Gold: Höchster Stand seit über sechs Wochen

von Jörg Bernhard

Diverse Einkaufsmanagerindizes aus Europa (Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Eurozone) fielen tendenziell etwas schwächer als erwartet. Nichtsdestotrotz ging es mit dem Dollarindex weiter bergab. Die deutlich gesunkenen Siegchancen der britischen Konservativen Partei und die anhaltenden politischen Schwierigkeiten von US-Präsident Donald Trump haben Gold als sicheren Hafen attraktiv erscheinen lassen. Aufgrund der negativen Korrelation zwischen Dollar und Gold tendiert der Krisenschutz mittlerweile sogar in Richtung der Marke von 1.300 Dollar.

Am Dienstagmorgen zeigte sich der Goldpreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 7.30 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 5,30 auf 1.288,00 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Pessimisten dominieren das Geschehen

Der Konflikt zwischen Katar und Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate, werfen dem reichsten Land der Welt Terrorunterstützung vor und haben deshalb die diplomatischen Beziehungen abgebrochen sowie die Grenzen geschlossen und Flüge über das Drehkreuz Doha eingestellt. Die nachfolgende Erholung wies sich aber als Strohfeuer. Sorgen um Lieferprobleme haben sich wieder verflüchtigt. So meldete die US-Firma Baker Hughes meldete am vergangenen Freitag einen erneuten Anstieg der nordamerikanischen Bohraktivitäten. Während insgesamt - also in Mexiko, Kanada und in den USA - ein Zuwachs von 1.001 auf 1015 Bohranlagen registriert worden war, kletterte diese Zahl in den USA von 908 auf 916. Zur Erinnerung: Vor zwölf Monaten war ein Wert von lediglich 508 gemeldet worden. Derzeit deutet offensichtlich wenig darauf hin, dass die OPEC mit ihren Förderkürzungen um 1,2 Millionen Barrel das globale Überangebot signifikant reduzieren kann.

Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit rückläufigen Notierungen. Bis gegen 7.30 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (Juli) um 0,29 auf 47,11 Dollar, während sein Pendant auf Brent (August) um 0,28 auf 49,19 Dollar zurückfiel.