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Geldpolitik im Fokus |
16.10.2021 23:45:00
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Jefferies mit Mega-Kursziel für Gold - Bitcoin ebenfalls interessant
• Jefferies-Analysten skeptisch in Bezug auf Tapering
• Gold dürfte hiervon stark profitieren
Um die wirtschaftlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie abzumildern, haben die internationalen Notenbanken ihre Geldschleusen weit geöffnet. Doch weil sich die US-Wirtschaft inzwischen von ihrem Corona-Einbruch erholt und zudem die Inflationsrate stark gestiegen ist, halten es zahlreiche Marktbeobachter für möglich, dass die US-Notenbank schon bald den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik einleiten und vielleicht sogar schon im kommenden Jahr die Zinswende vollziehen wird.
Derzeit kauft die Federal Reserve noch jeden Monat Wertpapiere im Volumen von 120 Milliarden US-Dollar auf, um die Märkte mit Liquidität zu versorgen. Doch nach der jüngsten Zinssitzung hatte Fed-Chef Jerome Powell erklärt, es sei an der Zeit diese Anleihekäufe herunterzufahren. Allerdings sind seither Arbeitsmarktdaten bekannt geworden, die zweideutig ausfielen, weshalb es nun einige Marktteilnehmer für möglich halten, dass die Fed das sogenannte Tapering verschieben wird.
Jefferies erwartet Probleme beim Tapering
Auch die Analysten von Jefferies glauben nicht, dass die geldpolitische Wende reibungslos verlaufen wird. Vor diesem Hintergrund gehen sie davon aus, dass die Nachfrage nach Gold, das als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten gilt, stark steigen wird.
"Die langfristige Sichtweise bleibt hier die gleiche wie seit vielen Jahren. Das heißt, dass die Zentralbanken der G7-Staaten, darunter vor allem die Federal Reserve, nicht in der Lage sein werden, aus der unkonventionellen Geldpolitik wohlwollend auszusteigen, und dass sie letztlich an der kontinuierlichen Ausweitung der Zentralbankbilanzen in der einen oder anderen Form festhalten werden. Eine solche Politik wird die Zentralbanken, die eine unkonventionelle Geldpolitik verfolgt haben, zunehmend in Misskredit bringen und die Stabilität und sogar die Integrität des derzeitigen Papiergeldsystems bedrohen", zitiert "Der Aktionär" die Experten von Jefferies.
Goldpreis: Jefferies vergibt Mega-Kursziel
Die Jefferies-Analysten gehen also davon aus, dass bei den Anlegern das Vertrauen in das staatliche Finanzsystem schwindet und diese sich deshalb anderen sicheren Anlagemöglichkeiten wie beispielsweise Gold zuwenden. Zwar wollen sie nicht ausschließen, dass der Goldpreis - der seit Jahresbeginn bereits deutlich verloren hat - wegen des Tapering kurzfristig noch weiter unter Druck geraten könnte, doch mittel- bis langfristig würden die Chancen deutlich die Risiken überwiegen.
Dank der erwarteten Nachfragesteigerung werde der Goldpreis langfristig sogar auf 5.500 Dollar klettern, so die Experten. Damit würde er sich gegenüber seinem aktuellen Niveau von 1.797 Dollar (Stand: 14.10.2021) mehr als verdreifachen. Zum Vergleich: Der höchste jemals erreichte Schlusspreis für Gold wurde Anfang August 2020 bei 2.063 Dollar ausgewiesen.
Oder doch lieber Bitcoin?
Ferner legen die Jefferies-Analysten nahe, dass auch der Bitcoin von dieser Entwicklung profitieren könnte, denn wie sie erklärten, sei dieser neben Gold ein guter Hedge (Sicherungsgeschäft) gegen die Gefahr einer Stagflation, also einer Mischung aus steigender Inflation und fehlendem Wirtschaftswachstum. Bitcoin-Fans argumentieren schon seit langem, dass die weltweit beliebteste Kryptowährung, die als dezentrales, staatlich unabhängiges und nicht-inflationäres Zahlungsmittel entworfen wurde, eine gute Alternative zu Gold sei.
Redaktion finanzen.at
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