12.10.2015 19:01:49

MÄRKTE EUROPA/Börsen gut behauptet - Öl- und Rohstoffaktien schwach

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Montag wenig verändert, zumeist leicht im Plus geschlossen. Geholfen haben dabei positive Signale aus China. Dort hat die Notenbank ihre Geldpolitik etwas weiter gelockert, vor allem aber Hoffnungen geschürt, dass noch weitere Lockerungen folgen könnten, um der Wirtschaft zu helfen. Auf der anderen Seite sorgte aber für Zurückhaltung, dass in den USA die Quartalsberichtssaison erst langsam ins Laufen kommt. Der Euro-Stoxx-50 trat mit 3.247 Punkten nahezu auf der Stelle, für den Dax ging es um 0,2 Prozent auf 10.120 Punkte nach oben.

   Dass der deutsche Aktienmarkt am Ende des Tages im Plus schloss war den beiden Versorgeraktien E.ON und RWE zu verdanken. Sie schossen um 5 bzw. 9,3 Prozent nach oben, denn beide Unternehmen haben einen Stresstest bestanden. Die von den großen Energiekonzernen gebildeten Rücklagen in Höhe von 38,3 Milliarden Euro reichen nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums nämlich für den Rückbau der Kernkraftwerke aus. Jüngst hatten Medienberichte, wonach dies nicht der Fall sei und Milliardenlöcher drohten, die Kurse noch schwer unter Druck gebracht.

   Im Barauereisektor geht das Gerangel zwischen AB InBev und SABMiller weiter. Dass AB InBev für den Konkurrenten nun 67 statt 65 Milliarden Pfund bieten will, bewegte die Kurse der Beteiligten allerdings kaum. "Anscheinend geht an der Börse niemand davon aus, dass der Deal noch über die Bühne geht", meinte ein Händler. AB InBev habe immer gesagt, dass man keine feindliche Übernahme machen wolle und SABMiller habe bisher das Gebot als zu niedrig eingestuft. "AB InBev hätte wohl noch tiefer in die Tasche greifen müssen, um erfolgreich zu sein", vermutet der Händler.

   AB InBev bietet jetzt 43,50 statt 42,15 Pfund je SABMiller-Aktie, ein Aufschlag von 48 Prozent im Vergleich zum 14. September, dem letzten Tag, bevor die Aktienmärkte Wind vom Kaufinteresse AB InBevs bekamen. Wird bis Mittwoch keine konkrete Offerte vorgelegt, ist eine Übernahme für die kommenden sechs Monate nach britischem Übernahmerecht untersagt. SAB Miller schlossen 1,7 Prozent leichter mit 36,21 Pfund, AB InBev notierten etwas fester mit 98,35 Euro.

   Unter Druck gerieten im Verlauf des Tages Aktien aus dem Öl- und dem Rohstoffsektor. Hintergrund waren deutlicher nachgebende Ölpreise. Die US-Sorte WTI kostet wieder deutlich weniger als 50 Dollar, nämlich 48,05. Auch Brent-Öl gibt nach. In der Vorwoche hatten die Ölpreise aber auch sehr stark zugelegt, so dass eine Gegenreaktion nicht allzu überraschend kommt. Der Sektor der europäischen Ölwerte verlor 1,2 Prozent, der Rohstoffsektor 2,0 Prozent.

   Druck auf den Rohstoffsektor ging von Glencore aus. Die zuletzt in beide Richtungen extrem schwankende Glencore-Aktie gab um 6,2 Prozent nach. Glencore will nun im Zuge seines geplanten Schuldenabbaus eine australischen Kupfermine und den chilenischen Kohletagebau verkaufen. Aus Sicht der Analysten von Numis Securities dürfte der Verkauf jedoch nicht viel zum Abbau des Schuldenbergs beitragen. Bis 2016 plant der Schweizer Bergbaukonzern seine Nettoschulden um ein Drittel auf rund 20 Milliarden Dollar zu reduzieren.

   Den Schwung aus der Vorwoche konnten die Aktien der Automobilhersteller mitnehmen. Der Sektorindex war mit einem Plus von 1 Prozent Gewinner des Tages. Gute Zahlen gab es zudem von BMW. BMW hat den Absatz im September erneut kräftig gesteigert, die Auslieferungen legten insgesamt um 7,8 Prozent zu.

   Für die K+S-Aktie ging es um 2,5 Prozent nach unten. Firmenchef Norbert Steiner hatte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt, das Erreichen des oberen Endes der Ergebnisspanne sei "sehr ambitioniert".

   Am Devisenmarkt tat sich wenig. Der Dollar litte tendenziell unter der Erwartung einer erst später kommenden Zinswende in den USA, die in der Vorwoche den Kursen an den Börsen Beine gemacht hatte. Der Goldpreis profitierte dagegen von derlei Spekulationen. Die Feinunze kostete zuletzt 1.163 Dollar. Die Bundesanleihen legten zum Wochenstart leicht zu, die Rendite der Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren sank um 3 Ticks auf 0,58 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.247,33 -2,98 -0,1% +3,2% Stoxx-50 3.102,19 +0,15 +0,0% +3,3% Stoxx-600 361,79 -1,03 -0,3% +5,6% XETRA-DAX 10.119,83 +23,23 +0,2% +3,2% FTSE-100 London 6.371,18 -44,98 -0,7% -3,0% CAC-40 Paris 4.688,70 -12,69 -0,3% +9,7% AEX Amsterdam 440,05 -1,60 -0,4% +3,7% ATHEX-20 Athen 202,51 +1,71 +0,9% -23,5% BEL-20 Bruessel 3.420,95 -21,82 -0,6% +4,1% BUX Budapest 22.029,00 +87,58 +0,4% +32,4% OMXH-25 Helsinki 3.159,13 +1,93 +0,1% +5,7% ISE NAT. 30 Istanbul 97.674,29 +139,88 +0,1% -8,0% OMXC-20 Kopenhagen 940,26 +1,88 +0,2% +26,3% PSI 20 Lissabon 5.518,53 -168,22 -3,0% +11,5% IBEX-35 Madrid 10.246,40 -63,20 -0,6% -0,3% FTSE-MIB Mailand 22.091,27 -166,62 -0,7% +16,2% RTS Moskau 876,42 -9,54 -1,1% +10,8% OBX Oslo 548,86 -6,30 -1,1% +4,8% OMXS-30 Stockholm 1.481,43 -2,31 -0,2% +1,2% WIG-20 Warschau 2.133,56 -9,72 -0,5% -7,9% ATX Wien 2.357,91 -3,89 -0,2% +9,2% SMI Zuerich 8.706,11 +25,90 +0,3% -3,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 17.12 Uhr EUR/USD 1,1370 0,00% 1,1370 1,1370 EUR/JPY 136,38 -0,17% 136,62 136,74 EUR/CHF 1,0926 -0,08% 1,0935 1,0927 USD/JPY 119,94 -0,18% 120,16 120,28 GBP/USD 1,5350 0,12% 1,5332 1,5315 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/gos

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   October 12, 2015 12:31 ET (16:31 GMT)

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K+S AG (spons. ADRs) 6,40 -1,54% K+S AG (spons. ADRs)
RWE AG (spons. ADRs) 29,60 0,68% RWE AG  (spons. ADRs)