Nach Lieferstopp 02.09.2022 17:52:00

GAZPROM-Aktie fester: Vorläufige Netzdaten lassen Gaslieferungen über Nord Stream 1 erwarten - Weitere Wartungsarbeiten nicht ausgeschlossen

GAZPROM-Aktie fester: Vorläufige Netzdaten lassen Gaslieferungen über Nord Stream 1 erwarten - Weitere Wartungsarbeiten nicht ausgeschlossen

Das geht aus vorläufigen Daten der Website der Nord Stream AG hervor. Demnach sind ab Samstagmorgen 2.00 Uhr wieder Gaslieferungen vorgemerkt. Der Umfang entspricht den Lieferungen vor der Unterbrechung, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas.

Bei den Vormerkungen - den sogenannten Nominierungen - handelt es sich um Vorabinformationen für Gasnetzbetreiber, damit diese nennenswerte Mengen transportieren können. Solche Nominierungen können sich noch bis kurz vor der tatsächlichen Lieferung ändern. Die bislang veröffentlichten Daten bilden nur die Zeit bis Samstagmorgen 6.00 Uhr ab, da dann ein neuer Gastag beginnt.

Seit Mittwochmorgen fließt kein Gas durch die zuletzt wichtigste Leitung für russisches Gas nach Deutschland. Grund sind laut dem russischen Energiekonzern GAZPROM Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass der Lieferstopp bis zum 2. September andauern werde.

Zweifel an der Begründung für den Lieferstopp hatte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, geäußert. Auch im Zusammenhang mit der Drosselung auf ein Fünftel der Maximalleistung hatte GAZPROM auf technische Gründe verwiesen. Zweifel daran kamen unter anderem von der Bundesregierung.

Nach dem Angriff auf die Ukraine und Sanktionen aus dem Westen hat Moskau die Gaslieferung in mehrere Länder gekürzt oder ganz eingestellt.

Kreml schließt weitere Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 nicht aus

Der Kreml schließt einen weiteren Gaslieferstopp wegen Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 nicht aus. Es gebe keine technischen Reserven, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Es läuft nur eine Turbine." Der Energieriese GAZPROM sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässigkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei.

Zuvor hatte Peskow behauptet, GAZPROM könne seine Verpflichtungen erfüllen, doch Europa habe dem Unternehmen wegen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg "rechtliche und technische Hindernisse" auferlegt. Er sprach von einem Krisen-Szenario.

GAZPROM hat den Gasdurchfluss drei Tage lang unterbrochen und das mit Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation begründet. Die Bundesregierung hält dies für vorgeschoben. Ab Samstagmorgen soll planmäßig wieder Gas fließen.

Laut dem russischen Staatskonzern muss die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation alle 1000 Arbeitsstunden gewartet werden. Damit dürfte Mitte Oktober der nächste Stopp anstehen.

Die GAZPROM-Aktie legt am Freitag an der Moskauer Börse zuletzt um 1,48 Prozent auf 252,80 Rubel zu.

/chh/DP/jha

MOSKAU/LUBMIN (dpa-AFX)

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