Feinunze um 1.188 Dollar 30.12.2014 17:20:00

Goldpreis legte heuer in Euro um zwölf Prozent zu

Im Londoner Goldhandel wurde heute gegen 11.00 Uhr die Feinunze (31,10 Gramm) bei 1.187,89 Dollar (973,92 Euro) gehandelt - damit liegt der Goldpreis heute zwar in Dollar gerechnet geringfügig unter dem Wert zu Jahresbeginn, in Euro ist er aber um zwölf Prozent gestiegen. In den vergangenen fünf Jahren, seit Anfang 2010, stieg der Wert von Gold sogar um satte 28 Prozent gegenüber dem Euro. Diese Preisentwicklung sagt zwar mehr über die Wertentwicklung des Euro aus als über jene von Gold - der Euro notiert momentan so niedrig wie seit Mitte 2012 nicht mehr - Anleger aus dem Euro-Raum dürfen trotzdem zufrieden sein.

Nach Daten des World Gold Council, des Sprachrohrs der Goldindustrie, war die Nachfrage nach Gold in den ersten drei Quartalen dieses Jahres mit 3.140 Tonnen um 5,6 Prozent geringer als im gleichen Zeitraum 2013 und somit auf dem tiefsten Stand seit fünf Jahren.

Zur schwachen Nachfrage hat vor allem ein starker Rückgang in China beigetragen, ein Teil davon wurde durch eine höhere Nachfrage in Indien aufgefangen. China und Indien machen zusammen mehr als die Hälfte der Verbraucher-Nachfrage nach Gold aus, also nach Schmuck, Goldbarren und Goldmünzen. Die USA stellen rund 5 Prozent der Verbraucher-Nachfrage, Europa knapp unter 8 Prozent.

Weltweit wurden im Zeitraum Juli bis September 534 Tonnen Gold zu Schmuck verarbeitet, davon fast 183 Tonnen in Indien und 157 Tonnen in China. 185,7 t Gold wurden weltweit in Form von Barren verkauft, 35,4 Tonnen zu Goldmünzen und 24,5 Tonnen zu Medaillen, Gedenkmünzen und dergleichen. Vergleichsweise gering war mit knapp 98 Tonnen die Goldnachfrage der Industrie, wovon 8,5 Tonnen zu Zahngold verarbeitet wurden.

Den Goldpreis gestützt hat in den vergangenen Jahren das Verhalten der Zentralbanken: Während die europäischen Notenbanken ihre Goldverkäufe verlangsamt haben, gab es massive Zukäufe der Zentralbanken in Emerging Markets in Lateinamerika, dem Nahen Osten und in Asien. Seit 2010 seien die Notenbanken insgesamt Nettokäufer von Gold gewesen, heißt es in einer Analyse des World Gold Council.

Auf der ganzen Welt gibt es derzeit - an der Erdoberfläche - 177.200 Tonnen Gold. Würde man all dieses Gold zu einem Würfel gießen, hätte er eine Kantenlänge von nur 21 Metern. Größter Goldproduzent ist heute China mit etwa 14 Prozent der Weltproduktion. Ostasien insgesamt produziert gut ein Fünftel des weltweit neu geförderten Goldes, Lateinamerika kommt auf 18 Prozent, Nordamerika auf 15 Prozent. Rund 19 Prozent des neuen Goldes kommen aus Afrika, 5 Prozent aus Zentralasien und Osteuropa.

Die größten offiziellen Goldreserven besitzen heute die USA, denen 8.134 Tonnen Gold gehören. Deutschland besitzt 3.384 Tonnen, der Internationale Währungsfonds (IWF) 2.814 t, Italien 2.452 t, Frankreich 2.435 t, Russland 1.169 t, China 1.054 t, die Schweiz 1.040 t, Japan 765 t und Holland 613 t. Auf den Plätzen 11 bis 13 folgen Indien (558 t), die Türkei (521 t) und die Europäische Zentralbank (503 t). Österreich gehören auf dem Papier 280 Tonnen Gold - physisch lagern aber 83 Prozent davon im Ausland.

ivn/snu

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