14.12.2015 14:31:00

Klima-Gipfel - Wifo-Expertin: Ölförderländer könnten Mengen pushen

Sollten die Ölförderländer nach dem Pariser Weltklima-Gipfel erkennen, dass sie wegen der CO2-Senkungsziele künftig eine abnehmende Nachfrage befürchten müssen, könnte eine Strategie sein, noch so viel Ölmengen wie möglich abzusetzen - eventuell auch über niedrigere Preise. Dies meinte am Montag Wifo-Energieexpertin Angela Köppl zur APA.

Die Ölpreise haben am Montag, nach Abschluss des Klima-Gipfels, ihren Sinkflug fortgesetzt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel bis zu Mittag um 1,11 Dollar auf 36,78 US-Dollar. Mit 36,62 Dollar erreichte Brent zwischenzeitig den tiefsten Stand seit Dezember 2008. Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 85 Cent auf 34,77 Dollar/Fass. Damit sank der WTI-Preis erstmals seit 2009 unter die Marke von 35 Dollar.

Preisliche Lenkungseffekte zur Drosselung des Verbrauchs fossiler Energien werde es in den Paris-Unterzeichnerstaaten sicher geben - und solche Maßnahmen wären angesichts der gesellschaftlichen Kosten von Fossilenergien auch berechtigt, so die Wifo-Expertin weiter. Kombiniert werden sollten solche Schritte mit der Förderung von neuen Technologien und Innovationen, "weil ich nicht glaube, dass man sonst binnen kurzer Zeit einen ausreichend hohen CO2-Preis bekommt, um damit die erforderlichen technologischen Innovationen, im Sinne von Technologiesprüngen z.B. in der energieintensiven Industrie zu erzielen".

Bei der Förderung von Forschung und Technologie in Richtung dekarbonisierter Strukturen gehe es zum Beispiel nicht nur um den Wechsel von fossil betriebenen Autos durch E-Mobilität, sondern um die Neuorganisation der Verkehrssysteme insgesamt. Dabei gehe es um den Öffentlichen Verkehr, aber auch um die Raumstrukturen, um Wege zu verkürzen. Auch im produzierenden Bereich sei F&E für Technologiesprünge nötig, wolle man in Richtung Dekarbonisierung kommen.

Beim Individualverkehr könnten die Strukturen freilich nicht von heute auf morgen verändert werden, neben dem reinen Fahrzeugthema, wo die Angebotspalette künftig sicher breiter werde, gehe es auch um die "Bequemlichkeit" der Nutzung, also um ausreichend viele Ladestationen. Die bisher höheren Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen würden mit höheren Stückzahlen durch Skaleneffekte sinken, dennoch lasse sich die Geschwindigkeit des Umstiegs auf E-Mobilität nicht prognostizieren.

(Schluss) sp/ggr

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