Goldpreis im Fokus 20.11.2016 15:24:54

Gold: Massive Verkaufswelle unter den Terminspekulanten

von Jörg Bernhard

Mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures ging es in der Woche zum 15. November steil bergab. Bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) kam es nämlich zu einem überdurchschnittlich starken Rückgang von 528.203 auf 479.237 Futures (-9,3 Prozent), was den niedrigsten Stand seit Anfang April darstellt. Einen massiven Einbruch verzeichnete auch die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten die auf Wochensicht ein Minus von 245.586 auf 199.966 Kontrakte (-18,6 Prozent) erlitt. Diese Negativtendenz war sowohl unter Großspekulanten (Non-Commercials) als auch unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) auszumachen. Die Netto-Long-Position großer Terminspekulanten reduzierte sich von 217.238 auf 177.660 Futures (-18,2 Prozent), den niedrigsten Stand seit acht Monaten. Kleinspekulanten haben ihren Optimismus von 28.348 auf 22.306 Kontrakte (-22,7 Prozent) zurückgefahren.

Marke von 1.200 Dollar getestet

Ein starker Dollar in Kombination mit steigenden Zinsen und US-Aktienindizes auf Rekordniveau haben dem gelben Edelmetall in der vergangenen Handelswoche zu schaffen gemacht. Am gestrigen Freitag kratzte der Goldpreis zeitweise sogar an der Marke von 1.200 Dollar und markierte damit das niedrigste Niveau seit fünfeinhalb Monaten. Unter US-Investoren hat auch die Nachfrage via Gold-ETFs markant nachgelassen. So hat sich zum Beispiel beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares nach dem Wahlerfolg Trumps dessen gehaltene Goldmenge von 955,03 auf 915,29 Tonnen reduziert. In Asien kann man hingegen einen verstärkten Goldappetit ausmachen. Ablesen kann man dies an den deutlich gestiegenen Umsätzen der Shanghai Gold Exchange. In der vergangenen Handelswoche wurden bei den besonders beliebten Ein-Kilogramm-Barren mit 117,7 Tonnen die Werte der beiden Vorwochen um 14,8 bzw. 30,8 Prozent übertroffen. Und in Indien dürfte die Affinität zu Gold nach der Chaos verursachenden Bargeld-Reform wohl eher größer als kleiner geworden sein.

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