14.04.2015 18:56:48
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MÄRKTE EUROPA/Euro und Gold statt Aktien gefragt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Konjunktursorgen haben am Dienstag die Finanzmärkte geprägt. Während bei den Aktien Gewinne mitgenommen wurden, standen Euro und Gold auf der Gewinnerseite. Der Euro stieg um gut einen US-Cent auf knapp 1,07 Dollar, Gold machte die Verluste aus der ersten Tageshälfte fast vollständig wett und wurde zur Schlussglocke an den Aktienmärkten wieder knapp unter der Marke von 1.200 Dollar je Feinunze gehandelt. Der Dax verlor 0,9 Prozent auf 12.228 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gab um 1,2 Prozent nach. Am Euro-Rentenmarkt fielen die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen auf neue Tiefststände.
Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im März langsamer gewachsen als erwartet und der Internationale Währungsfonds hat die Wachstumsprognosen für die USA gesenkt. Da auch die jüngsten Daten aus China auf ein schwächeres Wachstum hindeuteten, gerieten vor allem exportorientierte Aktien unter Druck. Unter den Stoxx-Branchenindizes gab der Automobilindex 1,0 Prozent ab. Daimler fielen um 1,5 Prozent und Fiat um 1,6 Prozent. BMW verloren trotz eines Rekordquartals 1,0 Prozent. "In den Autos war zuviel Erwartung eingepreist gewesen", sagte ein Händler. Der Bankenindex, im Stoxx hoch gewichtet, gab mit einem Minus von 1,2 Prozent noch etwas stärker nach.
Unterschiedlich beurteilt wurde der geplante Zusammenschluss von Nokia mit dem französischen Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent. Die Aktie von Alcatel-Lucent schoss in Paris um 16 Prozent nach oben, für die Nokia-Papiere ging es dagegen um 3,6 Prozent auf 7,49 Euro nach unten. Damit konnten sich Nokia allerdings schon wieder deutlich vom Tagestief lösen.
Ein Zusammenschluss mache strategisch für beide Unternehmen Sinn, sagte Inderes-Analyst Mikael Rautanen. Nokia könnte den Marktanteil und dadurch Skaleneffekte steigern. Nach Einschätzung von Nordea birgt eine vollständige Übernahme von Alcatel-Lucent dagegen Risiken. Die Analysten äußerten sich überrascht über das Vorhaben. Das Zusammenführen der beiden Unternehmen dürfte mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Nokia müsste zudem wohl die Zusammenarbeit mit Juniper beenden. Nordea empfiehlt Nokia zum Verkauf bei einem Kursziel von 6,50 Euro.
Im Technologiebereich konnten sich Infineon knapp behaupten. Die Deutsche Bank hat den Titel als "Top Pick" unter den Halbleiterwerten herausgestellt - bei einem Kursziel von 13,50 Euro.
Der Index der Öl- und Gaswerte legte mit steigenden Ölpreisen gut 0,3 Prozent zu. Der Index der Rohstoffaktien stieg sogar um 2,3 Prozent, weil sich die Eisenerzpreise stabilisiert haben. Der rohstofflastige Londoner Aktienindex FTSE-100 baute deshalb die jüngsten Gewinne mit einem Plus von 0,2 Prozent aus.
Henkel notierten im DAX 1,5 Prozent oder 1,75 Euro niedriger. Hierbei handelte es sich vor aber allem um den Dividendenabschlag, die Düsseldorfer schütten je Vorzugsaktie 1,31 Euro an die Aktionäre aus. METRO litten mit einem Abschlag von 0,9 Prozent unter einer Abstufung durch die Societe Generale.
Gerresheimer stiegen um 5,8 Prozent, nachdem der Spezialglashersteller im ersten Quartal mehr verdient hatte als erwartet. Der Autovermieter Sixt will einen Teil seines Geschäfts an die Börse bringen, der Kurs profitierte davon mit einem Plus von 2,9 Prozent.
An der Pariser Börse gaben die Aktien des Luxusgüterkonzerns LVMH um 2,5 Prozent nach. Der Hersteller von Dom Perignon und Dior-Düften hat im ersten Quartal zwar etwas mehr umgesetzt als erwartet. Im Bekleidungsgeschäft haben die Franzosen laut Händlern jedoch schwächer abgeschnitten als erwartet. In Zürich fielen die Aktien des Logistikriesens Kühne & Nagel um 2 Prozent. Das Frachtvolumen im Schiffsverkehr auf den wichtigen Europa-Asien-Linien ist im ersten Quartal zurückgegangen.
Europäische Schlussstände von Dienstag, den 14. April 2015:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.783,15 -45,63 -1,2% +20,2% Stoxx-50 3.565,02 -18,12 -0,5% +18,7% Stoxx-600 411,60 -2,03 -0,5% +20,2% XETRA-DAX 12.227,60 -111,13 -0,9% +24,7% FTSE-100 London 7.075,26 +10,96 +0,2% +7,8% CAC-40 Paris 5.218,06 -36,06 -0,7% +22,1% AEX Amsterdam 505,86 -2,80 -0,6% +19,2% ATHEX-20 Athen 225,89 -6,65 -2,9% -14,7% BEL-20 Brüssel 3.888,86 -13,88 -0,4% +18,4% BUX Budapest 21.975,22 -254,88 -1,1% +32,1% OMXH-25 Helsinki 3.631,01 -16,12 -0,4% +21,5% ISE NAT. 30 Istanbul 100.358,66 +561,77 +0,6% -5,5% OMXC-20 Kopenhagen 990,51 -8,42 -0,8% +33,1% PSI 20 Lissabon 6.313,26 -76,34 -1,2% +30,0% IBEX-35 Madrid 11.704,70 -161,70 -1,4% +13,9% FTSE-MIB Mailand 23.752,91 -256,00 -1,1% +24,9% RTS Moskau 1.009,29 +4,67 +0,5% +27,6% OBX Oslo 595,87 -1,10 -0,2% +13,8% PX Prag 1.053,26 -5,18 -0,5% +11,3% OMXS-30 Stockholm 1.701,39 +1,03 +0,1% +16,2% WIG-20 Warschau 2.434,89 -7,58 -0,3% +5,1% ATX Wien 2.628,14 -18,57 -0,7% +21,7% SMI Zürich 9.415,62 -14,63 -0,2% +4,8%DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08.22 Uhr Mo, 17.38 Uhr EUR/USD 1,0677 1,37% 1,0533 1,0589 EUR/JPY 127,31 0,87% 126,21 127,39 EUR/CHF 1,0371 0,59% 1,0310 1,0348 USD/JPY 119,22 -0,51% 119,82 120,32 GBP/USD 1,4784 0,81% 1,4665 1,4661 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
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April 14, 2015 12:26 ET (16:26 GMT)
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Henkel KGaA Vz. | 84,42 | 1,10% |
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Infineon AG | 36,71 | -1,20% |
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Kühne + Nagel International AG (KN) | 130,00 | 3,50% |
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LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 681,00 | -2,95% |
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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 56,69 | -1,12% |
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Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 4,67 | 1,35% |
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Sixt SE St. | 79,05 | -0,82% |
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