Unsicherheit 23.10.2024 08:54:39

Goldpreis auf Allziethoch - Stärkster Jahresgewinn seit 45 Jahren

Goldpreis auf Allziethoch - Stärkster Jahresgewinn seit 45 Jahren

Die Unsicherheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA in knapp zwei Wochen und geopolitische Risiken im Nahen Osten hätten Anleger weiter in den sicheren Anlagehafen Gold getrieben, heißt es von Marktbeobachtern. Am Morgen wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 2.753 US-Dollar gehandelt und damit so hoch wie noch nie.

Der Goldpreis springt seit etwa einer Woche von einem Rekordhoch zum nächsten. Auch in Euro gerechnet erreichte die Notierung am Morgen ein weiteres Rekordhoch, bei 2.549 Euro je Unze. Im Verlauf des Monats hat das Edelmetall fast fünf Prozent an Wert gewonnen.

Noch stärker fällt der Wertzuwachs seit Beginn des Jahres aus, der sich mittlerweile auf etwa ein Drittel summiert. "Das wäre zum jetzigen Stand der stärkste Jahresanstieg seit 45 Jahren", schreibt Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank in einer Analyse. Während in den vergangenen Handelstagen die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen stärkster Preistreiber war, sorgte zuletzt die Furcht vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten für eine stärkere Nachfrage nach Gold.

Insbesondere der Konflikt zwischen Israel und dem Iran spielt nach Einschätzung von Fritsch eine tragende Rolle bei der aktuellen Preisrally beim Gold. Hinzu komme die Unsicherheit vieler Investoren vor den US-Wahlen in zwei Wochen. Der Commerzbank-Experte sieht aber auch in der zuletzt allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten einen weiteren Grund für die starke Nachfrage. "Preisrückgänge werden derzeit von den Marktteilnehmern als Kaufgelegenheit erachtet", sagte Fritsch.

Analystin Suki Cooper von der britischen Großbank Standard Chartered rechnet auch in den kommenden Handelstagen eher mit einer Fortsetzung des Höhenflugs. Demnach sei in den drei Monaten von Oktober bis Dezember ein durchschnittlicher Preis von 2.800 Dollar je Unze zu erwarten. Zu Beginn des neuen Jahres dürfte auch ein Preis von 2.900 Dollar möglich sein.

/jkr/jha/

LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX)

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