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Anfang vom Ende? |
09.07.2019 22:04:00
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Interne Probleme: So steht es um die OPEC
Die Gespräche in Wien schienen aber lediglich noch Formsache gewesen zu sein: Saudi-Arabien und Russland nutzten bereits den G20-Gipfel, um Gespräche zu führen und eine Vorentscheidung zu treffen, von der sie die restlichen Staaten nur noch überzeugen mussten. Die Staaten bemühten sich dennoch ein Signal der Stärke auszusenden und unterzeichnete eine neue Vereinbarung, die sogenannte "Charta of Cooperation". Sie soll die Verbindung zwischen OPEC und OPEC+ weiter stärken. Die Entscheidung, die beim Treffen in Wien gefällt wurde scheine, gerade zu dieser Zeit, nach außen hin ein weiterer Sieg für das Öl-Kartell zu sein.
Interne Probleme
Denn es gebe bei genauerem Hinschauen Probleme und Veränderungen in der Organisation, die zum Ende der OPEC, als effektives Kartell führen könnten. Aktuell scheine die Organisation vom Groll zwischen den einzelnen Gruppen gespalten. Vor allem zwischen den Ländern des mittleren Ostens, die ursprünglich den Kern der Organisation bildeten, herrschten Probleme. Schon mehrmals sagten Experten in der Vergangenheit das Ende der OPEC voraus. Derartige Berichte wurden meist als übertrieben abgetan, doch manchmal käme das Ende plötzlich und unerwartet, durch viele kleine Ereignisse, die langfristig schwächten.
Russland als wichtigster Partner
Ein Anzeichen für Probleme bei der OPEC sei, wie oilprice.com berichtet, der Ablauf vor dem Treffen kürzlich. Dass Saudi-Arabien, das trotz seiner Position als größter Ölproduzent immer führendes Mitglied war, und Russland, das kein Mitglied der OPEC selbst, sondern der OPEC+ ist, sich zuerst trafen und ein Übereinkommen schlossen, bevor Saudi-Arabien seinen Antrag beim Treffen in Wien vorstellte, sage eine Menge über die derzeitigen Machtverhältnisse aus.
Schwächung von außen
Zu den internen Problemen käme, dass der Technologische Fortschritt die Möglichkeiten für die Öl- und Gasindustrie erweitert habe und die Ölreserven weltweit steigen ließ. Dadurch sei Saudi-Arabiens Einfluss auf die Ölpreise reduziert und dem Staat somit auch Macht genommen worden. Staaten, wie die USA oder Kanada erlangten damit größere Bedeutung. Die OPEC sei daher auf Unterstützung von außen angewiesen.
Die Tatsache, dass die OPEC Unterstützung von Nicht-Mitgliedsstaaten benötige um handeln zu können und die Renditen, durch Friedensbestrebungen aufgrund wirtschaftlichen Nutzens, sinken, zeige, dass die OPEC zwar noch "am Leben" sei, aber nach sechzigjährigem Bestehen wohl einiges falsch laufe und das womöglich der Anfang vom Ende sei.
Redaktion finanzen.at
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