24.02.2020 10:44:48

MÄRKTE ASIEN/Pandemie-Angst belastet Aktien - Goldpreis steigt

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Aktienbörsen ist es am Montag auf breiter Front und im Einklang mit den weltweiten Aktien- bzw. Terminmärkten nach unten gegangen. Die Sorge um die Coronavirus-Epidemie werde nun immer stärker um eine solche für eine Pandemie ersetzt, hieß es im Handel. Laut des chinesischen Staatschefs Xi Jinping stellt die aktuelle Gesundheitskrise in China die größte seit der Gründung der Volksrepublik 1949 dar und wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes zeigen. Das Virus verbreite sich schneller als alle vorangegangenen, habe die höchste Zahl von Infizierten und sei am schwierigsten zu vermeiden und zu kontrollieren, warnte Xi. Die Aussagen nährten die ohnehin bestehende Skepsis gegenüber den offiziellen Fallzahlen in China.

Derweil nahm die Situation in Südkorea angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus immer besorgniserregendere Züge an. Nach zwei weiteren Todesfällen rief der südkoreanische Staatschef Moon Jae In die höchste Alarmstufe aus. Börsianer sorgten sich aber vor allem wegen der weltweiten Ausbreitung des Virus. Denn auch Italien und damit Europa scheint massiv betroffen zu sein. Die italienischen Behörden hatten elf Städte in den Regionen Lombardei und Venetien unter Quarantäne gestellt. Auch im Iran breitet sich die Seuche weiter aus, die Regierung kontert mit Grenzschließungen und Einreiseverboten. Die Lage blieb aber hier unübersichtlich.

IWF senkt Wachstumsprognosen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) reagierte mit einer Senkung der Wachstumsprognose für China, aber auch für die Weltwirtschaft. "Die Weltkonjunktur steht vor einem klaren Abschwung und dieser dürfte verstärkt werden durch den Coronavirus", sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire auf dem G20-Treffen in Saudi-Arabien.

In China hielten sich die Börsen vergleichsweise wacker. Hier setzten Anleger darauf, dass in Sachen Virusepidemie das Schlimmste zumindest in China bereits ausgestanden sein könnte. Außerdem verstärkte die Volksrepublik erneut ihre Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft, um die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie zu lindern. So sollen die Lokalregierungen dieses Jahr mehr Spezialanleihen ausgeben, um Investitionen in von der Epidemie besonders betroffenen Sektoren anzukurbeln. Die Zentralbank hatte bereits am Vortag weitere Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt.

China hält sich wacker

Der Schanghai-Composite verlor nur 0,3 Prozent und selbst der HSI in Hongkong sank mit 1,8 Prozent noch recht moderat im Vergleich zu anderen Börsen der Region. Der Shenzhen-Composite schloss sogar 1,4 Prozent im Plus, das Startup-Segmemt ChiNext gewann gar 1,7 Prozent. In Hongkong zählten die Ölwerte mit dem Preisverfall bei Rohöl zu den schwächsten. PetroChina stürzten um 4,7 Prozent, CNOOC um 3,6 und Sinopec um 2,1 Prozent ab. In Japan war zwar Feiertag, der Aktienterminmarkt in Tokio büßte aber 1,9 Prozent ein und der Yen war als Fluchtwährung in Krisenzeiten gesucht.

In Südkorea stürzte der Kospi um 3,9 Prozent ab, auch die Währung Won verlor - der Dollar stieg auf ein Sechsmonatshoch. Die Titel des Schwergewichts Samsung Electronics ermäßigten sich um 4,1 Prozent, der Technologiekonzern schließt eine Fabrik wegen der rasanten Verbreitung des Coronavirus im Land temporär. Die südkoreanische Zentralbank könnte als Reaktion auf den Ausbruch der Seuche in Korea ihre Zinsen bei der Sitzung am Donnerstag auf ein Rekordtief senken, mutmaßten die Analysten von Barclays.

In Australien verbuchte der Aktienmarkt mit Minus 2,3 Prozent den höchsten Absturz des Jahres. Alle Sektoren schlossen mit Abgaben. Die Papiere des Sanitär- und Rohleitungsherstellers Reliance Worldwide brachen um 26 Prozent ein, weil Zulieferteile aus China fehlten. In Neuseeland ging es um 1,8 Prozent talwärts. Air New Zealand senkte die Jahresprognose, der Kurs fiel um 5,5 Prozent.

Mit der sich weiter verschärfenden Situation um das Coronavirus markierte der Goldpreis im asiatischen Handel erneut ein Siebenjahreshoch. Die Erdölpreise geben dagegen mit Konjunktursorgen deutlich nach - auch belastet von neuen Spannungen der Förderländer Russland und Saudi-Arabien um eine gemeinsame Förderpolitik.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.978,30 -2,25% +4,40% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) Feiertag

Kospi (Seoul) 2.079,04 -3,87% -5,40% 07:00

Schanghai-Comp. 3.031,23 -0,28% -0,62% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.841,73 -1,79% -3,10% 09:00

Taiex (Taiwan) 11.534,87 -1,30% -3,85% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.142,20 -1,22% -1,30% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.490,06 -2,69% -3,62% 10:00

BSE (Mumbai) 40.786,99 -0,93% -1,26% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:47 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0826 -0,0% 1,0829 1,0797 -3,5%

EUR/JPY 120,44 -0,2% 120,69 120,65 -1,2%

EUR/GBP 0,8382 +0,2% 0,8363 0,8375 -1,0%

GBP/USD 1,2911 -0,3% 1,2948 1,2893 -2,6%

USD/JPY 111,26 -0,2% 111,44 111,75 +2,4%

USD/KRW 1218,34 +0,9% 1207,07 1212,33 +5,5%

USD/CNY 7,0304 +0,0% 7,0270 7,0371 +1,0%

USD/CNH 7,0398 -0,2% 7,0525 7,0492 +1,1%

USD/HKD 7,7936 +0,0% 7,7903 7,7898 +0,0%

AUD/USD 0,6594 -0,0% 0,6594 0,6597 -5,9%

NZD/USD 0,6319 +0,0% 0,6318 0,6310 -6,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.732,01 -1,9% 9.924,51 9.691,01 +35,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,58 53,38 -3,4% -1,80 -14,6%

Brent/ICE 56,47 58,50 -3,5% -2,03 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.688,97 1.643,40 +2,8% +45,57 +11,3%

Silber (Spot) 18,88 18,49 +2,1% +0,40 +5,8%

Platin (Spot) 976,85 977,20 -0,0% -0,35 +1,2%

Kupfer-Future 2,57 2,61 -1,6% -0,04 -8,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

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February 24, 2020 04:45 ET (09:45 GMT)

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