Sinkende Zinsen 19.09.2024 08:33:00

Goldpreis nach gestrigem Allzeithoch bei 2.600 Dollar wieder im Rückwärtsmodus

Goldpreis nach gestrigem Allzeithoch bei 2.600 Dollar wieder im Rückwärtsmodus

Am Mittwochabend hatte eine deutliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed die Notierung zeitweise bis auf 2.600,16 US-Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm) getrieben und damit so hoch wie noch nie. Am Morgen wurde das Edelmetall an der Börse in London wieder etwas tiefer bei 2.576 Dollar gehandelt.

Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank erstmals seit 2020 die Leitzinsen gesenkt und in die Spanne zwischen 4,75 Prozent bis 5,00 Prozent gesetzt. Der Zinsschritt um 0,50 Prozent ist stärker ausgefallen als Analysten erwartet hatten. Diese hatten im Schnitt nur mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Bereits in den vergangenen Wochen hat vor allem die Aussicht auf sinkende Zinsen den Goldpreis immer wieder angetrieben und mehrfach für Rekordstände gesorgt. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, profitiert das Edelmetall, wenn die Zinsen beispielsweise für Staatsanleihen sinken.

Mit der Zinswende in den USA dürfte zudem der US-Dollar künftig eher an Wert verlieren, sagte Will Rhind, Chef vom Fondsanbieter GraniteShares Advisors, im Gespräch der Nachrichtenagentur Bloomberg. Da Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall in vielen Ländern günstiger, was die Nachfrage und damit den Preis stützt.

Experte Rhind sieht trotz des rekordhohen Preises weiter ein gutes Marktumfeld für Anlagen in Gold. Er wollte einen weiteren "Schub für Gold" nicht ausschließen, wenn das Gefühl aufkommt, dass die USA auf eine Rezession zusteuern. Dann dürften Anleger beginnen, Gold als Absicherung zu kaufen, sagte Rhind.

FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX)

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