21.01.2015 09:04:35
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MÄRKTE EUROPA/EZB-Spekulation treibt weiter - Gold bei 1.300 USD
Von Manuel Priego Thimmel
Die Spekulation um kommende Staatsanleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte die Rally an den Aktienbörsen auch am Mittwoch am Leben halten. "Alles wartet nun auf die EZB", sagt ein Händler. Im Vorfeld würden eventuelle zwischenzeitliche Rücksetzer an den Börsen sofort wieder für Aktienkäufe genutzt, ergänzt er. Der Euro-Stoxx-50 wird zur Eröffnung bei 3.249 Punkten gesehen nach einem Schluss von 3.245. Der XDAX ist minimal höher gestartet mit 10.267 Punkten.
Mit einem Kaufprogramm für Staatsanleihen werde nun fest gerechnet, heißt es im Handel. "Die Frage ist, wie groß es wird. Unterhalb von 600 Milliarden Euro dürften Gewinnmitnahmen an den Märkten einsetzen, oberhalb von 700 Milliarden dürfte es positiv aufgenommen werden", so ein Teilnehmer. Neben dem Volumen ist die Ausgestaltung des Kaufprogramms offen. Hier gibt es keine einheitliche Markterwartung. Neben der Frage, welche Papiere gekauft werden, ist unklar, nach welchem Kapitalschlüssel Anleihen der einzelnen Eurozone-Ländern erworben werden. Spannend ist auch, inwieweit die nationalen Notenbanken auf eigenes Risiko ihre Länderanleihen kaufen bzw. bis zu welchem Grad die Risiken vergemeinschaftet werden.
UBS-Analyst Michael Riesner glaubt, dass der Dax vor diesem Hintergrund bis in die kommende Woche hinein weiter "überschießen" könnte, vermutlich Richtung 10.600, möglicherweise sogar Richtung 11.000 Punkte. Für die Wochen danach rechnet er dann aber mit einer starken Korrektur, ausgehend von den US-Märkten.
Das Gold profitiert unterdessen ebenfalls weiter von der Aussicht auf eine neue Liquiditätsflut. Der Preis der Feinunze hat zwischenzeitlich die 1.300er Marke geknackt und ist so teuer wie seit fünf Monaten nicht mehr. Aktuell liegt der Preis knapp darunter, nachdem er im Tief am Dienstag noch bei 1.280 gelegen hatte. Der Euro, der bereits seit einigen Wochen wegen der erwarteten Ausweitung der geldpolitischen Lockerung in der Eurozone an Wert verliert, liegt wenig verändert bei knapp 1,1580 Dollar.
Unterschiedliche Impulse gibt es unterdessen für den europäischen Technologiesektor. Vorsichtige Prognosen von IBM für das laufende Jahr und von AMD für das laufende Quartal einerseits, aber auch gute Geschäftszahlen von ASML in Europa.
Unabhängig davon sieht die Societe Generale mit Blick auf die anstehenden Anleihekäufe der EZB und einen in der Folge möglicherweise fallenden Euro im europäischen Technologiesektor einige potenziell Profiteure. Alcatel-Lucent, Nokia und STMicroelectronics zählten dazu. So bewirke eine zehnprozentige Abwertung des Euro bei STMicroelectronics einen Anstieg des Gewinns je Aktie von 55 Prozent, bei Alcatel-Lucent von 22 Prozent und bei Nokia von 13 Prozent.
Aufwärts um gut 2 Prozent geht es im Frühhandel mit dem Kurs von Aixtron. Hintergrund sind gute Zahlen und Kursgewinne des US-Konkurrenten Cree. "Der bereinigte Gewinn hat die Konsensschätzung klar übertroffen", sagt ein Händler. Hohe Margen verhalfen dem Kurs nachbörslich zu 7 Prozent Kursgewinn in den USA, nachdem die Aktie im regulären Handel bereits um 4,7 Prozent gestiegen war.
Wirecard steigen um rund 1,5 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose leicht erhöht hat. Nach der Kursrally der vergangenen zwei Monate dürfte es der Wirecard-Aktie einem Händler zufolge aber schwer fallen, noch weiter zuzulegen. "Die leicht erhöhte Gewinnprognose ist jedenfalls schon voll eingepreist", glaubt er. Im DAX verlieren FMC nach einer Herunterstufung durch Barclays über 2 Prozent.
Positive Vorgaben kommen aus Sydney für BHP Billiton. Der Kurs legte um 2 Prozent zu, nachdem der Rohstoffriese in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres per Ende Dezember mehr Öl gefördert, und auch bei den anderen zentralen Rohstoffen wie Eisenerz und Kohle die Produktion trotz sinkender Preise gesteigert hat. Andererseits kündigte BHP eine Abschreibung von bis zu 250 Millionen Dollar im Erdölgeschäft und eine deutliche Rückführung der Förderaktivitäten in den USA an.
Alstom dürften von einem soliden Auftragseingang profitieren. "Im dritten Quartal gab es keine ganz großen Einzelaufträge. Dafür hat sich Alstom mit Orders von 1,6 Milliarden Euro gut geschlagen", sagt ein Händler. Ein Impuls, der die Aktie aus der schon neun Monaten währenden Handelsspanne von 25 bis 30 Euro führen könnte, sei der Auftragseingang aber eher nicht.
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