Das bessere Investment? 07.02.2019 20:36:00

Ist Lego ein besseres Investment als der 'Sichere Hafen' Gold?

Ist Lego ein besseres Investment als der 'Sichere Hafen' Gold?

Im Jahr 2005 kam ein Lego-Bausatz zum Film "Harry Potter" für 30 Euro auf den Markt. Heute sind Sammler bereit, mehr als 400 Euro für das Set zu zahlen. Ein Gewinn von über 1.200 Prozent. Diese Chance wollen viele Lego-Fans nutzen und kaufen das Spielzeug nicht mehr nur zum Bauen, sondern um sich dadurch ein gutes Portfolio zu sichern.

Studie: Lego besser als Gold

Und damit scheinen sie nicht ganz falsch zu liegen. Eine in 2018 durchgeführte Studie von Russlands Higher School of Economics hat gezeigt, dass Lego-Steine tatsächlich eine wertvolle Assetklasse darstellen können. Die Studienautoren Victoria Dobrynskaya und Julia Kishilova wollen herausgefunden haben, dass Lego sich zwischen 1987 und 2015 besser als Gold, Aktien oder Anleihen entwickelt habe. In dieser Zeit belief sich die durchschnittliche Rendite auf 11 Prozent. "Eine geringe Gefährdung durch klassische Risikofaktoren machen Lego zu einer attraktiven Alternativinvestition mit gutem Diversifikationspotenzial", so die Studienautoren in einem Bericht.

Tatsächlich erwies sich der Preis vieler Lego-Sets im Sekundärmarkt als weitaus höher als der Originalpreis. Beispielsweise kostete ein Bausatz zum Film "Star Wars" 2014 3,99 US-Dollar (3,48 Euro). Ein Jahr später war es auf eBay für einen Preis von 28,46 US-Dollar (24,84 Euro) erhältlich - ein Plus von 613 Prozent. Teilweise haben einige Sets derart an Wert gewonnen, dass sie für einen sechsstelligen Bereich zu haben sind: Das 2012 herausgebrachte Captain America & Iron Man-Set ist derzeit für einen Preis von 11.200 US-Dollar (9.774 Euro) erhältlich. Der seltene Bausatz zu Magician and Zombie kostet derzeit rund 11.150 US-Dollar (9.730 Euro).

"Lego-Sets stehen nicht im Zusammenhang mit den Finanzkrisen und können als ein attraktives Investment mit Diversifikationspotenzial erachtet werden", so Studienautorin Dobrynskaya. Für die Studie ermittelte die 37-Jährige die Preise von mehr als 2.000 Lego-Sets zwischen 1987 und 2014 und verglich die Preise mit jenen aus dem Sekundärmarkt in 2015. Es stellte sich heraus, dass kleinere Sets die größeren Gewinne einbrachten.

Doch: Achtung!

Doch wie jedes andere Investment ist auch hier zu Vorsicht geraten. Denn laut einigen Fans scheint der große Hype um die Spielwaren einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge sich langsam dem Ende zuzuwenden. Je seltener es ein Produkt gibt, desto höher steigt bekanntlich dessen Wert. Während früher die Verfügbarkeit vieler Bausätze aufgrund des eingeschränkten Onlinevertriebs nicht so hoch war, hätte sich dies heute geändert. Die Seltenheit von einzelnen Sets ist nicht mehr gegeben - sobald ein Produkt ausverkauft ist, wird mit einigen Änderungen nachproduziert. Beispielsweise kostete ein Raumschiff des Star Wars-Films "Millenium Falcon" im Weiterverkauf 4.500 Euro. Als Lego eine Neuauflage herausbrachte, sank der Wert auf 2.000 Euro.

Ein weiteres Risiko, dass der Lego-Handel birgt, ist der Schwarzmarkt. Gestohlene Lego-Sets haben sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Eine Gruppe von Verbrechern wurde in 2015 in San Diego festgenommen, als sie Spielwaren und vor allem Lego-Sets im Wert von über 15.000 US-Dollar (13.090 Euro) stahlen. Demzufolge sind auch Investments in Spielwaren ebenso wie andere Assets mit Vorsicht zu genießen.

Redaktion finanzen.at

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