Weltwirtschaft schwächelt 13.07.2023 11:24:39

IEA: Nachfrage nach Rohöl dürfte nicht so stark zunehmen wie zunächst erwartet

IEA: Nachfrage nach Rohöl dürfte nicht so stark zunehmen wie zunächst erwartet

Die Nachfrage nach dem Rohstoff werde nicht so stark zunehmen wie zuletzt angenommen, heißt es in dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten. Demnach werde die weltweite Nachfrage in diesem Jahr um 2,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag wachsen. Die Prognose aus dem vorangegangenen Monatsbericht wurde um 220 000 Barrel gesenkt.

Die globale Nachfrage nach Rohöl werde durch "ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld" unter Druck gesetzt, heißt es im Monatsbericht. Als Ursache nannten die IEA-Experten unter anderem eine "dramatische Verschärfung der Geldpolitik". In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Notenbanken großer Industriestaaten mit zum Teil starken und schnellen Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation angekämpft. Mit den steigenden Zinsen wird die Konjunktur abgebremst, was zu einer geringen Nachfrage nach Treibstoffen führt.

Allerdings sehen die IEA-Experten mittlerweile auch Hinweise für eine schwächere Inflation in den kommenden Monaten. Der Rückgang der Inflation dürfte dazu beitragen, dass der Anstieg der Zinsen gestoppt wird. So hatte zuletzt ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in den USA im Juni zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise geführt. Der Preis für Rohöl aus der Nordsee der Sorte Brent war Mitte der Woche erstmals seit Anfang Mai wieder über 80 US-Dollar je Barrel gestiegen.

Zuletzt wurde der Handel mit Rohöl aber auch von der Sorge über ein zu knappes Angebot bestimmt, nachdem die beiden größten Förderländer Saudi-Arabien und Russland eine Kürzung der Produktion angekündigt hatten. Viele Rohstoffexperten rechnen daher für die zweite Jahreshälfte mit einer angespannten Angebotssituation auf dem Rohölmarkt./jkr/bgf/men

PARIS (dpa-AFX)

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