% -5,8% ISE NAT. 30 Istanbul 100.554,87 +391,56 +0,4% +12,5% OMXC-20 Kopenhagen 948,35 -3,41 -0,4% -6,5% PSI 20 Lissabon 5.098,14 -52,53 -1,0% -5,0% IBEX-35 Madrid 8.808,30 +18,50 +0,2% -7,7% FTSE-MIB Mailand 18.171,86 +6,02 +0,0% -15,2% RTS Moskau 843,42 -8,25 -1,0% +11,4% OBX Oslo 510,28 -15,79 -3,0% -5,3% PX-GLOB Prag 1.164,93 +5,01 +0,4% -6,1% OMXS-30 Stockholm 1.348,70 +3,36 +0,2% -6,8% WIG-20 Warschau 1.953,84 +17,65 +0,9% +5,1% ATX Wien 2.228,33 +6,91 +0,3% -7,0% SMI Zuerich 7.797,65 +22,07 +0,3% -11,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.36 Uhr Mo, 22.10 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1201 +0,11% 1,1188 1,1198 +3,1% EUR/JPY 127,00 -0,07% 127,09 127,01 -0,4% EUR/CHF 1,0916 +0,10% 1,0905 1,0908 +0,4% GBP/EUR 1,2751 +0,23% 1,2721 1,2731 -6,1% USD/JPY 113,37 -0,20% 113,59 113,42 -3,4% GBP/USD 1,4285 +0,38% 1,4231 1,4256 -3,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 38,08 39,39 -3,33 -1,31 -4,8% Brent/ICE 39,06 40,27 -3,00 -1,21 -1,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.226,81 1.221,00 +0,5% +5,81 +15,7% Silber (Spot) 15,13 15,24 -0,7% -0,11 +9,5% Platin (Spot) 951,40 945,75 +0,6% +5,65 +6,7% Kupfer-Future 2,20 2,24 -2,1% -0,05 +2,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   March 29, 2016 12:14 ET (16:14 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 14 PM EDT 03-29-16

Neu: Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) handeln
Werbung
Handeln Sie Rohstoffe mit Hebel und kleinen Spreads. Sie können mit nur 100 € mit dem Handeln beginnen, um von der Wirkung von 2.000 Euro Kapital zu profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu E.ON sp. ADRsmehr Analysen

Rohstoffe in diesem Artikel

Ölpreis (Brent) 75,72 -1,05 -1,37

Aktien in diesem Artikel

Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh 0,80 1,02% Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh
E.ON sp. ADRs 11,20 0,00% E.ON sp. ADRs
easyJet plc 6,05 -1,34% easyJet plc
K+S AG (spons. ADRs) 6,40 -0,78% K+S AG (spons. ADRs)
Novartis AG (Spons. ADRS) 101,50 0,00% Novartis AG (Spons. ADRS)
Ryanair 19,86 -2,58% Ryanair
Volkswagen (VW) St. 96,35 -4,22% Volkswagen (VW) St.