Goldpreis
"An Gold festhalten" |
11.04.2024 23:48:00
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Goldpreis kennt kein Halten: Experte erwartet weitere Fortsetzung des Aufwärtstrends
• Experte glaubt an Fortsetzung des Aufwärtstrends
• Sein Rat an Anleger: Gold sollte Bestandteil des Depots bleiben
Gold glänzt derzeit so stark wie schon lange nicht mehr. Seit dem Jahresstart konnte der Goldpreis bereits kräftig anziehen und dabei ein Allzeithoch nach dem anderen markieren. Hintergrund für die Gold-Rally sind anhaltende geopolitische Spannungen im Nahen Osten und der Ukraine sowie Zinssenkungsfantasien angesichts einer sich allmählich abschwächenden Inflation. So wird am Markt erwartet, dass die EZB im Juni den Leitzins erstmals wieder senken könnte und auch aus den Reihen der US-Notenbank Fed hieß es laut dpa-AFX jüngst, es könnten in diesem Jahr bis zu drei Zinssenkungen angemessen sein. Diese Spekulationen hätten dem Goldpreis "einen wahren Schub" verliehen, sagte Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus gegenüber der Nachrichtenagentur. Denn das gelbe Edelmetall gilt zum einen als "sicherer Hafen" und zahlt zum anderen selbst keine Zinsen, weshalb es sich in einem Niedrigzinsumfeld normalerweise besser schlägt.
Gold "bietet Schutz gegen geopolitische Risiken, gegen 'Unfälle' am Finanzmarkt und gegen eine ausufernde Inflation", schrieb jüngst auch Marko Behring, Leiter Asset Management bei der Fürst Fugger Privatbank, in einem Beitrag auf der Internetseite des Vermögensverwalters. Der Experte ist Gold gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt und riet Anlegern dazu "den Höchstständen zum Trotz" von Gewinnmitnahmen beim gelben Edelmetall abzusehen.
Experte sieht mehrere Gründe für Fortsetzung der Gold-Rally
Trotz der schon enorm starken Performance des Goldpreises in den vergangenen Wochen glaubt Behring daran, dass sich der Aufwärtstrend bei Gold weiter fortsetzen wird. "Die Inflation fiel in den USA im Januar und Februar überraschend hoch aus. Bei vielen Anlegern kehrte in der Folge die Angst vor einer zweiten, vielleicht noch schmerzhafteren Inflationswelle zurück. Das sind Szenarien, die den Goldpreis treiben", schrieb er in seinem Artikel. Insbesondere die Ausschläge des Goldpreises während der letzten Fed-Pressekonferenz im März seien "wie aus dem Lehrbuch" verlaufen. So habe Fed-Chef Powell angekündigt, die US-Leitzinsen trotz höherer Inflationsdaten noch in diesem Jahr zu senken, was dazu geführt habe, dass der Goldpreis zeitweise deutlich anzog, so Behring.
Der Experte der Fürst Fugger Privatbank hatte sich bereits in der Vergangenheit optimistisch mit Blick auf die Goldpreisentwicklung geäußert. So sagte er etwa Ende 2023, dass das Erreichen des Zinsgipfels positiv für Gold sei und sich bereits in der Vergangenheit gezeigt habe, dass "Gold am Ende eines Zinsanhebungszyklus besonders gut abschneidet". Dies hat sich inzwischen bewahrheitet.
Aktuell sieht Behring auch die Goldkäufe der Zentralbanken weltweit als einen weiteren Treiber für den Goldpreis an. Diese würden durch den Kauf des gelben Edelmetalls versuchen, ein "Gegengewicht zu ihren hohen Rentenbeständen" zu schaffen. "Im Dezember 2023 summierten sich die Goldzukäufe der Zentralbanken weltweit auf 1.037 Tonnen. Zum Vergleich: 2010 waren es nicht einmal 80 Tonnen", so der Experte in seinem aktuellen Online-Beitrag. Wie die Nachrichtenagentur dpa-AFX unter Verweis auf die Daten des World Gold Councils berichtet, habe vor allem die chinesische Notenbank ihre Goldbestände in den vergangenen Monaten deutlich aufgestockt und so für eine stärkere Nachfrage nach dem Edelmetall gesorgt. Insgesamt dürften sich die Goldkäufe großer Notenbanken laut Heraeus im aktuellen Jahr weiter fortsetzen und so für Rückenwind bei Gold sorgen.
Gold auf Allzeithoch verkaufen? Das sagt der Experte
Marko Behring von der Fürst Fugger Privatbank empfiehlt Anlegern angesichts all dieser Faktoren auf Gewinnmitnahmen zu verzichten und weiter an einem Goldanteil in ihrem Depot festzuhalten. "Die Angst vor einer zweiten Inflationswelle, Zukäufe seitens der Zentralbanken und die Vielzahl der geopolitischen Krisen: das alles spricht dafür, jetzt an der Goldposition festzuhalten - den Höchstständen zum Trotz", so der Experte. Daher sollten Anleger "ihren Goldanteil im Depot [...] jetzt nicht verkaufen".
Bereits in einem älteren Beitrag auf der Webseite des Vermögensverwalters erklärte Behring, dass Gold "keine Tradingposition" sei, sondern Anleger Gold als eine Form der Versicherung begreifen sollten. Gold sollte man daher immer besitzen - eben genau wie eine Versicherung.
Redaktion finanzen.at
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