Höhenflug 18.02.2022 11:00:39

Gold als Krisenmetall gesucht: Goldpreis zeitweise über 1.900 Dollar

Gold als Krisenmetall gesucht: Goldpreis zeitweise über 1.900 Dollar

In der Nacht zum Freitag wurde eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London bei 1.902 Dollar gehandelt. Das ist der höchste Preis seit acht Monaten. Als wichtiger Preistreiber am Goldmarkt gilt die Ukraine-Krise, die trotz jüngster diplomatischer Bemühungen nach wie vor eskalieren könnte. Rohstoffexperten wollten einen weiteren Preisanstieg beim Gold nicht ausschließen, erwarten aber nur noch leichte Zuwächse.

Im Februar haben Anleger an den Finanzmärkten wegen der zugespitzte Krise an der russisch-ukrainischen Grenze verstärkt sichere Anlagen gesucht, zu denen auch das Gold gerechnet wird. Dies hat den Goldpreis seit Beginn des Monats mehr als fünf Prozent nach oben getrieben. Auch in Euro gerechnet legte der Goldpreis am Freitag weiter zu und erreichte bei 1.674 Euro je Feinunze die höchste Notierung seit dem Sommer 2020.

"Gold glänzt als Krisenmetall", kommentierte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank die Lage. Seiner Einschätzung nach ist das Sicherheitsbedürfnis der Marktteilnehmer vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise weiterhin groß, sodass Gold in seiner Eigenschaft als sicherer Hafen gefragt bleibt. "Sollte die Marke von 1.900 Dollar nachhaltig überschritten werden, ist das Hoch von letztem Juni in greifbarer Nähe", sagte Briesemann. Im Juni 2021 war der Goldpreis bis auf 1916 Dollar gestiegen.

Ganz ähnlich schätzt auch Edelmetallhändlers Alexander Zumpfe vom Handelshaus Heraeus die mögliche weitere Preisentwicklung am Goldmarkt ein. "Gold sollte sich in diesem Umfeld weiter behaupten und auch ein Anstieg bis auf 1915 Dollar scheint möglich", sagte der Händler.

/jkr/jsl/eas

LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX)

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