28.07.2020 10:30:42

MÄRKTE EUROPA/Börsen etwas fester - Gold nach Allzeithoch im Minus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Dienstag gut behauptet. Der DAX legt im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 12.884 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.310 Punkten 0,2 Prozent im Plus. Gold notierte im asiatischen Handel mit 1.981 Dollar erneut auf Allzeithoch. Nahe der 2.000-Dollar-Marke kamen allerdings Verkäufer an den Markt und strichen Gewinne ein, inzwischen kostet die Unze 1.917 Dollar. Weiterhin bestimmt die Entwicklung der Corona-Pandemie das Geschehen an den Börsen. Momentan keimt die Hoffnung auf eine baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs auf, so dass das Leben wie auch das Wirtschaftsgeschehen bald wieder seinen gewohnten Gang nehmen könnten.

Die Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech (ADS plus 4 Prozent) beginnen mit einer klinischen Studie der Phase 2 bzw. 3, um einen Impfstoff gegen Covid-19 zu erproben. In die Studie sollen weltweit 30.000 Personen einbezogen werden. Geprüft werden soll sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit des Impfstoffs. Bei einem Erfolg der Studie wollen der US-Konzern und sein deutscher Partner im Oktober 2020 das Zulassungsverfahren beantragen und bis Ende des Jahres bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen bereitstellen.

Delivery Hero erhöht Umsatzprognose - Markteintritt Japan

Einmal mehr liefert die Berichtssaison die Impulse für die Einzelwerte. Der Essenslieferant Delivery Hero hat im zweiten Quartal inmitten der sich ausbreitenden Corona-Pandemie den Umsatz und die Zahl der Bestellungen nahezu verdoppelt und dabei von angezogener Nachfrage nach online bestellbarem Essen profitiert. Für das Gesamtjahr ist der Berliner MDAX-Wert nun beim Umsatz optimistischer und rechnet mit 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro anstatt 2,4 bis 2,6 Milliarden. Zudem ist für das dritte Quartal mit der Marke Foodpanda der Markteintritt in Japan geplant. Dort will der Konzern 20 bis 30 Millionen Euro investieren, um sich im japanischen Markt zu etablieren. Im Zeitraum April bis Juni steigerte der Konzern den Umsatz auf 612,1 Millionen Euro von 314,7 Millionen im zweiten Quartal 2019. Die Zahl der Bestellungen kletterte auf 280,6 Millionen von 144,2 Millionen. Der damit verbundene Bruttowarenwert stieg auf 2,77 Milliarden Euro von 1,68 Milliarden. Für die Aktie des DAX-Aspiranten geht es um 4 Prozent nach oben.

Schlecht, aber ohne neue Überraschungen seien die Geschäftszahlen von Michelin (minus 0,1 Prozent) ausgefallen, heißt es an der Börse zu den Kennziffern. Die Analysten von JP Morgan hätten darauf bereits ihr Kursziel von 90 auf 100 Euro erhöht. Wie befürchtet führte die Coronakrise zu einem Rutsch in die Verlustzone im ersten Halbjahr. Der Einbruch des operativen Ergebnisses sei aber geringer ausgefallen als von Analysten befürchtet, heißt es im Handel. Zudem hat der Reifenhersteller für das Gesamtjahr bekräftigt, ein deutlich positives Betriebsergebnis von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaften zu wollen.

Für die Aktie von Fuchs Petrolub geht es um 2,5 Prozent nach unten. Der Schmierstoffhersteller hatte am Vorabend schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Der Ausblick sei überraschend negativ ausgefallen, kommentieren Händler. Für das Gesamtjahr erwartet Fuchs einen Gewinneinbruch um 25 Prozent beim EBIT, worin mögliche Folgen einer Rezession oder einer zweiten Coronawelle noch gar nicht enthalten seien.

UBI nach Fristverlängerung gesucht

Die Aktie von Unione di Banche Italiane (UBI) legt im frühen Handel um 8 Prozent zu. Positiv wird gesehen, dass Intesa Sanpaolo von einer erfolgreichen Übernahme des kleineren Rivalen UBI ausgeht, nachdem die italienische Aufsichtsbehörde die Frist verlängert hat. Das Übernahmeangebot sollte ursprünglich am Dienstag auslaufen, wurde aber laut der italienischen Börsenaufsicht Consob um weitere zwei Tage bis zum 30. Juli verlängert. Der italienische Bankkonzern hat sich bisher 43,5 Prozent der UBI-Anteile gesichert. Intesa hatte vor rund einer Woche ihr Übernahmeangebot auf 0,57 Euro in bar zusätzlich zu 1,7 eigene Aktien je UBI-Titel erhöht. Unicredit verlieren 0,2 Prozent.

Für die Aktie des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH geht es nach Zahlenausweis in Paris um 4,2 Prozent nach unten. Deutlich unterhalb der Erwartung ist der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft ausgefallen, der im ersten Halbjahr um rund 70 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden eingebrochen ist. Hier lag der Marktkonsens rund 13 Prozent darüber, in der Folge werden eine Reihe von Analysten ihre Prognosen nach unten nehmen. Der Umsatzrückgang um 23 Prozent habe dagegen die Analystenschätzung getroffen, heißt es im Handel.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.310,08 0,22 7,24 -11,62

Stoxx-50 3.013,11 0,39 11,75 -11,46

DAX 12.883,51 0,35 44,85 -2,76

MDAX 26.798,35 0,70 185,40 -5,35

TecDAX 3.072,73 0,19 5,93 1,92

SDAX 12.100,47 0,26 30,96 -3,29

FTSE 6.134,93 0,49 30,05 -19,06

CAC 4.932,49 -0,14 -7,13 -17,49

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,50 0,00 -0,74

US-Zehnjahresrendite 0,61 0,00 -2,07

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:53h Mo, 17:33 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1705 -0,39% 1,1729 1,1763 +4,4%

EUR/JPY 123,60 -0,19% 123,81 123,77 +1,4%

EUR/CHF 1,0788 -0,25% 1,0797 1,0825 -0,6%

EUR/GBP 0,9111 -0,09% 0,9117 0,9131 +7,7%

USD/JPY 105,61 +0,20% 105,56 105,23 -2,9%

GBP/USD 1,2847 -0,31% 1,2865 1,2883 -3,1%

USD/CNH (Offshore) 7,0113 +0,16% 7,0027 7,0028 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 10.840,26 -2,62% 10.962,98 10.363,01 +50,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,44 41,60 -0,4% -0,16 -28,3%

Brent/ICE 43,45 43,41 +0,1% 0,04 -30,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.922,54 1.942,50 -1,0% -19,96 +26,7%

Silber (Spot) 23,52 24,63 -4,5% -1,10 +31,8%

Platin (Spot) 927,15 949,50 -2,4% -22,35 -3,9%

Kupfer-Future 2,92 2,89 +1,0% +0,03 +3,6%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 28, 2020 04:31 ET (08:31 GMT)

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