Gold: Noch keine Konditionsschwäche in Sicht

von Jörg Bernhard

Das Wohl und Wehe des Dollars dürfte dabei weiterhin eine ausgesprochen wichtige Rolle spielen. Die im Dezember in den USA verabschiedete Mammut-Steuerreform vermochte ihm bislang keine positiven Impulse verleihen. Punkten konnte der Krisenschutz Gold auch gegenüber seinem vermeintlichen Konkurrenten, dem Bitcoin. Dieser hat nämlich gegenüber seinem Dezemberhoch mittlerweile 43 Prozent verloren und disqualifiziert sich aufgrund seiner enorm hohen Volatilität mehr und mehr als sinnvoller Vermögensschutz. Mit 112 Prozent übertrifft dessen historische 30-Tage-Volatilität den vergleichbaren Wert bei Gold um den Faktor zehn.

Am Dienstagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit höheren Notierungen. Bis gegen 15.25 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Februar) um 5,90 auf 1.315,20 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Konjunktureller Rückenwind

Neben den seit mehreren Tagen anhaltenden Unruhen im Iran erfährt der Ölpreis auch durch solide Konjunkturdaten erheblichen Rückenwind. Diverse Einkaufsmanagerindizes aus China, Indien, Frankreich und Deutschland legten nämlich gegenüber ihren Vormonatswerten mitunter deutlich zu. Einen wetterbedingten Rückgang der nordamerikanischen Bohraktivitäten wies zudem der am Freitagabend veröffentlichte Wochenbericht der im Ölsektor tätigen US-Dienstleistungsfirma Baker Hughes aus. So hat sich die Zahl der Bohrlöcher im Vergleich zur Vorwoche von 1.141 auf 1.065 kräftig reduziert, was in erster Linie auf die Wetterprobleme in Kanada zurückzuführen war. Innerhalb einer Woche gab es hier einen Einbruch der Bohranlagen von 210 auf 136 zu beklagen.

Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit relativ stabilen Notierungen. Bis gegen 15.25 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,07 auf 60,35 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,13 auf 66,74 Dollar zurückfiel.