COT-Report: Terminspekulanten bleiben Gold treu

von Jörg Bernhard

Das allgemeine Interesse an Gold-Futures, ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), hat sich zwar in der Woche zum 19. April von 504.523 auf 503.331 Kontrakte (-0,2 Prozent) leicht reduziert, dem Optimismus großer und kleiner Terminspekulanten hat dies jedoch keineswegs geschadet. Vor allem Kleinspekulanten sind auf Wochensicht erheblich zuversichtlicher geworden. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten schlug sich dies in einem Anstieg von 231.787 auf 240.121 Kontrakte (+3,6 Prozent) nieder - den höchsten Stand seit November 2012. Mit der Netto-Long-Position der Großspekulanten (Non-Commercials) ging es von 213.807 auf 216.837 Futures (+1,4 Prozent) leicht nach oben, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) von ein besonders kräftiger Zuwachs von 17.980 auf 23.284 Kontrakte (+29,5 Prozent) zu verzeichnen war.

Krisenschutz Gold bleibt gefragt

Gold kletterte in der vergangenen Handelswoche zeitweise über die Marke von 1.270 Dollar, knickte aber in der zweiten Wochenhälfte wieder ein. Trotz des leichten Wochenverlusts von 0,8 Prozent kann man dem gelben Edelmetall weiterhin relative Stärke attestieren. Die normalerweise übliche negative Korrelation zu den Aktienmärkten greift derzeit kaum. In den vergangenen Wochen tendierten beide Anlageklassen im Gleichschritt nach oben. Dies lässt vor allem einen Schluss zu: Trotz erholter Aktienmärkte haben sich die Risiken an den internationalen Finanzmärkten offensichtlich nicht verflüchtigt. In China sind zum Beispiel die Wochenumsätze bei den besonders liquide gehandelten Ein-Kilogramm-Barren um 24,3 Prozent auf 156.217 kg gestiegen und auch die Verkäufe von American Eagles-Goldmünzen befinden sich seit dem Jahreswechsel im Aufwind. Von Januar bis April wurden von der US Mint bislang 333.000 Feinunzen ausgeliefert. Zur Erinnerung: 2015 lag der Vergleichswert mit 175.500 Unzen deutlich darunter.