Goldpreis
Verband World Gold Council |
16.08.2013 07:05:00
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Goldnachfrage so schwach wie seit vier Jahren nicht
Bei Investmentfonds und -zertifikaten (Fachjargon: ETFs und ETCs), die die Entwicklung des Goldpreises abbilden, meldete der Branchenverband für das zweite Quartal einen Rückgang um 402 Tonnen. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2011, als der Goldpreis sein Rekordhoch bei 1.920 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm) erreicht hatte, gab es bei diesen Finanzprodukten noch einen Zuwachs um 87 Tonnen.
"Im zweiten Quartal sind vor allem Anleger aus den USA aus ETFs ausgestiegen", kommentierte der Rohstoffexperte Thorsten Proettel von der Landesbank Baden-Württemberg die Daten des Branchenverbands. "Die Gründe liegen einmal in der konjunkturellen Erholung in den USA und in den Hinweisen, dass die US-Notenbank ihre milliardenschweren Anleihekäufe zur Ankurbelung der Wirtschaft rasch drosseln könnte."
Während spekulative Anleger im zweiten Quartal ihre Gold-Anlagen verkauften, legte die Nachfrage nach Gold in Asien zeitgleich kräftig zu. Vor allem Goldschmuck und Goldmünzen waren nach dem starken Preisrückgang beliebt. Bei der Schmucknachfrage meldete der Branchenverband für das zweite Quartal einen Zuwachs im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 575 Tonnen und bei Barren und Münzen um 78 Prozent auf 507 Tonnen.
Neben der Nachfrage nach Gold fiel im zweiten Quartal auch der Preis für das gelbe Edelmetall. Zum Quartalsschluss rutschte der Preis für eine Feinunze Ende Juni zeitweise auf etwa 1.180 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit Sommer 2010. "Der starke Preisrückgang beim Gold hat eine große Nachfrage in Asien ausgelöst", sagte Experte Proettel. "Das hat aber nicht ausgereicht, um den Rückgang bei den ETFs auszugleichen."
In den vergangenen Wochen hatte sich der Goldpreis wieder deutlich vom Tiefstand Ende Juni erholt. Am Donnerstag wurde das gelbe Edelmetall mit einem Preis von 1.340 Dollar je Feinunze gehandelt.
/jkr/hbr
LONDON (dpa-AFX)
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